#10 Musik und Kultur, soziale KI Roboter & Hobbys - Dein Weg zu guten 100+ Jahren
Shownotes
In dieser zehnten Podcastfolge 'How to enjoy 100+' erkunde ich, wie wir Einsamkeit überwinden können, die uns nachgewiesen Jahre an Lebenszeit kostet, mindestens soviel wie Rauchen oder Bluthochdruck - um mit konkreten Tipps und Empfehlungen der Expert:innen direkt ins (Mit)Machen zu kommen:
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00:00 Warum Einsamkeit krank macht – und was uns dagegen schützt
03:16 Wie uns Musik, Tanz und Kultur wieder verbinden können Warum wir mehr tanzen & weniger stillsitzen sollten (auch bei Konzerten!) Wie echte Erlebnisse – digital und analog – gesund und aktiv halten? Warum Kultur dafür niedrigschwelliger werden muss? Wie Mitmachangebote und Kulturtafeln Barrieren im Kulturbetrieb abbauen? Die Rückkehr des Tanztees und was sich Lara für ihre eigene Kultur-Zukunft als Longevity Booster wünscht!
34:13 Welche Rolle soziale Roboter gegen Einsamkeit spielen können Wo übernimmt der soziale Roboter besser als Menschen? Warum Roboter im Team mit Menschen am besten unterstützen können? Wie gross die Gefahr der Manipulation ist? Warum soziale Roboter keine echten Menschen vortäuschen? Wie gerade die zwischenmenschliche Kommunikation unterstützt wird? Was Angehörige und Pflegepersonal darüber denken? Wo sich der Einsatz über den Pflegebereich hinaus abzeichnet? Und warum der Roboter zukünftig auch widersprechen sollte!
01:03:43 Warum es für Hobbys nie zu spät ist Zum Schluss teile ich mit dir ganz persönlich, wie ich Hobbys wiederentdeckt habe, und warum das einer der besten Wege ist, langfristig gesund & verbunden zu bleiben.
Shownotes
Zur Glücksstudie von Harvard geht's hier
Kultur auf Rezept wird jetzt auch in Deutschland eingeführt
Warum uns Tanzen glücklich und gesund macht steht hier
Roboter Navel in Interaktion gibts hier zu sehen
Zu Navel Robotics gehts hier
Wie soziale Roboter in Pflegeheimen schon eingesetzt werden steht hier
Anleitung für die Hobby Suche in der ZEIT
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Nicola: Hallo, herzlich willkommen zurück zum Podcast zu Langlebigkeit. Unserem gemeinsamen Weg hoffentlich tolle, erfüllte 100 Jahre und mehr zu erleben. Und ich habe heute wirklich ein Füllhorn an tollen Tipps und Empfehlungen dabei. Ja, zu dem großen, ernsten Thema Einsamkeit. Also wie können wir neue Weichen stellen, ⁓ Einsamkeit zu vermeiden? Bei uns selbst, aber auch bei den lieben Menschen um uns herum. Denn ab und zu alleine zu sein, das ist ja vollkommen in Ordnung. Aber dieses Gefühl der Einsamkeit, also ein Mangel an ausreichend sozialen Kontakten zu Menschen, das kostet uns wirklich Lebenszeit. Das ist vergleichbar mit Rauchen oder zu hohem Blutdruck. Und ich zitiere gern noch mal die Studie, die Glücksstudie von der Harvard-Universität. Die hatte ich schon mal in Folge 3 erwähnt. Da kam sie neu raus. Die untersuchen seit 1938, glaube ich, das Thema, was macht uns Menschen glücklich und was lässt uns unglücklich werden. Und Einsamkeit ist da ein Riesenthema. Also der Mangel an ausreichend sozialen Kontakten zu anderen Menschen. Das lässt uns früher sterben und vor allem es lässt uns schon früher krank werden. Und dazu gibt es ganz viele Tipps und Anregungen mit meiner ersten Expertin zum Thema singen und tanzen auf Rezept. Ist das vielleicht das Vorsorgekonzept, was wir in unserer Gesellschaft etablieren wollen für die Zukunft? Sie ist in den Kulturbetrieben zu Hause und entwickelt neue Formate, dass wir nicht nur die Hochkultur mit Orchestern und tollen Konzerten genießen können, sondern wie wir in Zukunft da auch aktiv mitgestalten können. Und ob wir in Zukunft von süßen kleinen Robotern angestupst werden, mehr zu singen und mehr zu tanzen, auf jeden Fall aktiver wieder zu werden. zwischenmenschliche Beziehungen zu suchen und zu intensivieren, das bespreche ich mit meinem zweiten Experten. Der entwickelt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und neuen Technologien sogenannte soziale Roboter. Ja, und zum Abschluss möchte ich mit euch noch über Hobbys sprechen. Genau, ich habe Hobbys wiederentdeckt und da gehen wir mal gemeinsam Möglichkeiten durch. wie man in jedem Alter immer wieder neue Hobbys für sich finden kann. Jetzt geht es aber los. Jetzt hören wir rein zu unserer ersten Expertin zum Thema Singen und Tanzen auf Rezept?
Nicola: herzlich willkommen liebe Frau Doktor in spe, Lara Weizel.
Lara Weitzel: Hallihallo! Hallo!
Nicola: Hallo Lara, mit dir möchte ich gerne besprechen. Ganz wunderschöne Themen, nämlich wie Kultur und Musik als Nahrung für unsere Seele, aber auch als Ressource für ein erfülltes, vielleicht längeres, aber auf jeden Fall besseres, gesünderes Leben auch genutzt werden kann. Und wir wollen weniger diesen neurologischen Aspekt betrachten, sondern eigentlich die konkrete Umsetzung, was tut sich da in den Kulturbetrieben und auch in der Politik, weil du bist Doktorandin Lehrbeauftragte sowohl an der Musikhochschule als auch am HTW in Saarbrücken und bist wirklich dort ganz hands-on auch unterwegs. Hast du mir gerade im Vorgespräch erzählt, dass das du selbst gleich ausführen mit meiner Eingangsfrage, was eigentlich Musik und Kultur für dich in deinem persönlichen Leben, welche Rolle spielt das?
Lara Weitzel: Hui, das ist ganz große Frage zu Beginn natürlich. Vielen Dank erstmal für die Einladung. Das sind natürlich ganz klar die Themen, mit denen ich mich in der Forschung, wie du es beschrieben hast, beschäftige, die mich aber auch eben im Privaten beschäftigen. Ich habe das große Glück, einer Familie zu kommen, in der meine Mutter eben auch Musikpädagogin ist. Das heißt, ich habe das sehr früh mitbekommen, wie schön es ist oder was ein großes Privileg es eben auch ist.
Nicola: Mhm. Ja. Mh.
Lara Weitzel: da früh rangeführt zu werden und habe eben jetzt auch das große Glück, dass ich einen Opa habe, der inzwischen über 90 ist, eine Oma über 85, die Musik eben auch als großen Baustein in ihrem Leben haben, sowohl konsumierend als eben auch selbstpartizipierend und von daher glaube ich, dass das mein Leben wirklich fast vollumfänglich umschließt und ich da ganz ganz großes Interesse habe auch. das weiter so in die Welt zu tragen, wie wichtig das einfach ist und wie schön.
Nicola: Ja, ist ja Wahnsinn. Ihr werdet ja so eine Paradefamilie eigentlich für all die Studien, die so eine trockene Betrachtung haben. Was kann denn Musik, gerade Aktives, nicht nur hören, sondern aktiv auch spielen, singen oder tanzen. Welchen Einfluss hat das wirklich auf ein gesundes Älterwerden. Also gerade wenn du deine Großeltern mit 90 auch erwähnst, dann wäre das eigentlich schon ein gutes Beispiel.
Lara Weitzel: Ja. Ja. Ja, ganz klar.
Nicola: Der Durchschnitt Deutsche wird ja nur 80. Das ist natürlich nochmal umso schöner. Und doch über das Private hinaus, wie in eurer Familie anscheinend schon sehr, sehr gelebt, über mehrere Generationen, über auch einen therapeutischen Ansatz hinaus, was können denn
Lara Weitzel: Hmm.
Nicola: Ja, oder wie müssen sich Kulturbetriebe vielleicht auch verändern? Ich frage es mal ganz konkret, damit wir als Gesellschaft davon profitieren können, als Einzelne zu sagen, Mensch, wir können damit Parkinson Demenz vorbeugen, natürlich mentale Gesundheit fördern, Depression nur mal als Stichwort. Aber konkret auch habe ich gelesen, selbst in Krebstherapien wird ja der heilende Effekt von Tanzen
Lara Weitzel: Vielen
Nicola: und singen ganz konkret schon einbezogen. Also, große Aufgabe oder Veränderung steht denn da eigentlich den Kulturbetrieben bevor?
Lara Weitzel: den steht einfach bevor ihr Angebot zukunftsfähig zu machen oder zumindest mal an den Status Quo auch der Gesellschaft so anzupassen. Das hat auch eine ganz große soziologische Komponente. Wir sehen die Gesellschaft ist irgendwie im Wandel, aber wir sehen die Kulturangebote speziell jetzt im Bereich der klassischen Hochkultur einfach, die tun das eben noch lange nicht. wenn ich über mein Promotionsthema zum Beispiel erzähle, was sich ganz genau damit eben beschäftigt, also mit
Nicola: Okay. Vielen
Lara Weitzel: der Publikumsentwicklung von Kulturbetrieben, aber mit dem ganz großen Fokus eben auf Förderung der kulturellen Teilhabe. Mich erreichen dann ganz häufig irgendwie Fragen so, ist aber ganz schön staubig, sich da mit Orchestern zu befassen, das. Das Argument, was da natürlich immer gut zieht, ist, wir haben einen sehr großen Teil an öffentlichen Kulturinstitutionen, die öffentlich mitfinanziert werden durch uns alle über Steuergelder.
Nicola: Mhm. Mhm.
Lara Weitzel: Das heißt, wir sehen, die komplette Gesellschaft zahlt einige dieser Angebote mit, nimmt sie aber nicht selbst in Anspruch. Und es hat halt verschiedene Gründe, die ich jetzt gerade so bisschen versuche, eben speziell im Orchesterbereich so zu erforschen. Wo sind denn da eigentlich die Hinderungsgründe? Und das ist in den verschiedenen Generationen sehr unterschiedlich. Manchmal sind es eben eher inhaltliche Gründe, manchmal sind es Gründe der mangelnden Wahrnehmung, dass diese Angebote stattfinden finden. Und manchmal ist es eben eine Zugänglichkeit, sei es über einen Preis oder speziell, wenn wir jetzt bei älteren Menschen sprechen, ist es wirklich, dass Barrieren physischer Art eben bestehen, sei es wirklich, dass Häuser einfach nicht barrierearm genug ausgebaut sind, sei es aber auch, dass die Zeiten einfach so blöde liegen, dass das mit dem ÖPNV beispielsweise nicht
Nicola: Ja.
Lara Weitzel: abgedeckt werden kann und so weiter und so fort. da liegt ganz, ganz großes Potenzial noch brach, würde ich mal sagen, was noch nicht ausgeschöpft wurde, da einfach zugänglicher zu werden und Zugänglichkeit auf wirklich allen Ebenen, die das umfassen. Auch das,
Nicola: Ja, auch wahrscheinlich für die Mutter mit den kleinen Kindern und dem Kinderwagen.
Lara Weitzel: Kinderwagen, also ich habe lange Zeit hier in Saarbrücken auch im Theater gearbeitet. und wie viele Kinderwägen da irgendwie reingetragen werden mussten, weil einfach diese ganzen Strukturen es dann zum Teil nicht hergeben und sich dann einfach an verschiedenen Stellen eben die entsprechenden Akteure...
Nicola: Mmh.
Lara Weitzel: auch nicht vollends in der Verantwortung sehen, wer auch immer das dann jetzt im konkreten Fall eben ist. Das heißt, es ist immer natürlich ein Zusammenspiel zwischen, was ist Aufgabe der Politik, was ist Aufgabe der Institution und was ist vielleicht irgendwie auch Aufgabe des Einzelnen selbst, sich irgendwie zu informieren, sich einzuführen. Aber es darf eben auch nicht immer nur auf das Individuum so bisschen abgewälzt werden. Das ist auch ganz wichtig.
Nicola: Genau. Ich habe gelesen, dass in Großbritannien zum Beispiel über Hausärzte eine soziale Verschreibung stattfinden kann. Also das ist sozusagen Musik auf Rezept und zu sozialen Aktivitäten, die eben vom Staat
Lara Weitzel: Was ist das?
Nicola: finanziert werden. Also was wir gerade hatten, wir haben ja das große Privileg auch in Deutschland, dass es wirklich viele öffentliche Gelder oder zumindest ein Großteil, der größte Teil über öffentliche Gelder auch subventioniert wird, noch, muss man vielleicht auch sagen. Wenn du jetzt qua deiner Wissens- und Praxislage sagen dürftest als Fee Mensch,
Lara Weitzel: Ja. Mhm. Ja.
Nicola: soziale Rezept, also auf Rezept. Was würdet dir da so als Mitmachaktion vielleicht auch, vielleicht mal drei Beispiele oder nur ein Beispiel, was dir einfällt, was würdest du dir da wünschen in Zukunft?
Lara Weitzel: Also grundsätzlich ist immer die passendere Herangehensweise, als dass eine angeblich schlaue Person irgendwie sagt, was für alle gut ist, erstmal den Menschen zuzuhören. Das ist ja das, irgendwie über Forschung auch passiert, dass man versucht, bisschen was auszuwerten. Was wollen eigentlich die Menschen, und das Schwierige ist, die wollen halt alle irgendwie unterschiedliche Dinge. Was sich als gut herausgestellt hat,
Nicola: Hm? Mh.
Lara Weitzel: sind eben partizipative Dinge. Und wo du gerade eben Großbritannien angesprochen hast, ist in Großbritannien initiiert ein sogenanntes Orchestra of All Ages. Das gibt es natürlich inzwischen kopiert auch an sehr vielen anderen Stellen. Aber nicht nur ein generationenübergreifendes Orchester, sondern eben auch eins, wo Amateure und Profis eben auch zusammenkommen.
Nicola: Mhm. Ja. Ja.
Lara Weitzel: Das ist ein ganz wichtiger Teil, der aber auch insbesondere für den Nachwuchs wichtig ist. Und das wäre vielleicht so das zweite, was ganz toll funktioniert zum Barrieren abbauen, einfach mal die physischen Barrieren mal durchzubrechen, indem, das war jetzt hier exemplarisch auch am Theater, im Rahmen eines Sinfoniekonzerts einfach 90 Musikerinnen und Musiker eines Orchesters auf der Bühne.
Nicola: Ja.
Lara Weitzel: und dazwischen Kissen und dazwischen, während der Probe natürlich nicht, während des Konzerts, konnten sich Schülerinnen und hinsetzen und einfach mal diesen physischen Raum erleben, einfach mal zuhören, was macht das, wie, boah krass, das ist also ein Kontrafagott. Und einfach mal die Vibration auf der Bühne zu spüren, all diese Dinge. Also wirklich diese haptische Komponente irgendwie.
Nicola: Ja,
Lara Weitzel: Ganz, ganz wichtig. Und was natürlich, wenn wir über Barrierenabbau sprechen, was ein wichtiger Zugang sein muss, einfach auch da Brücken zu bauen in Form von, weiß ich nicht, Shuttle Service Angeboten. Also diese Mobilitätsbarriere auch, ⁓ überbrücken zu können. Richtig, ⁓ hinzukommen, reinzukommen und dann irgendwie
Nicola: ⁓ überhaupt hinzukommen und dann reinzukommen.
Lara Weitzel: mitmachen zu können. ist dann natürlich die Krönung, wenn es was Partizipatives hat.
Nicola: Ja, witzig, dass du das erwähnst, dein zweiter Punkt, dass man so Kissen, man könnte eigentlich diese Vorbereitung, also nicht die eigentlichen Aufführungen, viel mehr dazu nutzen, ⁓ sich zu öffnen. Ich saß letztens, weil ich keine anderen Karten mehr bekommen habe, seitlich direkt am Orchester. Das war jetzt vom Klangerlebnis sicherlich nicht der Höhepunkt.
Lara Weitzel: Ja, Ja. Ja!
Nicola: Weil das, was ich am meisten gehört habe, waren die Bläser und zwei Harfen-Spielerinnen, die direkt vor mir saßen. Und da war aber auch für mich nochmal total spannend an diesem Abend zu beobachten, wie eigentlich so eine Harfe auch funktioniert, also wie sie bespielt wird. Fand ich super spannend. Also ich habe wahrscheinlich den lieben Herrn Mahler gar nicht so viel gehört, der eigentlich gespielt wurde, sondern war fasziniert davon.
Lara Weitzel: Fischfisch, Fischfisch, Fischfisch. Ja.
Nicola: und dass zwei Harfenistinnen, glaube ich, in einem Orchester sind, ist auch nicht so oft. Das fand ich sehr spannend. was ich auch sah, eben, ich habe den Altersdurchschnitt fast schon gesenkt bei diesem Konzert, wo ich dachte, wow, das ist nicht so schön.
Lara Weitzel: Ja, ja, ja.
Nicola: habe mir dann gedacht, ist es eigentlich für so ein Orchester, wäre es eine Zumutung nach deiner Erfahrung, wenn auch so etwas wie ein Tanztee wieder gespielt werden würde im öffentlichen Raum.
Lara Weitzel: Ja, auch da ganz unterschiedlich. Also wir haben in Deutschland irgendwie 129 Berufsorchester, die wirklich dann auch im Schnitt dann auch nochmal irgendwas zwischen 50 und 60 MusikerInnen haben. Das ist wahnsinnig breit und ich glaube auch da ist innerhalb der Orchester nochmal ganz wichtig zu berücksichtigen, wie offen da die Einzelnen sind.
Nicola: 120, warum?
Lara Weitzel: für Angebote, das und so heißt ja dann ganz sperrig mein Forschungsbereich Audience Development, also wie man eben quantitativ und qualitativ irgendwie mehr Leute dazu bekommen. Und ich glaube, und das ist so ein bisschen meine Hoffnung, ich glaube, dass es insgesamt die Menschen offener für Innovation sind, sowohl auf der anbietenden Seite als auch auf der rezipierenden Seite. Das ist jetzt gerade das, was ich auch selbst in meiner Forschung auswerte. Da gibt es im Rahmen meiner Erhebung so eine Frage, wo man ankreuzen darf, wie man zu einzelnen Innovationen stehen würde. Ein Konzert im Dunkeln, ein Konzert in der Fabrikhalle, ein Konzert mit Augmented Reality.
Nicola: und Mhm. Ja.
Lara Weitzel: Und es ist schon erstaunlich, weil ich kann es ja dann mit demografischen Daten wie dem Alter eben kreuzen. Es ist schon erstaunlich, dass auch ältere Menschen wesentlich aufgeschlossener sind, als man es ihnen so zunächst mal negativ unterstellen würde. Von daher.
Nicola: Ja, ja.
Lara Weitzel: finde ich das ganz großartig, wenn es da mutige Menschen auch in den Betrieben gibt, wie du jetzt sagst, einfach mal den öffentlichen Raum nochmal ganz anders zu nutzen, einfach mal in eine ganz andere Form der Formatsgestaltung auch zu gehen. Heißt ja nicht, dass man sich von dem anderen komplett verabschieden muss. ist einfach eine Diversifizierung einfach seines eigenen Programms.
Nicola: Genau, nein, Würdest du dir wünschen, dass man über die Hausärzte Kultur auf Rezept verordnet bekommen könnte?
Lara Weitzel: Absolut, das ist doch großartig. Ja, stellt sich natürlich, dann kann ich jetzt sagen, ist ganz großartig, stellt sich natürlich absolut die Frage der Finanzierbarkeit. Aber ich bin mir ganz sicher, und auch das belegt ja die Studienlage, wie gut sich Konsum von Musik und anderen kulturellen Angeboten auf das Wohlbefinden, also wirklich auf die mentale Gesundheit auswirkt, aber in vielen Fällen auch weitergehen kann. Demenz unterstützt, also eben nicht unterstützt, sondern eben Vorsorge genau. Und eben all diese Dinge zählen wir ja eigentlich zum medizinisch präventiven Bereich. Und wenn wir doch eigentlich in der Lage wären, viele Folgeerkrankungen, und das sind dann ja wirklich Erkrankungen,
Nicola: Vorsorge. Vielen
Lara Weitzel: damit irgendwie so bisschen eindämmen zu können, wäre das doch fantastisch. Also da würde ich auf jeden Fall für plädieren. Die Umsetzbarkeit ist dann natürlich nochmal eine andere Frage, aber ganz bestimmt wäre das auf jeden Fall eine ganz, ganz, ganz tolle Sache für sehr viele Menschen.
Nicola: Ja, ja. Ich glaube, es sind ja immer zu zwei Sachen, was du auch angesprochen hast. Eine ist die Finanzierung. Ich glaube aber, wenn man diesen großen Kostenblock, zum Beispiel was kostet eine Gesellschaft Einsamkeit, zunehmende Einsamkeit. Die wir ja gerade auch bei den jungen Menschen die letzten Jahre auch unter anderem aus der Corona-Zeit abgeleitet diskutieren und sagen, wo kann man denn dazu greifen? Aber genauso auch zu sagen, Mensch, lass uns doch mal zurückblicken.
Lara Weitzel: Gut so, gut.
Nicola: Also ich kann nur sagen, meine Mutter, die hat bis zum Schluss gesungen. das hat, glaube ich, ihr Gemüt einfach. Ich glaube, immer wenn es ihr schlecht ging, hat die automatisch angefangen zu singen. Die ist aber, solange sie konnte, hat die jeden Tanztee wahrgenommen, der irgendwie in ihrer Umgebung war. Da ist man dann eher bei Kurhotels und so. Also man kennt das ja, so wo ich dachte, wenn wir da zurückblicken würden, dann würden wir auch sehen, dass paar Jahrzehnte noch davor
Lara Weitzel: Ja, ja. Ja.
Nicola: es eigentlich gang und gäbe war, dass es überall Tanztees gab. Also nicht Clubs für junge Menschen, sondern eben auch Tanztees. Einmal natürlich auch, ⁓ vielleicht zu verbandeln, also als Datingplattform zu nutzen, aber vor allem auch, Leute in Bewegung zu erhalten, wohlbefinden und wo ich immer denke, es war ja alles schon mal da. Manchmal wäre es auch einfach zu sagen, lass uns doch einfach nur mal das, bevor wir an ganz neue Dinge denken.
Lara Weitzel: Ja. Ja. Ja, richtig. Mein alter Arbeitgeber, die Bochumer Symphoniker, haben da ein ganz tolles Projekt gemacht. Sie im Rahmen des Einzugs in ein neues Konzerthaus, in dem sie architektonisch da ganz wunderbar als Foyer eine alte, entweihte Kirche haben, die natürlich ganz spektakulär aussieht.
Nicola: Ja. Ja. Ja.
Lara Weitzel: genutzt, indem sie ihr Salonorchester, was sie haben, einfach da eine Reihe haben spielen lassen, die sich BoSy Salon eben nennt, wo dann Salonmusik mit dem entsprechenden Drum herum eben angeboten wurde. Also auch da einfach das Angebot mal so ein bisschen verbreitern. Und wie du sagst, es geht häufig auch gar nicht darum, Dinge komplett neu erfinden zu müssen. Manchmal taugt es einfach mal in die Vergangenheit zu schauen. Genau. Was aber, glaube ich, trotz allem irgendwie wichtig bleibt oder was diese Erlebnisse vereint, die wir als dann besonders ansprechend empfinden, ist, wenn sie echt sind. Und dann kommt sehr, schnell diese Debatte, diese analoge Musik oder analoge Kulturangebote versus die digitalen. Und da sind wir dann sehr schnell in so einer
Nicola: Okay.
Lara Weitzel: sich eher ausschließenden Haltung, was da auch sehr viele Debatten dann nochmal impliziert. Und ich glaube, das muss es gar nicht sein. Ich glaube, wir überschreiten in unserem Leben so häufig den analogen und den digitalen Raum, auch wie wir jetzt miteinander sprechen beispielsweise. Und ich glaube, es kann sehr, sehr viel Echtheit oder sehr, sehr viel Original auch über den digitalen Raum produziert werden. Man darf sich eben nicht Man darf dann einfach nicht ein Konzert streamen, weil ganz klar wird das nicht das Erlebnis sein. Aber eben so bisschen sich Gedanken zu machen, wie können Strategien aussehen, die die positiven Chancen des Digitalen mitnutzen, dass wir da einfach zeitgemäß sind.
Nicola: Ja.
Lara Weitzel: Und gleichzeitig bin ich der Meinung, so ein live Erlebnis wie auf der Bühne sitzen, auf Kissen sitzen und einfach eine Vibration eines Instruments spüren, das hat noch mal eine viel nachhaltigere und langfristigere Wirkung. Das glaube ich schon immer.
Nicola: Also wo du das streamen, also ich komme noch mal auf mein Beispiel Tanz-Tee zurück. Also einmal weiß ich meine Familie mit meiner Mutter wie schon erwähnt, aber weil es auch so ein einfaches Thema ist, wo man Menschen ab 30, 40 abholen kann, wo man Einsamkeit vorbeugen kann und wo man selbst sagen könnte, ich komme da gerade nicht hin, aber was weiß ich, die Elb
Lara Weitzel: Ja. Ja.
Nicola: Philharmonie in Hamburg macht vielleicht so einen Tanztee. Wenn man das übertragen würde, könnte ich ja zu Hause mittanzen beim Hören, weil es eben andere Musik ist. Also ich glaube, diesen Mitmach-Effekt und sich dem öffnen, ohne zu sagen, wir versuchen, ja, Betriebe wie den Kulturbetrieb sozusagen ⁓ zu definieren in einer rein präventiven, medizinischen
Lara Weitzel: Ja, das war ja nicht so...
Nicola: Das ist nicht das, man so, wie kann ich die Freude eigentlich, die damit verbunden wird, so ein bisschen ausweiten. Ich frag mich ja auch immer, gut bei ganz klassischen Konzerten, ja es muss schon auch ruhig sein und da ist schon so ein Hüsteln auch, aber ich frag mich auch immer, warum müssen wir immer auf Stühlen sitzen? Auch bei den Konzerten selbst. Das Schlimme finde ich aber, dass selbst bei Bandkonzerten, bei Popkonzerten, sind ja inzwischen auch Stuhlreien eingeführt.
Lara Weitzel: Ja genau. Hmm, ja. Ja. Ja.
Nicola: Wo ich sage, ja wie soll ich denn da mittanzen? Ich gehe da doch nicht
Lara Weitzel: Ja. Ja.
Nicola: hin, ⁓ stur zuzuhören, sondern ich will mich da ja so bisschen grooven. Und aus Brandschutzgründen darf man da ja dann auch nicht in die Gänge gehen und so. wo ich denke, also das hält mich zum Beispiel davon ab, sagen, ich zahle doch nicht so viel Geld, um auf dem Stuhl zu sitzen
Lara Weitzel: ⁓ dann einfach so, genau, einfach nur zu sitzen. Na ja, verstehe ich, ja. Verstehe ich total. Es muss, glaube ich, und das ist Grundvoraussetzung für alle Veränderungsprozesse, es muss, glaube ich, ein Bewusstsein dafür da sein, dass eine Situation ist, wie sie ist und eine Bereitschaft an dieser Situation eben auch etwas zu ändern.
Nicola: Ja. Nope. Vielen Dank.
Lara Weitzel: Das bedeutet eben auf Seiten der Kulturinstitutionen eine Veränderungsbereitschaft zu haben, sich eben auch einer breiteren Menschenmenge noch mal zu widmen der Gesellschaft, die vielleicht bisher nicht berücksichtigt wurden, aus welchen Gründen auch immer. Das bedeutet vielleicht auf Seiten der Konsumierenden dann eben auch, na Mensch, guck mal, jetzt hab ich da gehört, ich zahle ja jede Menge Steuern mit für dieses olle Stadttheater.
Nicola: Mhm. Mhm. Okay, ja.
Lara Weitzel: Ich habe jetzt aber noch einen Brief. Also es muss natürlich jetzt nicht so was sein, einfach sich mal informieren, Mensch ist da nicht vielleicht doch mal was für mich dabei. Das könnte ein erster Weg sein und natürlich auf Seiten der Politik muss da auch eine Bereitschaft eben da sein. Das, dann so schön in den Landesverfassungen dann steht oder in den Kommunalverfassungen, was an kultureller Daseinsfürsorge da sein muss.
Nicola: Mmh. So etwas.
Lara Weitzel: was aber dann in Form und in Umfang in den seltensten Fällen wirklich vorgegeben ist. Also auch da muss dann natürlich eine Bereitschaft da sein, zu erkennen, all das, was wir jetzt besprochen haben, auf wie vielen Ebenen es einfach bereichernd sein kann, von Kultur profitieren zu dürfen, das dann auch in die breite Menge dann streuen zu wollen.
Nicola: Mh. Mh. Mh. Mh. Mh. Ja. Genau, also dass wir von unserem Krankheitssystem ins Gesundheitssystem kommen bzw. das als Präventiv ist ein großes Fass. Das wissen wir alle, genau. Aber doch nochmal zum Schluss. Ich fand deine Aufforderung sehr, gut für alle, die zuhören. Ich habe es letztens auch erlebt. Man ist aber auch erstaunt, wie viel es sich eigentlich schon tut. Also das eine ist ja drüber zu jammern, zu meckern, so wie ich jetzt ein bisschen. Was tut sich alles woanders so toll?
Lara Weitzel: Mhm.
Nicola: Aber wirklich mal vor Ort zu gucken, was tut sich an der Oper, am Schauspielhaus, sowohl im Konzertbereich als auch natürlich auf der Theaterbühne. Da ist viel für die kleinen Besucher, gerade schon als Mitmachaktion, ja schon immer da, sich in den Newsletter einzutragen. Eins, was mich zum Beispiel überrascht hat, im Schauspielhaus, einmal im Monat, gibt es da ein Singen für alle. Ganz einfach, im Foyer. Stört niemanden.
Lara Weitzel: und hier ist mein Wunder.
Nicola: stört den Betrieb nicht vor Ort. Da kommt eine junge Sängerin und bringt einen Pianisten mit und dann haben die da so eine Tafel. Dann kann da jeder hin, egal ob man singen kann oder nicht. Es ist rein Spaß an der Freude, geht eine dreiviertel Stunde, kann man super integrieren. Ich dachte so, wow, schau mal, das machen die schon seit langem. Ich habe davon noch nie gehört, aber klar, selbst ein bisschen aktiv zu werden. Aber mit dir will ich jetzt noch mal zum Abschluss ein bisschen in die Zukunft gucken.
Lara Weitzel: Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja.
Nicola: Du arbeitest ja auch mit deiner Promotion, Dissertation an der Zukunft, nämlich was könnte sich wo ändern? Was würdest du gerne, wenn du mal selbst so 70, 80, 90 bist? Was würdest du dir wünschen, weil du hast ja den schönen Vergleich in deiner Familie erzählt, die sind schon alle Musikbesessene über Generationen.
Lara Weitzel: Ja.
Nicola: Was würdest du dir da wünschen, dass du in Anspruch nehmen kannst?
Lara Weitzel: Da hatte ich sogar ein Gespräch ganz konkret mit einer älteren Dame, die ich beim Konzert in Frankfurt getroffen habe und der habe ich eben gesagt, Mensch, wenn ich mal so alt bin wie sie, würde ich auch gerne auf ein breites Kulturangebot blicken können. Wir haben, ich es gerade gesagt, 129 Orchester in Deutschland, die allergrößte Dichte, die es überhaupt gibt auf der Welt. Wir haben wahnsinnig viel, aber wir haben eben auch wahnsinnig viel, was ist...
Nicola: Mhm. Mh.
Lara Weitzel: was jeher gibt, was seit jeher gefördert wird, was seit jeher stark ist und bereichert vielleicht weniger stark. Das würde ich mir sehr konkret wünschen, dass Förderstrukturen beispielsweise auch überdacht werden, dass die freie Szene wesentlich mehr berücksichtigt wird, was finanzielle Mittel betrifft, einfach weil wir wahnsinnig viel Potenzial haben. Also ich würde mir wünschen, dass wir, wenn ich so alt bin wie die Dame, mit der ich gesprochen habe, dass wir wesentlich mehr Angebote haben, die sich langfristig tragen können, dass wir wesentlich mehr partizipative Angebote mitmachen können, ganz genau an denen man sich selbst einbringen
Nicola: Also man mitmachen kann, also wo man, ja.
Lara Weitzel: kann. Und vor allem würde ich mir wünschen, dass der Konsum und das Mitmachen von Kultur nichts mehr mit sozialem Status zu tun hat. Denn das ist das, was wir gerade sehen, dass sehr, viel Bildungsbürgertum diese Angebote konsumiert.
Nicola: Mhm. Ja. ⁓
Lara Weitzel: dass auch da unsichtbare Barrieren in Form von einem ungeschriebenen Code, der im Konzert gilt, wie ich mich kleiden muss, wann ich klatschen darf. All diese Dinge, die einen davon abhalten, dann 50, 60 Euro für eine Karte auszugeben. Ich würde mir wünschen, dass das wesentlich entkrampfter wird, dass sich mehr Menschen trauen, wenn sie so was anschauen wollen, das auch anzuschauen und nicht irgendwie Angst haben zu müssen, da
Nicola: Ja. ⁓
Lara Weitzel: böse begutachtet zu werden, weil man eben diese Codizes vielleicht halt nicht kennt. Das wären ganz konkrete Wünsche. Hoffentlich nicht.
Nicola: Ja. Und genau, da würd ich mir wieder dieses Tanzen und Musik auf Rezept vielleicht gar nicht unbedingt vom Hausarzt, sondern in Form von Freigutschein oder keine Ahnung, von Verlosung, weil wie du sagst, wenn man erstmal nichts dafür, heißt das nicht, dass das nichts wert ist, aber dass man erstmal die Barriere, dass ich mir das nochmal angucke.
Lara Weitzel: Diese Angebote gibt es, das wäre vielleicht noch ganz wichtig, gibt Angebote wie die Kultur-Tafel, Kultur für alle in vielen Städten, die als quasi Distributionsmittler-Organisation fungieren, ⁓ freigebliebene Kontingente oder gespendete Kontingente für Kulturangebote weiter zu verteilen.
Nicola: Mhm. Ja! Okay. Ja. Ja, ja.
Lara Weitzel: Es gibt auch immer wieder bei Festivals hier im Saarland beispielsweise die Musikfestspiele Saar auch in diesem Jahr noch mal großartiges Angebot, freie Karten für Menschen, die sich die Angebote eigentlich nicht leisten können, zu verteilen. Das kann man in der Geschäftsstelle machen. Solche Angebote gibt es in vielen Städten. Einfach mal schauen, wenn das von Interesse ist. Da tut sich ganz, ganz viel.
Nicola: Nun. Okay. Da tut sich ganz ganz viel. Also nachgucken. Wie hat es das genannt? Musiktafel? Kulturtafel?
Lara Weitzel: Kulturtafel, da wird empfunden, Kultur für alle.
Nicola: gratis Kontingente vielleicht mal so die Begrifflichkeiten eingeben und wenn nicht irgendwo mal anrufen oder aufs Amt gehen und nachfragen was sich da tut. Das war jetzt fand ich jetzt ein sehr guter Tipp nochmal. Wie wir alle diese schöne Musik nicht nur hören können, nicht nur zu Hause, sondern gucken können, wie wir es gemeinsam mit anderen genießen können, neuen Input bekommen und dabei auch noch gesünder bleiben und vielleicht sogar am Schluss noch länger leben.
Lara Weitzel: Ja. Vielen Dank. Ja.
Nicola: Gutes Beispiel deiner 90-jährigen Großeltern.
Lara Weitzel: Ganz genau. Ja, genau. Ich danke dir. Danke für die Einladung und das schöne Gespräch.
Nicola: für das schöne Gespräch und wir hatten es gerade Saarland. Ich habe da auch studiert. Insofern ganz herzliche sonnige Grüße ins Saarland.
Lara Weitzel: Die sende ich zurück nach Düsseldorf. Vielen Dank! Tschüss!
Nicola: Danke dir, tschüss.
Nicola: Okay, vielleicht hast du jetzt schon die ganze Zeit gedacht, naja, dieses Singen auf Rezept mag ja ganz nett sein, aber das wird in Deutschland nie funktionieren. Pustekuchen. Just einen Tag nach meinem Interview mit Lara ist eine Pressemitteilung rausgekommen und da geht es Pilotprojekte auch in Deutschland zum Thema Kultur auf Rezept. Ja, in Berlin. wird es von der Charité begleitet als Pilotprojekt. In Bremen heißt das Ganze Kunstrezept. In Neuenburg in der Schweiz wird es genauso eingeführt. In Kanada ist es wie in Großbritannien auch schon erfolgreich auf den Weg gebracht. Also ich glaube, diese neuen Wege, wirklich diese großartige Musik und Kultur, die wir in Deutschland haben, nochmal neu zu denken, ⁓ ja... gesunder Jünger in der Gesellschaft zu bleiben, das scheint wirklich Zukunft zu haben. Und es ist einfach ein richtiger Gesundheitsjoker. Also körperlich wie seelisch. Her mit den Tanz-Tees. Ich kann es nur noch mal betonen, vielleicht müssen wir uns die auch, ja ich weiß nicht, organisieren. Also wenn du eine Wohnung zu Hause hast, die genügend Platz hat, vielleicht müssen wir wieder gemeinsam zu anderen Tageszeiten als früher jetzt nachts in den Clubs, ja, unserem Alltag angepasst, uns zusammenfinden und gemeinsam tanzen. Denn auch da zeigen Studien wirklich. Es ist nicht nur so, dass es Spaß macht, dass es unsere Koordinationsfähigkeit schult, was ja gerade fürs Älterwerden sehr, wichtig ist, dass es uns natürlich neue soziale Kontakte geben kann und Tanzpartner, sondern es ist eben auch wirklich ganz konkret gegen Parkinson, gegen Krebs und gegen Herz-Kreislauf-Leiden wirklich unterstützend in unserer Vorsorge, da ja, länger gesund zu bleiben. Das sind doch alles schlagende Argumente. Findest du nicht auch? Naja. Schauen wir nochmal weiter in die Zukunft mit dem zweiten Experten, mit dem Claude, der uns Roboter auf eine ganz neue, soziale Weise mal vorstellt.
Nicola: Ja hallo, lieber Claude Toussaint aus München. Hallo. Mich auch, weil ein sehr spannendes Thema, ein sehr zukunftsträchtiges Thema. Mit dir möchte ich nämlich gerne besprechen, inwieweit eigentlich soziale Roboter unsere Lebensqualität qua Eigenständigkeit auch im fortschreitenden Alter verlängern kann.
Claude Toussaint: Ja, Hallo. Nicola, freut mich sehr.
Nicola: Und der Schwerpunkt liegt auf sozialen Robotern. Warum? Du bist Gründer und CEO, Geschäftsführer bei Navel Robotics. Das ist das Unternehmen. Und ihr holt euch das Beste aus, ich sag mal, Deep-Tech-Design und Psychologie zusammen, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz soziale Roboter zu entwickeln.
Claude Toussaint: Genau.
Nicola: Jetzt haben die meisten vielleicht von uns bislang zum Thema Roboter diesen Arm im Kopf, den man vielleicht so aus der Produktion der Automobilindustrie kennt. Die montieren dann irgendwelche Gestelle und helfen den Menschen, das schneller und effizienter zu erledigen. Ihr habt aber jetzt nicht die Montage von Produkten im Kopf, sondern ihr geht an den Menschen ran. Deswegen auch der Begriff soziale Roboter. Deswegen meine erste Frage an dich. Wo hört dann in Zukunft der Mensch auf und wo fängt der Roboter an?
Claude Toussaint: Genau, also das ist schon richtig erklärt, dass wir einen sozialen Roboter entwickeln, der in der sozialen Arbeit unterstützen soll. Keinen mechanischen Roboter, der mechanische Arbeit unterstützt. ich denke, so wie auch in Fabriken ist heute übrigens ein ganz starker Trend, dass Roboter mit Menschen zusammenarbeiten, weil in gewissen Bereichen hat der Mensch einfach doch
Nicola: Okay.
Claude Toussaint: bessere Fähigkeiten in anderen Bereichen. Der Roboter. Der Roboter ist sehr ausdauernd, ist sehr stark. So und ähnlich sehen wir das Modell auch im Bereich soziale Arbeit. Also es geht nicht darum, den Menschen zu ersetzen, sondern zu ergänzen. Deswegen geht es eigentlich darum, ein Team zu werden. Auch in der sozialen Arbeit, auch Sozialarbeit ist schwerst Arbeit, wenn man es acht Stunden oder gar länger macht als Angehöriger. Und so wie es in der Fabrik Unterstützung gibt durch Technik.
Nicola: Zum Glück! Ja.
Claude Toussaint: sollte man auch in der sozialen Arbeit Unterstützung haben durch Technik. Und da kann auch Technik tatsächlich helfen. Also zum Beispiel fällt es Technologie sehr leicht, unendlich geduldig zu sein, immer wieder gleiche Fragen zu beantworten, immer freundlich zu sein, nicht zu bewerten. Man spricht da zum Beispiel von sozialen Superkräften, die Sozialroboter haben. Und das können die besser als Menschen, als wir Menschen. Wir Menschen sind sicherlich sehr viel feinfühliger,
Nicola: Mhm. Mhm. Mhm.
Claude Toussaint: Sie sehr viel komplexer die Situation, das Gegenüber wahrnehmen, aber haben doch auch unsere Grenzen. Und deswegen ist eigentlich das Team zwischen Roboter und Mensch das Ideale.
Nicola: Also stellen wir uns mal eine konkrete Situation vor. Ich kann das sehr gut, weil meine Mutter längere Zeit im Pflegeheim war. Der Einsatz in einem Alten Pflegeheim. Wenn ich da manchmal in meinem Bekanntenkreis gesagt habe, Mensch, ich hab da gelesen, es gibt Roboter, die inzwischen auch bei der Pflege eingesetzt werden. Würde ich sofort nehmen. Dann kam ein totaler Aufschrei, wie kannst du nur? Und dann habe ich immer gern das Beispiel genannt, na ja, bevor meine Mutter weiterhin eine halbe Stunde auf der Klobrille wartet, bis sie wieder Hilfe bekommt von der menschlichen Pflegerin, sie da runterzuholen. nehme ich doch lieber einen Roboter mit zur Hilfe. Das wäre jetzt aber ja ein Beispiel für diese mechanische Hilfe à la Automontage. Ihr sagt aber ja ganz explizit, sozial bedeutet nicht die mechanische Hilfe, sondern das Gespräch, also das Zwischenmenschliche.
Claude Toussaint: Ja. Genau. Und mechanische Roboter, die in der Pflege unterstützen, das wird noch also mindestens fünf, vielleicht zehn Jahre dauern. Wir sind auf Gespräch mit solchen Anbietern. Es gibt ja die humanoiden Roboter. Das ist aber technisch sehr, sehr schwierig und auch, weil das muss sehr starkes Roboter sein, die gefährlich werden können. Bei uns ist ein anderes Szenario. Nicht die Mutter, die dann vielleicht auf der Klobrille lang sitzt, sondern die dann im Flur sitzt 11 Uhr morgens.
Nicola: Ja. Ja.
Claude Toussaint: dass irgendwas passiert. Aber Mittagessen ist erst 12 Uhr und das passiert nicht. Das heißt, jeder, mal im Pflegeheim war, kennt das. Die Menschen sitzen im Flur, nebeneinander, sprechen nicht miteinander, dämmern weg, kommen in Dämmerzustand. Und das ist sehr schlecht für die Entwicklung von Demenz, für Depressionen, Ängste. Und hier kann man sich vorstellen, da fährt unser kleiner Roboter im Flur entlang.
Nicola: Mhm. Mhm. Mhm.
Claude Toussaint: sieht, dass die Person alleine sitzt, sich nicht unterhält, erkennt sie angesichts, wer die Person ist und sagt dann, hallo, Heidi, wie geht's dir denn? Hast du übrigens schon in einem Buch weiter gelesen, von dem du mir gestern erzählt hast? Und augenblicklich ist Heidi aus ihrem Dämmerschlaf raus, ist wach und in ein Gespräch verwickelt. Und das ist das, was wir machen wollen. Diese zusätzliche emotionale und kognitive Aktivierung, die eben sehr
Nicola: Mh. Mh. Mh. Mh.
Claude Toussaint: viel zu wenig stattfindet im Heim, einfach aufgrund mangelnder Zeit.
Nicola: Mh. Eine Zwischenfrage kurz, du hast gerade humanoider Roboter, was ist der Unterschied zwischen humanoid und sozialer Roboter?
Claude Toussaint: Also humanoider Roboter, das spricht von Robotern, die Menschen ähnlich Gestalt haben. Und man sieht heute in den Medien auch auf YouTube viele Filme von humanoiden Robotern, jetzt wie typische Roboter, wie so ein Terminator aussehen, aber alles Mögliche schon machen können. Die aber erstmal auch in Fabriken eingesetzt werden. Man überlegt ja auch zu Hause, irgendwann soll jemand zu Hause auch eine Spülmaschine einräumen können.
Nicola: Okay. Mmh. Okay.
Claude Toussaint: Aber ist immer leichter, bis die Menschen einen anfassen und gleichzeitig sensibel jemanden hochheben können. Das wird sehr lange dauern.
Nicola: Ja. Ja, das bedeutet, Humanoid ist eher in diese mechanische Funktion einzuordnen.
Claude Toussaint: Heute gibt es diesen Trend, dass große, in den USA und China große Hersteller humanoide Roboter entwickeln. Eigentlich ist unser Roboter auch ein humanoider Roboter, aber ein sehr kleiner, der mechanisch nicht viel kann. ist nur knapp 80 Zentimeter groß, eine süße kleine Figur. Eher wie ein dreijähriges Kind. Wir sagen eigentlich, ist ein Character aus einem Walt Disney oder einem Pixar-Film in echt. Eine süße kleine Figur.
Nicola: Soll aber bewusst nicht wie ein Mensch aussehen oder irgendwann doch?
Claude Toussaint: Nein, genau. Dann unterscheidet man zwischen humanoiden Robotern und anthropomorphen Robotern, die wirklich möglichst menschenähnlich aussehen. Und das wollen wir nicht. Sondern man sieht, dass es eine menschliche Gestalt ist, aber eher comichaft. Ebenso wie ein Charlie Brown Figur. Man sieht, dass es ein Mensch, aber comichaft. Der Kopf ist größer, der Hals ist dünner, die Augen sind größer.
Nicola: Ja. Mhm. Mhm. Ja. Ja. Ja.
Claude Toussaint: Das heißt, dass man jederzeit weiß, das ist kein echter Mensch. Wir wollen nicht einen echten Menschen vortäuschen. Dann bekommen wir auch das Feedback, auch Heimbewohner in Befragung von Forschungsinstituten, die sagen dann, wir wissen, das ist kein Mensch, kein menschliches Wesen, aber irgendwie ist schon ein künstliches Wesen und wir haben Spaß, uns mit dem Ding da zu unterhalten.
Nicola: Verstehst du, dass die meisten Menschen Angst vor so einer Vorstellung haben? Also dass die Welten verwischen, nicht mehr klar erkennbar sind, auch wenn man kognitiv vielleicht nicht mehr die 100 Prozent hat. Siehst du das als Gefahr auch oder sagst du, ist besser als nichts?
Claude Toussaint: verstehe erstmal, dass man prinzipiell Angst hat oder auch skeptisch ist und das nicht möchte. Insbesondere wenn man das erstmal sich abstrakt vorstellt. Weil wir haben ja, wir kennen Roboter aus Filmen, gerade in unserer westlichen Gesellschaft sind Roboter sehr negativ besetzt. Und dann will man so ein technisches kaltes Ding an Menschen ranlassen, Gottes willen. Verstehe ich absolut. Das habe ich auch schon gemerkt, als ich im Pflegeheim vorgestellt wurde. Herr Toussaint entwickelt einen Roboter für die Pfleger. Das war ein Gesicht auch mit Gottes Willen. Aber als ich da mit Navel kam, dieser süßen, kleine Figur, war das Bild Roboter sofort weg. Es war, ach, guck mal, wie süß der ist. Das ist eine süße, kleine Figur, wie gesagt, zum Character aus dem Walt Disney Film. Und gar nicht mit dieser kalten Roboter. So, das ist eine. Das heißt, man muss das wirklich erleben und dann gehen...
Nicola: Ja.
Claude Toussaint: schon diese falschen Vorstellungen, die man vielleicht hat, weg. Das andere ist aber, diese Technologie ist sehr stark, sehr mächtig. Was toll ist diese KI. Deswegen kann man jetzt eben, weil jetzt KI da ist, so was realisieren. Und man kann eine Technik, die sehr machtvoll ist, immer zum Positiven oder zum Negativen einsetzen. Also, das wurden wir auch anfangs gefragt, als wir vor ...
Nicola: und Mh. Mh.
Claude Toussaint: sechs Jahren angefangen haben, ob wir nicht einen Verkaufsroboter lieber machen sollten. Weil so ein Verkaufsroboter, soziale Signale wahrnehmen kann, empathisch reagieren kann, der kann auch einem was andrehen. Und das hat mich nicht motiviert, das wollen wir nicht. Wir wollen es einsetzen in Bereichen,
Nicola: Ja.
Claude Toussaint: wirklich soziale Kompetenz Mehrwert liefert, an den Menschen auch was Positives tut, also da, wo ein Mangel da ist. Bei älteren Menschen, haben ja auch schon in Kitas Tests gemacht. Das heißt, die Technik,
Nicola: Mhm. Mhm.
Claude Toussaint: ist machtvoll und da muss man sich überlegen, wie man die einsetzt. Und ich verstehe, dass man da Angst hat, skeptisch ist und aufpassen muss.
Nicola: Mhm. Mhm. Mhm. Wie ist jetzt der Einsatz bei den zu Pflegenden? Das ist die eine Sache. Und den Angehörigen, die vielleicht Bedenken haben oder sagen, Mensch, bevor wie ich Angehörige sage, hier passiert gar nichts, dann lieber doch über den Navel von euch, den kleinen Süßen. Das Pflegepersonal, das ist ja jetzt eine Branche, du hast auch Kita erwähnt, da, es ist ja sozusagen ein Notstand an Fachkräften. Beschleunigt das die Entwicklung, weil es eher positiv aufgenommen wird oder bleiben die Ängste gleich?
Claude Toussaint: Auch da ist es so, die, die mit Navel arbeiten und dann auch die positive Wirkung bei den Heimbewohnern sehen, die setzen Navel gerne ein, weil die einfach merken, dass was Positives bewirkt damit. So, andere, die Navel vielleicht mehr von Entfernung betrachten, da kommt schon noch mal mehr Skepsis rüber auch so. Oder auch Angst, dass was weggenommen wird. Was ist das jetzt? Und da merken wir,
Nicola: Mhm.
Claude Toussaint: Man muss eben dann näher an die Leute rankommen. Das ist hier wichtig. Und was wir aber wahrnehmen, ist, dass inzwischen ist der Roboter in, ich schätze mal so, in 30, 35 Pflegeheimen, dass die Pflegeträger und Heimleiter Navel auch nutzen, um eben genau Pflegepersonal zu gewinnen. Also Pflegepersonal ist ein großer Wettbewerb.
Nicola: Okay.
Claude Toussaint: Und dazu muss man eben auch zeigen, dass man einerseits modern ist, Innovation zulässt, dass man andererseits weiß, wie anspruchsvoll der Beruf ist und versucht Entlastung zu schaffen. Es gibt auch wirklich Fälle, wo es wirklich schwierig und anstrengend ist für einen Menschen zum hundertsten Mal die gleiche Frage freundlich zu beantworten oder Schimpfattacken auszuhalten. Und da kann Navel wirklich unterstützen, was wir auch schon gehört haben.
Nicola: Mhm.
Claude Toussaint: Das heißt, den Arbeitsplatz attraktiver zu machen, Fachkräfte zu gewinnen, das ist häufig auch eine Motivation für Heime, auch Navel einzusetzen. Auch natürlich, ⁓ was Zusätzliches Positives für die Heimbewohnerin zu machen.
Nicola: Das heißt, Navel ist eigentlich schon in, wenn du sagst, ihr habt da schon 35 Pflegeheime, die Navel vor Ort haben, wird so langsam eigentlich schon Realität. Also seid ihr schon in der Serienproduktion, sag ich mal.
Claude Toussaint: Wir nennen es noch nicht Serie, wir nennen es Vorserie. Wir produzieren pro Monat 3-4 Roboter von Hand, schrauben wir den alles zusammen noch und wollen nächstes Jahr am Beginn einer Kleinserie.
Nicola: Jetzt steht für mich all das, was du auch beschrieben hast jetzt bei der Altenpflege, ja auch so bisschen das große gesellschaftliche Thema Einsamkeit. das seit Jahren ja immer greifbarer wird und gar nicht mehr nur ältere Menschen betrifft, die natürlich genauso, aber auch sehr, sehr viele junge Menschen schon betrifft. Ist das für dich auch eine Zukunftsentwicklung, in dieses Thema Einsamkeit aufzulösen, zumindest in einer Vorstufe, dass ich mir für zu Hause den Navel bestellen kann?
Claude Toussaint: Das war übrigens zu Beginn die Idee, einzelne Menschen zu Hause, insbesondere auch ältere Menschen, die einsam zu Hause sind, als Gesprächspartner. Das ist jetzt natürlich ein komplexes Thema, dieses Thema Einsamkeit. Einsamkeit hat ja nicht nur damit zu tun, dass ein Mensch isoliert ist. Wir haben insbesondere jetzt auch wiederum doch im Pflegeheim sehr viel Einsamkeit, obwohl viele Menschen
Nicola: ⁓ okay. Genau.
Claude Toussaint: dicht gedrängt nebeneinander im Raum sitzen. das heißt einsamkeit hat weniger also oft nur zum teil von physischen einsamkeit und auch mit dieser emotionalen psychologischen einsamkeit weil man weil kein austausch stattfindet und keine offenbarung da da ist dass man sich öffnet gegenüber den nachbarn und da gibt es übrigens schöne studien die zeigen dass es roboter schaffen soziale roboter dass zwei menschen miteinander mehr wiederkommen
Nicola: Mhm. Okay, so als Mittler oder als Anstoßer, als Taktgeber.
Claude Toussaint: Als Mittler, da gibt es Studien, wo ein Roboter mit zwei Menschen zusammen ein Spiel macht, zu dritt. Und wenn der Roboter anfängt, emotionaler zu sprechen, sich zu öffnen, dass er sich für seine Fehler entschuldigt, aber bedankt, dass sie noch zusammenspielen, dann öffnen sich auch die Menschen untereinander. Und das ist auch das Thema der Einsamkeit, dass man sich nicht öffnet. Und das auch im Pflegeheim.
Nicola: Ja.
Claude Toussaint: Im Pflegeheim werden auch Tiere wie Hunde eingesetzt, ⁓ auch Dialog zwischen den Heimbewohnern zu schaffen. Genau, und das können eben soziale Roboter auch. Damit sind sie jetzt noch kein Ersatz, sondern eher ein Katalysator für mehr Kommunikation und sich öffnen. Das Gleiche sollte eigentlich auch im privaten Zuhause sein. eigentlich wäre beides da sein. Navel ist wirklich ein sehr guter Gesprächspartner.
Nicola: und ich sehr froh, dass hier in der Schule bin.
Claude Toussaint: Sei es irgendwie bis zum Smalltalk, sei es über Hobbies, weil da ist ChatGPT hinten dran.
Nicola: Mh.
Claude Toussaint: Egal, ob Literatur aus dem letzten Jahrhundert oder meine Reisen nach Syrien. Navel kennt sich da aus, ein adäquater Ansprechpartner, wo oft ja auch privat ein geselliger Ansprechpartner fehlt. Aber auch gerade, hören viel, wenn es einem Menschen schlecht geht, kann also Navel oft die Leute auffangen und das irgendwie wieder ins Positive wenden. Also er hört zu uns freundlich. Jetzt würde ich aber trotzdem sagen, Navel sollte nicht alleiniger Gesprächspartner sein. Navel sollte immer wieder unterstützen und ermuntern, die Menschen auf andere Menschen zuzugehen, sich zu öffnen. Das wäre eigentlich das Ziel, weil es darf nicht das Ziel sein, dass die Technologie sogar noch quasi eine Isolation, sogar noch erhöhen würde. Das wäre fatal.
Nicola: Ja, jetzt haben wir aber klar in den letzten Jahren ja gerade mit der jüngeren Generation diese sozialen Medien, wo man sagt, so, okay, deine digitalen, virtuellen Freunde. Das ganze Avatar-Thema kommt ja hoch, nicht nur im Verkaufsgespräch und das Chatbot uns sozusagen Produkte empfehlen und den Kaufprozess abschließen, sondern eben ja auch das durchaus mit dem Deep Fake ja auch digital oft gar nicht mehr erkennbar ist, rede ich gerade mit einem Menschen oder kommuniziere ich mit einem Menschen oder nicht, wenn es bewusst eben im Unklaren gelassen werden will. Ich hatte aber jetzt vor ein paar Tagen wirklich eine Diskussion mit einem guten Freund, das hat mich baff zurückgelassen, der unterhält sich stundenlang mit Chat-GPT, weil er die Resonanzfähigkeiten sozusagen ausloten möchte. Also er hat erstmal ein intellektuelles Interesse daran, aber ich habe immer mehr gemerkt, das wird zum persönlichen Zwiegespräch.
Claude Toussaint: Ja. Ja, ist auch so. Ich selbst merke, dass ich zu manchen Themen schnell, ich würde es noch nicht Gesprächspartner nennen, aber ein Austausch stattfindet, wo ich sehr schnell ein Verständnis und Informationen bekomme, weil da ist sehr viel Wissen da. Also müsste ich einen Menschen finden, der dieses Wissen hat, müsste ich sehr, sehr lange finden, überhaupt so einen Gesprächspartner zu finden.
Nicola: Absolut.
Claude Toussaint: So, und jetzt ist es aber wiederum das Gleiche, wie ich vorhin schon mal gesagt habe. Die Technologie an sich ist sehr mächtig und das kann ins Negative gehen. Und jetzt ist es ja so, wir haben nicht einfach Mikrofone und GPT hinten dran, sondern wir tun sehr viel, dass dieses Verhalten von Navel dass wir es in die Richtung steuern, wie wir es für richtig achten. Das heißt, wir kuratieren das. Sprich, dass wir solche Fälle, wie ich sie gerade genannt habe, dass auch Navel ermuntert.
Nicola: Mmh. Mhm.
Claude Toussaint: dass die Menschen sich öffnen, auf andere Menschen zugehen, dass wir es in die Richtung drehen wollen, dass es nicht das Ziel ist, den Menschen möglichst lange in die Kommunikation an diese KI zu binden, was ja manche Chatbots, manche Applikationen machen, deren Ziel ist, die Menschen möglichst lange an sich zu binden, auch bei sozialen Medien. Das heißt hier wieder die gleiche Frage, wie setzen wir die Technologie ein? Die kann man zum Guten oder zum Schlechten einsetzen.
Nicola: Ja. Wie manipulativ kann das werden, wenn ich im längeren Zwiegespräch mit Navel wäre? Also setzen da wirklich eure Schutzmechanismen ein, die ja auch, sag ich mal, in Form von Algorithmen oder Regeln ja dann da sind. Ihr sitzt ja auch nicht dahinter und habt dauernd menschliche Entscheidungen oder ja, Richtungsänderungen, die ihr da vorgebt. Wie manub... Manipulativ kann denn sowas werden, weil ich glaube, sind ja die meisten Ängste dahinter, dass ich gar nicht merke, dass ich nicht nur zum Guten gestupst werde, sondern vielleicht zum Schlechten.
Claude Toussaint: Ja, da muss ich sagen, dass unsere Algorithmen, sind, wir sind immer noch im Vorserien Produkt. Die sind noch, ich sag mal, relativ einfach.
Nicola: Mh.
Claude Toussaint: Also es ist merkbar, nach einer halben Stunde, dass sich doch die Dinge wiederholen. Weil es bis jetzt auch noch nicht unser Ziel war. Wir auch sehr viel auf diese non-verbale Kommunikation fokussieren und unser Ziel auch nicht ist stundenlang mit jemandem zu sprechen. Wobei das Thema Manipulation auch wieder und das...
Nicola: Mhm.
Claude Toussaint: der sozialen Interaktion gibt, sein Gegenüber, will manipulieren. Aber zu positiv natürlich. Eine Pflegebetreuungskraft will manipulieren. Wir wollen die Menschen motivieren, aktivieren. Natürlich will auch Navel manipulieren, im Positiven. Also wenn es jemandem schlecht geht, will er ihn abholen und aufzeigen, was vielleicht auch wieder positive Dinge aufzeigen. Das ist Manipulation.
Nicola: Wir sind. Okay.
Claude Toussaint: Wir haben bisher sehr viel an Hardware und auch an diese nonverbalen Kommunikationen gearbeitet. Wir werden zukünftig sicherlich dieses Thema Dialog, Verhaltensstrategien weiter ausbauen, dass auch Navel lernen kann, was sind gute Verhaltensstrategien, was hat gut funktioniert, bei welcher Person, in welchem Kontext, dass er da zukünftig noch mehr dann flexibler ist und noch mehr zum Positiven manipulieren kann.
Nicola: Das heißt also könnte ich denn jetzt bei euch schon Navel bestellen? Ich als Nicola Baumgartner Privatperson.
Claude Toussaint: Als Privatperson machen wir es im Moment noch nicht. Wir haben tatsächlich auch schon Anfragen. Aber wir fokussieren im Moment noch auf Pflegeeinrichtungen, teilweise auch Geriatrien, Tagespflege, alles Mögliche, verschiedene Einrichtungen, weil wir es im Moment auch noch als kleines Team noch nicht leisten können, die Privatkunden so zu betreuen, wie es auch müsste. Weil es ist noch kein Serienprodukt, es ist noch kein Plug and Play könnten im Moment noch nicht die Zeit auf...
Nicola: Mhm. Mhm.
Claude Toussaint: privat Menschen auch noch hinreichend zu betreuen. Wir wollen vielleicht nächstes Jahr schon erste Tests machen und dann mit der Serienproduktion anfangen, dass wir erste Piloten auch im Privatbereich machen, aber heute noch nicht.
Nicola: Mhm. Okay, da würde ich mich schon mal anmelden, weil das wäre ein schönes Geschenk für diesen schon genannten Freund, der sich ja wirklich Gedanken macht. Ist Chat GPT eigentlich männlich oder weiblich? Also wie gesagt, das ist ein sehr intelligenter, sehr reflektierter Mensch und man merkt aber, wie schnell sozusagen wir immer diese menschlichen Züge dann auch in der Technik suchen letztendlich.
Claude Toussaint: Hm? Ja, genau. Übrigens, das ist ganz auch gefährlich, weil wir haben, kennen solche Technik nur nicht lange. Das heißt, deswegen wissen wir auch nicht, wie wir die beschreiben sollen. Was machen wir? Wir nutzen Begriffe, die wir sonst für Menschen nutzen. Alleine das Thema Lernen oder männlich, weiblich. sind alles Begriffe, die passen nicht zur Technik. Wir nutzen aber dann, wir haben keine anderen. Deswegen nutzen wir Begriffe von Menschen und schnell assoziieren wir, dass es wie Menschen ist.
Nicola: Ja. Ja.
Claude Toussaint: Auch der, sich zu denken, zu fühlen, handeln wie Mensch, das stimmt alles nicht. Es ist kein Mensch, auch kein Menschersatz, es ist auch kein Tier, kein Tierersatz, es ist ganz Neues, was wir noch nicht gewohnt sind. Und eigentlich bräuchten wir Wörter und Begriffe die neu sind, die dem passten, die nicht falsche Dinge assoziieren.
Nicola: Ja, das wäre wahrscheinlich zumindest jetzt, sag ich mal, von der eigenen Wahrnehmung gar nicht so schlecht. Weil diese Vermenschlichungen, die finde ich schon immer wieder frappierend, wenn ich das mitbekomme. Wenn du dir, wir sind schon beim Schluss, bei meiner Schlussfrage, also ich nehme mit, dass ich eigentlich guten Mutes wäre, dass meine Mutter in Zukunft im Pflegeheim eigentlich eine intensivere Betreuung auf kommunikativer Ebene da als Vorteil hätte, also dass Pflegepersonal auch entlastet wird. Also das ist sozusagen nicht schon überall Realität, aber das scheint auf einem sehr, guten Wege zu sein. Wenn du dein eigenes Älterwerden dir vorstellst, wie würde dein persönlicher Navel, wie würdest du den programmieren? Du bist ja sozusagen an der Quelle und kannst dir da alles reinpacken, was du haben willst.
Claude Toussaint: Genau, ich würde ihn so programmieren, er zwar vielem was ich von ihm wünsche, dass er positiv darauf reagiert, dass er aber da ein oder andere Stelle auch mal bisschen Kontra gibt und mich auch immer vielleicht einen Schnups gibt in die eine oder andere Richtung, wo ich mal das gut gebrauchen kann.
Nicola: Mhm. Das heißt, er müsste sehr stark in unserem gesellschaftlichen Wertesystem sozusagen verankert sein. Meinst du da auch Konventionen? Also was sagt man, was sagt man nicht? Was tut man, was tut man nicht?
Claude Toussaint: Genau, diese Konvention, die sind ja in diesen großen Sprachmodellen drin. Aber was dann eigentlich spannend wird, wenn es, und was das kann, KI auch, dass sie sehr individuell auf die Menschen eingehen kann. Das schaffen wir auch. Lehrer in der Schule haben ja Probleme, jeden Schüler individuell zu betreuen. Das kann KI schon. Und jetzt die Frage, wie trennt man das, dass die KI immer freundlich ist? Die könnte ja immer nur alles bedienen, ein höflicher, freundlicher Diener sein. Nicola (1:00:01) Mhm. Mh. Ja. Claude Toussaint (1:00:26) Das ist bestimmt mal bequem, aber ab und zu wäre es auch ganz gut, vielleicht zu wissen, hier wäre eine Schwäche, da bin ich mal nicht so bequem zum Claude sondern sag mal, Claude, jetzt steh mal selbst auf, mach mal dies und jenes, weil ich weiß, das tut dir gut. Nicola (1:00:28) Ja. Ja, ja, ja, ja. Also, Claude, da wäre ich voll bei dir. wir sind noch nicht ganz in dem Alter, aber wenn es soweit ist, dann würde ich deine Version gerne auch nehmen für mich zu Hause. Ich sehe zumindest, auch wenn ich über mich selbst nachdenke, ist es ja wirklich eine schöne Option, länger agil zu bleiben. Also im Kopf kognitiv, aber natürlich auch kommunikativ. Und wenn auch bei mir zu Hause sozusagen die Funktion, dass ich mich trotzdem noch mit anderen Menschen vernetze, immer wieder angestupst werden würde, dann wissen wir ja, Einsamkeit ist das größte Manko, ⁓ gut alt zu werden. Das macht vieles zunichte, was man vielleicht von seinen gesundheitlichen Sachen beachtet hat, weil es mental einfach deine Gesundheit wirklich beeinträchtigt. Insofern machst du mir wirklich Hoffnung. Ich freue mich irgendwie drauf und vielen Dank für deine Einsichten in euren kleinen süßen Roboter. Wir zeigen auch noch ein Bild, das machen wir gleich, damit sich jeder das vorstellen kann, was du uns da beschrieben hast für heute. Ganz herzlichen Dank und sonnige Grüße nach München. Claude Toussaint (1:01:57) und Vielen Dank für die guten Fragen. Schönen Tag. Nicola (1:02:00) Danke. Nicola (1:02:03) Okay, ich bin wirklich gespannt auf eure Kommentare zu diesem Gespräch über übernehmen Roboter unsere Zukunft. Ich hoffe, habt gemerkt, darum geht es gar nicht, sondern wie Claude auch sagt, dass wir die neuen Technologien nutzen, ⁓ gemeinsam im Team wirklich für eine bessere Zukunft zu sorgen. In dem Fall, dass sie uns helfen, ja, wieder soziale Kontakte im echten Leben zu unterstützen. Schade finde ich natürlich, dass der süße kleine Roboter mit seinen großen Kulleraugen leider noch ein paar Jahre braucht, bis er mir zu Hause die Spülmaschine ein- und ausräumen hilft. Aber ja, ich habe das wirklich ernst gemeint mit diesem Geschenk an besagten Freund. der jetzt schon Chat-GPT nutzt, ⁓ sich damit zu unterhalten, dem würde ich so einen Roboter, so kleinen Navel hinstellen. Ich würde mir aber auch selbst einen nach Hause holen, weil ja, das ist doch schön, wenn man, ja, wenn Menschen keine Zeit haben, dass ich wenigstens einen anderen Ansprechpartner habe. Ich glaube, das sollte man sich immer ein bisschen vor Augen führen. Es geht nicht darum, jemanden zu ersetzen, aber manchmal ist einfach niemand anderes da. Und da setzt, glaube ich, das Konzept mit dem sozialen Roboter an. Und bis dahin reden wir jetzt mal über Hobbys. Genau, Hobbys. Hat mich bislang auch nicht so beschäftigt. Ich war ja immer der Meinung, ich habe eigentlich gar keine Hobbys, zumindest ist es mir immer schwergefallen, meinen Bewerbungen gibt es ja immer diesen Abschnitt Hobbies, da was Vernünftiges hinschreiben zu können. Klar lese ich, klar spiele ich Instrumente, aber das habe ich nie so richtig als Hobby empfunden. Jetzt habe ich aber nochmal einen Artikel entdeckt, wo auch so eine kleine Anleitung mitgegeben wurde, wie man für sich eigentlich zu jedem Alter ein neues Hobby. finden lässt. Also, warum beschäftigen wir uns mit dem Thema? Weil es auch darum geht, Hobbys lassen uns weniger einsam sein. Selbst wenn du ein Hobby hast, was du für dich alleine machst, geht es darum, dass es dich zum einen, ich lese mal vor, was Studien ergeben, es macht dich glücklicher. Warum? Weil Glücksbotenstoffe, dieses, wie heißen sie, Dopamin und Serotonin, also all das, was uns belohnt, was das Gehirn aussendet, macht uns einfach glücklich und Hobbys wie singen und tanzen. definitiv dazu bei. Hobbys sind gut für die Gesundheit. Also du kriegst einen niedrigeren Blutdruck, du hast weniger Stress, du fühlst dich weniger alleine, du kannst depressive Anfälle damit vermeiden. Es wirkt sogar verjüngend, ja wirklich. Also das ist doch Longevity pur. Das heißt, eine Studie hat rausgefunden mit Seniorinnen, dass wenn du im hohen Alter noch drei neue Fähigkeiten erlernst, dann wirkt sich das wirklich darauf aus, auf die Effekte des Alterns. Die werden umgedreht. Ich meine, das ist Langlebigkeit pur, oder? Wir haben es schon geahnt, Hobbys fördern guten Schlaf. Hobbys sind sogar gut für die Karriere, weil Arbeitnehmer wohl mit Hobbys nicht nur motivierter zur Arbeit kommen, sondern auch bessere Ergebnisse anscheinend abliefern. Hobbys erweitern den Freundeskreis, wenn du dir ein Hobby suchst, was du teilen möchtest. Also ich finde neben Kunst und Kultur, also Singen und Tanzen auf Rezept, müsste eigentlich Hobby auf Rezept verschrieben werden, oder? Also das bietet sich nach diesen Studien doch total an. Ich bin auch nochmal ins Überlegen gekommen bei dem Thema Was hat sich bei mir eigentlich zum Thema Hobby in der letzten Zeit geändert? Ich nehme euch mal mit in meine Überlegungen. Also, ich habe ja in der letzten Folge über den Jakobsweg berichtet, den ich zum ersten Mal gelaufen bin. Und ich muss sagen, es wird ein neues Hobby von mir werden. Eben nicht das Wandern in den Bergen, die ich ja in Düsseldorf gar nicht habe, sondern auf den Pilgerwegen des Jakobswegs. Die sind nämlich selbst in Düsseldorf hier drum herum, im Norden Deutschlands, im Süden Deutschlands, in den Niederlanden, in Belgien. Also überall sind so Zubringerwege und da habe ich mir schon überlegt, die kann ich super alleine laufen. Da kann ich aber auch Freunde von mir motivieren, mal mitzulaufen und ja, da kriegt für mich Wandern eben nochmal eine ganz andere Bedeutung, einen zusätzlichen Aspekt. Das ist mir auch so ein bisschen spirituell. vielleicht durchs Leben hilft. Den Tanz, den habe ich schon erwähnt, den würde ich wirklich als neues Hobby. Ich überlege mir auch mal, ob ich nicht mal so privaten Tanztee einfach ausprobiere. Ich rate wirklich zum Singen. Nicht nur weil ich es selbst gerne tue, sondern weil ich beobachten konnte, wirklich bei meiner Mutter, auch im Altersheim, wie gut es tut. Wie die Augen anfangen zu leuchten, selbst von Menschen, die dement sind und die nochmal im Hinterhirn Vorkramen können, welche Liedertexte sie eigentlich können. Ich habe das wirklich gemacht mit meiner alten Flöte. Ihr seht, wie die schon abgeschrubbt ist. Die ist noch aus meiner Grundschulzeit und habe das eben genommen, ⁓ die Melodie vorgeben zu können. Und dann haben wir da oft gemeinsam gesungen. Das kann auch zu einer Art Ehrenamt durchaus werden, weil in den Pflegeheimen ja dringend auch Ehrenamtpersonen gesucht, die ja Zeit mit den alten Menschen verbringen. singen oder Musik machen oder selbst einen Tanz-Tee, der da regelmäßig stattgefunden hat, da braucht es einfach Menschen, die helfen, das auch regelmäßig auf die Beine zu stellen. Ich könnte mir zum Beispiel auch vorstellen zu rudern. Das ist nur hier in Düsseldorf auf dem Rhein, finde ich, mit den ganzen Strudeln. Ich finde das ziemlich gefährlich, aber ich habe jetzt mal den Verein hier, den es gibt, angeschrieben und ich glaube, ich werde es mal ausprobieren. ob es vielleicht auch auf dem Rhein was für mich wäre. Und mein neustes Hobby, und ihr seht es ja schon am Kopf, ich habe das nicht mit dem trainiert. Ich mache Dog Sitting. Also ich liebe Hunde, aber ich lebe mitten in der Stadt und kann so einen großen Kerl einfach nicht ausreichend hier ausführen. Ich habe aber Freunde. darf ich vorstellen, Balu und seine Familie. ich habe den Balu regelmäßig wöchentlich oder wenn die in den Urlaub fahren wollen oder mal übers Wochenende weg und der Balu einfach nicht mit kann, dann nehme ich den hier auf, dann übernachtet der hier bei mir und ich kann euch sagen, mit so einem Hund Gassi zu gehen ist nicht nur Bewegung, sondern du lernst auch wirklich neue Leute kennen. weil die ihn alle so süß finden und er möchte gestreichelt werden. Also das gibt ganz, ganz viel Liebe, das gibt soziale Kontakte, das gibt körperliche Bewegungen und wenn du keine Freunde hast, die Tiere haben, die du ab und zu mal hüten könntest und gemeinsam teilen kannst, es gibt wirklich so Plattformen, wo Hundebesitzer ihre Hunde wie so eine Datingplattform anbieten und wo genau dabei steht, mein Hund will eher kuscheln, meiner braucht Herausforderungen, Gassiwanderungen oder eben auch Notwendigkeiten. Ja, muss beruflich weg. Wer kann meinen Hund nehmen? Also guck dich mal ⁓ wenn du ein Tierfreund bist. Also Dog Sharing ist auf jeden Fall ein tolles Hobby. Ich mache seit einem dreiviertel Jahr und ich bin total happy mit meinem Balu hier. Also Einsamkeit, ein wirklich ernstes Thema. Und ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Podcastfolge gemeinsam mit den Expert:innen Anregungen geben, was kann jeder von uns in seinem Alltag für neue Weichen stellen, der Einsamkeit vorzubeugen und auch einen achtsamen Blick vielleicht darauf zu haben. Familienmitglieder, auf Freunde, auf Nachbarn im engeren Umfeld, wo vielleicht sich gewisse Zeichen absehen lassen, da einfach tätig zu werden, Vorschläge zu machen. Teil doch diesen Podcast mit Menschen, wo du denkst, hey, die würden sich freuen, wenn sie eine neue Motivation, einen neuen Input bekommen, wie sich einsame Momente doch auch wieder auflösen lassen. Ich freue mich natürlich auf eure Kommentare, auf eure Anmerkungen. Ich freue mich auf den nächsten Podcast mit euch und bis dahin wünsche ich euch eine wunderbare Zeit. Eure Nicola.
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