#20 Haare, Haarausfall & Pflege - wie wir schöne Haare behalten
Shownotes
In dieser zwanzigsten Podcastfolge 'How to enjoy 100+' erkunde ich mit meinem langjährigen Haarexperten Björn Hartung, der nicht nur Starstylist und Unternehmer ist, sondern weltweit für große Marken arbeitet, warum Haare eine so wichtige Rolle spielen. Beim Färben, Schneiden und Föhnen plaudern wir also über die richtige Haarpflege, was Mann und Frau bei Haarausfall tun kann und wie mit grauen Haaren am besten umgehen - und warum ich meine Kopfhaut mehr beachten sollte!
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02:30 Über das gute Gefühl, wenn die Frisur einfach sitzt! Was unterscheidet männliches Haar vom Frauenhaar? Feinere oder dickes Haar, welcher Style sitzt? Wie sieht grau überfärbtes Haar richtig gut aus?
18:19 Was tun bei Haarausfall? Alternativen zur Haartransplantation? Wie wird Haarausfall am Scheitel kaschiert? Warum falsche Pflege zu Haarausfall führen kann?
23:30 Dos & Donts der Haarpflege Haarseife, Shampoo aus dem Drogeriemarkt oder nur das Teure? Wie oft das Haar waschen? Braucht es einen Conditioner? Ist Glätten und Lockenstab schlechter fürs Haar als Föhnen? Warum wir unserer Kopfhaut mehr Pflege schenken sollten, und: was ist nahrhaftes Haarfood von innen für glänzend schönes Haar?
SHOWNOTES
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Transkript anzeigen
Nicola: Hallo und herzlich willkommen zurück zum Podcast zu Langlebigkeit. Unserem gemeinsamen Weg, möglichst schöne Jahre mit 100 plus zu verbringen. Und heute in dieser Podcast-Folge, da geht es ⁓ unsere Haare. Dass sie möglichst zu jeder Lebenszeit schön samtig auf unsere Schultern fallen. Praktischerweise habe ich hier meinen Bad Hair Day direkt mitgebracht. Mütze auf, dann sieht man nicht mehr so viel. Aber Haare sind ja total wichtig für uns, für unser Selbstbildnis. Sie machen uns attraktiv. Sie signalisieren Leistungsbereitschaft und natürlich gerade in jungen Jahren die Fruchtbarkeit. Deswegen freue ich mich umso mehr mit dem Haarexperten darüber sprechen zu können, wie vermeiden wir denn Haarausfall? Wie haben wir möglichst lange die besten 100 Jahre plus Haare? Und ja, was müssen wir dazu tun? Damit wir die auch bis zum Schluss so lockerflockig auf unseren Schultern spüren können. Also ich bin schon gespannt.
Nicola: Schön Björn, dass ich wieder bei dir sein darf. ja, ich freue mich. Jetzt muss ich mich outen. Es ist nicht so, dass ich hier noch nie war, sondern ich bin hier eigentlich wöchentlich. Seit rund 20 Jahren, seit ich mich selbstständig gemacht habe und du dich gleichzeitig selbstständig gemacht hast, haben wir uns gefunden. Und deshalb weiß ich auch, dass du nicht nur Friseur bist im Sinne von ich kriege da die Haare geschnitten. sondern du bist Haarexperte. Du beschäftigst dich richtig mit den Haaren deiner einzelnen Kundinnen. Du bist aber noch viel mehr. Du bist auch Stylist. Du bist und warst auf den großen Modeschauen dieser Welt unterwegs. Und du bist Educator, also für andere Haarsalons, redest du über Haarpflege. Du arbeitest mit großen Marken auch zusammen, die dich immer wieder buchen, damit du deren neuen Produkte vorstellen kannst. Und ja, ich würde sagen, deshalb dachte ich, du bist genau der Richtige, mit mir darüber zu sprechen. Wie bleibe ich denn so begehrenswert wie möglich bis 100 plus? Weil da spielen die Haare eine ganz schön wichtige Rolle. Und so langsam kann ich jetzt meinen Bad-Hair-Look auch hier abnehmen, zum Glück. Also wir legen los.
Nicola: Wir sprechen heute im Langenlebigkeits-Podcast ein bisschen mehr über vielleicht die älteren Jahre oder da gibt es wahrscheinlich noch mehr Fragen dazu. Aber vielleicht eine Frage vorweg, wenn du jetzt so fünf Haarköpfe vor dir hast. Und du würdest ansonsten nichts von der Person sehen, würdest du das Alter erkennen können oder einsortieren können oder wie sieht das aus mit der Altersbeschreibung von Haaren?
Björn: Du meinst so Wetten... dass mäßig Köpfe von hinten ohne Gesicht? Tatsächlich denke ich, dass ich ein Stück weit so an der Historie des Haares da was sehen kann, aber wahrscheinlich noch eher an der Kopfhaut, denn die altert sechsmal schneller als die restliche Haut.
Nicola: Ja genau, genau. Ach was? Auch auf dem Kopf? Naja, macht eigentlich Sinn, wenn es am ganzen Körper nur... Ich beachte meine Kopfhaut ehrlich gesagt überhaupt nicht, wenn ich jetzt mal ehrlich bin. Das heißt aber...
Björn: Ja, das ist wahrscheinlich der Punkt auch.
Nicola: Ach, das ist Punkt. Oh ja, sind wir schon im Kern. Ist vernachlässig. Okay, dann wirst du uns ja hoffentlich heute darüber aufklären. Was ich aber schon von dir gelernt habe, ist, dass ein alter Mensch nicht unbedingt alte Haare haben muss. Oder andersrum, dass auch jüngere Menschen vom Haar her, von der Haarstruktur, schon recht alte Haare haben können.
Björn: Das ist stiefmütterlich vernachlässigt. Ja, das ist manchmal genetisch auch schon vorgelegt. Da können Leute ab Anfang 20 schon mal durchaus sehr ergraute Haare haben und manche haben mit 80 noch nicht so richtig. Da ist denke ich das Genom dann verantwortlich, was dann da wirklich passiert.
Nicola: Ja, kommen wir gleich mal genau, hangeln wir uns vielleicht erstmal am Haar an sich ran. Also seit ich dich kenne, kann ich die Haare wieder länger tragen, weil du und dein Team meine Haare so im Griff haben. Also ich habe sonst echt keine Klagen mit meinen Haaren, wie du weißt. Also mit denen kann man viel machen. Es sind genügend da. Sie sind dick genug, aber von der Struktur her
Björn: Mhm.
Nicola: ist es schon so, dass ich denke, andere Frauen haben so schön feine Haare und meine sind eher so borstig. Also hat das so rein was mit der Oberfläche zu tun?
Björn: Ja, es hat mit der Oberfläche und mit der Struktur zu tun. Du hast kein wirklich gerades Haar, auch wenn wir die manchmal so föhnen oder so stylen. Und da hängt es dann auch schon teilweise dran, dass man dann meint, die sind nicht so glatt, nicht so glänzend, nicht so seidig, weil die Grundstruktur eine andere ist.
Nicola: Würdest du dem zustimmen? Meine Beobachtung ist, je älter ich werde, umso borstiger fühlt sich das Haar an. Also wird das irgendwie oder poröser oder wie nennst du das?
Björn: Ja, poröser, weil die Haare, die jetzt weiß werden, die sind ja nicht grau, die sind einfach unpigmentiert. Das Pigment quasi ist nicht mehr im Haar vorhanden. Die Haarwurzel stellt die Pigmentierung ein und da bleiben dann wie so kleine Luftbläschen, das Haar wird gläsern und dieses Gläserne sieht dann halt weiß aus. Die Lichtbrechung im Haar verursacht das eigentlich. Das ist wie bei Schnee zum Beispiel. Oder auch bei Milch. Milch an sich ist auch Wasser mit Pigmenten drin. Und erst durch das Diffuse im Lichtbrechen denken wir, es ist weiß. Also das ist so der Hintergrund. Oder der Bart.
Nicola: Okay, wie bei dir der Bart, das beruhigt mich ja auch.
Björn: Der war da vor 20 Jahren noch nicht so weiss als wir uns kennenlernten.
Nicola: Ja, ja, ja. Sag mal, gibt es irgendwie einen wesentlichen Unterschied, das auch kurz abzuklären, zwischen männlichen Haaren und weiblichen Haaren? Von der Struktur und der Porrösität.
Björn: Vom Zyklus eher. Das ist eher der Zyklus, dass man so grundsätzlich sagt, wenn man das pauschalisieren kann überhaupt, da ist so ein Haarzyklus beim Mann, wächst das Haar sieben Jahre, dann hat es eine Ruhephase, dann fällt das aus und das Ganze passiert vielleicht auch nur sieben bis zehnmal. Bei einer Frau ist das teilweise etwas länger, aber der Zyklus kann auch vielleicht zehn, zwölf, fünfzehnmal sich wiederholen. Das heißt, Frau hat wesentlich länger was von ihrem Haar. In der Regel.
Nicola: Ja.
Björn: Ganz natürlich. Natürlich und dann Medikamente, Krankheiten etc. Schwangerschaften, alles was die Hormone betrifft auch immer für viele Haaren Miseren verantwortlich. Aber sag ich immer grundsätzlich von der natürlichen Gesundheit her ist der Zyklus bei Mann immer kürzer in den Jahren als bei der Frau.
Nicola: Heisst das, dass es deshalb den Frauenhaaren einfacher fällt, lang zu wachsen? Hat das auch da was zu tun?
Björn: Auch absolut. Richtig. Hm.
Nicola: Okay, das wusste ich jetzt noch nicht. Gut, gibt ja, also es bisschen aus der Mode gekommen bei den Männern, dass sie lange Haare tragen. In meiner Jugend, kommt wieder, ich wollte gerade sagen, meiner Jugend hatten manchmal die Männer längere Haare als ich. Je nach, was würdest du denn jetzt unabhängig vom Alter?
Björn: Kommt wieder! Christe.
Nicola: Was würdest du Menschen mit eher feineren Haaren für einen Style empfehlen als Menschen wie mir, die so dickes und fülliges und viel Haar einfach haben? Gibt es da so eine Grundregel, die man da beachten kann?
Björn: Mhm. Meine Grundregel wäre zum Beispiel bei Frauen mit feineren Haaren, dass es immer ganz toll ist, wenn sie eher geometrischere Haarschnitte tragen, weil die Geometrie in, sag mal, stumpfen Linien mehr Fülle uns, sag mal, augenscheinlich vorspielt. Franzigere, gestuftere Haarschnitte sind dann eben softer und dann ist nicht so viel Fülle da und alle, die immer meinen, ich habe feine Haare, ich muss sie kurz tragen.
Nicola: Ja.
Björn: Kann man, wenn es auch in der Geometrie starke Formen sind. Aber sobald das anfängt diffus zu werden, weil Frau meint, in kurz ist das besser, kann es halt auch licht aussehen. Und da bin ich dann nicht der große Fan von. Und umgekehrt natürlich in einem sehr vollen Haar kann es super sein, nicht so derart geometrisch zu arbeiten, weil es dann eben softer aussieht. Bei Stufungen, Graduationen und so was, ja. Fransenhaarschnitte.
Nicola: Okay. Gilt das auch für männliches Haar oder Style?
Björn: Durchaus, aber da bin ich eher so, dass ich denke, Männerhaarschnitte dürfen durchaus per se, ich sag jetzt mal, quadratischer aussehen, kantiger, maskuliner, wenn man das so möchte. Auch da sind wir heute sehr divers aufgestellt, aber der ursprüngliche maskulinere Haarschnitt wird nie so rund geschnitten. In der Regel wie der Damenhaarschnitt oder so was, wenn wir überhaupt noch von Gendern da sprechen.
Nicola: Gut, vielleicht in meiner Generation ist das noch bisschen klarer aufgeteilt.
Björn: Ja, möglich. Ich unterscheide dann gerne von kurz zur Mitte zu langhaarig und schaue mir dann an, was möchte denn die Person auch und was passt vor allen Dingen zu der Person, was ist das Charakteristikum dabei. Da sind die klassischen Schönheitsideale schon längst über einen Haufen geworfen. Womit kann ich dieses Individuum unique machen quasi.
Nicola: Ja. Ja, da könntest du natürlich mal ein bisschen aus deinem Nähkästchen plaudern. Also wie redest du dich denn raus, wenn du mit einem Wunsch konfrontiert wirst, von dem du zu 100 Prozent überzeugt bist, dass das das Unpassendste ist, was man dieser Person sozusagen jetzt schneiden oder stylen könnte? Also mischst dich da ein oder sagst du, nö, jeder Jack ist anders, wenn er es machen will?
Björn: Hehehehehe Hmm. ⁓ Da gehe ich mal ganz deep, sag ich mal, weil ich möchte dann wissen, warum ist das denn so unterschiedlich zu dem, was eigentlich machbar wäre? Und dann frage ich aber auch gerne, was bist du bereit denn für diese Frisur in dich zu investieren? Nicht nur monetär, sondern tatsächlich auch im Styling, in deinem Everyday, weil wenn die Frisur vielleicht so und so gestylt werden muss, musst du das da rein investieren und wenn nicht, bin ich nachher der Dumme und das sage ich auch gerne mal so, dann bin ich der Dumme für dich, auf den du nachher Hass hast, weil ich dir das gemacht habe, willst du das? Und dann lachen wir meist auch und dann sieht man schon so, ach, wow, okay, du meinst das wirklich ehrlich mit mir. Und dann denke ich, ja, tue ich, weil das, was du nachher auf dem Kopf trägst, wird immer auf mich zurückfallen. Na also, ich bin da sehr ehrlich in der Kommunikation, aber ich versuche es immer mit Humor zu nehmen, da lässt man dann so eine Blase platzen und dann ist das in der Regel auch sehr schnell verstanden.
Nicola: Ja. Stimmt. Das heißt, du nimmst die Faulheit oder das Nichtvermögen im Alltag, der danach folgt, und versuchst darzustellen, damit wirst du nicht zurechtkommen, so. So wie ich zum Beispiel mit meinen.
Björn: Möglich oder ich war gerade noch bei Frau Baumgartner, sind Sie bereit jede Woche zum Föhnen zu kommen? Dann können wir das wunderbar realisieren. Ja wunderbar, dann sehen wir uns Donnerstag 15 Uhr. Dann können wir alles machen. Ach Mensch.
Nicola: Jetzt hast du es verraten. Ich bin nicht nur alle paar Monate bei euch, sondern gönne mir immer wieder eine Wellnessstunde, wie ich es für mich nenne, in denen ich mich herrlich herrichten lasse.
Björn: Ja, besser auf was ganz Tolles, ist schön.
Nicola: Absolut, ich liebe es und vor allem kann ich die Verantwortung damit auch abgeben. Das ist so, weil ich euch total vertraue und manchmal sage ich, mach einfach, du kennst mich, da wird was Schönes dabei rauskommen. Aber das ist ja nicht die Norm. Und doch geht es jedem von uns so, dass die Frisur, stelle ich zumindest für mich fest, also wenn ich vernünftig frisiert bin, sage ich mal oder einen schönen Schnitt habe.
Björn: Mhm.
Nicola: Das macht sehr, sehr viel aus. Da kann der Rest so bisschen schludrig daherkommen, aber die Haare setzen so schon das Maß. Und das finde ich, habe ich für mich mal so entdeckt und dachte so, ja, also du musst einfach mal darauf achten, dass die Haare ordentlich sind, würde meine Großmutter sagen. Aber für mich ist es auch so ein Zeichen, oder so.
Björn: Mhm. ⁓ kratz, das hat Oma schon gesagt. Haare und Schuhe.
Nicola: Die Geschäftsfrauen, die auch einmal wöchentlich kamen zum Waschen Legen Schneiden. Weil sie wussten, wenn ich hier vor der Kundschaft stehe, dann sind die Haare sozusagen mein Aushängeschild. Außer, dass ich mich natürlich dann hübscher fühle, selbstbewusster bin, keine Ahnung, Attraktivität ausstrahle, begehrt bin oder als leistungsfähig wahrgenommen werde.
Björn: Mhm. Ja! Absolut. Kannste auch sagen. Absolut. Und auch die ganzen Business-Typen. Da kann der Anzug noch so schlecht sitzen, aber wenn die Haare top sind, strahlt dieser Mensch ja was aus.
Nicola: Jetzt sagst du was, jetzt kommen wir nochmal kurz auf den Männer, wenn es nämlich ums Haarefärben geht. Das wird ja ein Thema, jetzt nicht nur rein aus modischen Gründen, klar, das gibt es auch, aber das fängt ja an, dass man sich damit beschäftigt, sobald das graue oder das weiße Haar, wie du sagst, zu erscheinen kommt. Also dieses Färben bei Männern, das sieht ja wie eine Kappe aus. Also dann sind die Ränder noch irgendwie so nah und man sieht so, also die geben sich meistens nicht so viel Mühe oder deren Friseure. Warum ist das eigentlich so?
Björn: Mh, mh? Ja, der Oberbegriff dafür ist, glaube ich, gruselig. Aber was man halt sehen kann, ist, dass man oft auch nicht altern möchte. Jetzt ist die Frage, mache ich das besser mit etwas, wo ja auch so die, wie sagt man heutzutage, so die Maintenance alle drei Wochen beträgt? Weil ich meine, das Haar wächst weiß nach. Du hast nach zwei Wochen einen Ansatz, nach drei ist der schon im kurzen Haar so deutlich. Mache ich es damit besser, wenn ich das so wirklich komplett wegkoloriere?
Nicola: Ja.
Björn: Oder kann ich sagen heutzutage, hey, ich habe so viel Selbstbewusstsein, dass ich doch meinen Grau mit einbeziehe und ich mache es vielleicht nur stärker. Ich nuanciere das, ich setze es in Szene, attraktiv zu sein, weil dann attestiere ich den Menschen, egal ob Frau oder Mann, direkt, ey, die haben Selbstbewusstsein, weil die stehen zu etwas. Das heißt, wir beziehen das mit ein bei uns im Salon und sagen, man darf sein graues Haar tragen, aber ich kann es gerne soweit verändern, dass es noch besser aussieht.
Nicola: Mhm.
Björn: Zum Beispiel in einem starken Grau, in einem Anthrazit, in einem Asphalt oder sowas. Und dann hat man wirklich mehr Ausstrahlung, mehr Selbstbewusstsein und Charakter. Dieses komplette Wegfärben, da musst du wirklich, sagen wir mal, alle zwei bis drei Wochen dann kommen, wenn du das so haben möchtest, falls sonst. Und dann auch das hat schnell den Eindruck von, ach ja, verrückter Professor, so dieses Image. Ist oft nicht gut. Und selbst gemacht noch schlechter oft.
Nicola: Ja, oder wie eine Kappe oder wie einer der... Ja, genau. ich habe ja von dir gelernt, deswegen ich habe jetzt mal die Kamera so eingestellt, dass man hier sozusagen meine Schwachstelle auch sieht, die aber frisch gemacht ist. Also ich habe ja auch eher dunklere Haare, das heißt meine Weißstelle ist hier, was natürlich bei einem Pony echt blöd ist. Also ich könnte auch wöchentlich nachfärben und ich habe von dir gelernt, dass das inzwischen integriert wird. Kannst das nochmal erklären?
Björn: Ja. Ja. Mhm. ⁓ Richtig. Total gut. Ja, weil natürlich färben wir, aber wir färben schon längst nicht mehr so, dass wir das krass wegfärben. Wir können das machen, aber es ist ja viel zu auffällig nachher. Und dein Wunsch zu mir zu kommen tritt viel früher ein, was total okay ist. Ich meine, da verdienen wir das, ist die Industrie. Aber wie schön ist es doch, wenn ich etwas quasi mit einbeziehe und integriere oder kaschiere, statt es komplett wegzumachen, weil so
Nicola: was du da gemacht hast.
Björn: kann es mitwachsen, dein Auge gewöhnt sich dran, die Augen deines Umfeldes gewöhnen sich daran und man nimmt es einfach deutlich wahr, aber eben nicht als komplett weiß oder sowas, sondern wenn ich jetzt drauf gucke, gerade durch die Kamera, denke ich, boah du hast echt schöne Strähnen und das da drum ist ein sehr warmer Ton, der ist ja da, das ist ja auch nicht deine Naturfarbe, aber alles in allem ergibt etwas, was für dich charakteristisch ist und somit dein Weiß miteinbezieht, statt es komplett wegzumachen, wo du dann denkst, wow,
Nicola: Mhm.
Björn: Ich muss wieder und das ist ja auch oft das, die Leute draußen von außen drauf gucken, die muss wieder zum Friseur, weil da sehe ich dann Fingerbreitansatz und das ist ja da gar nicht. Dann ist es eher mittlerweile in vielerlei Hinsicht alles wie eine Naturhaarfarbe, selbst wenn sie gefärbt ist. Wir sprechen da manchmal auch von nude color oder sowas, dass wir sagen, eigentlich haben wir ja gar nicht gefärbt. Man nimmt dir auch ab, wenn du sagen würdest, ich gehe gar nicht zum Färben, zum Friseur.
Nicola: Vielen
Nicola: Da ist er schon fleißig an der Arbeit, der Björn. Kannst mal kurz sagen, was du da gerade machst? Ich trag jetzt unseren wunderschönen Karamellton auf. Das ist der Nicola Karamellton, extra für mich entwickelt. Die Mischung aus den vier Farben. Das ist ganz charakteristisch für diese Haarfarbe. Natürlich und passt perfekt zu meinen blauen Augen. Jaja und so. Genau und den grünen Schuhen.
Nicola: Also da muss ich schon sagen, also da haben die Blondinen, haben es da ein bisschen einfacher. Was dann die graue Töne betrifft. bei den dunklen, dunkelhaarigen Frauen und Männern, also gerade bei den Frauen, ich kenne einige, die haben es versucht sozusagen einfach zu lassen, weil sie einfach auf dieses permanente Nachfärben auch keine Lust hatten. Aber auf Dauer, also ich kenne keine, die es durchgehalten hat. Oder man hat das Schöne, dass man sagt, ich kann mich komplett grau machen und gehe dann so in den Weißton. Also finde ich super schön, aber ist bei mir...
Björn: Hm. Mhm.
Nicola: eigentlich nicht umsetzbar, was ich eigentlich auch sehr schade finde. Aber was vielleicht nicht so einfach zu ändern ist, ist ja, wenn die Haare ausfallen. Das kann auch in jungen Jahren passieren, wenn das Stresslevel groß ist und so weiter. Aber bei den Männern sieht man es ja immer sehr schnell, wenn da die Geheimratsecken höher werden oder hier am Hinterkopf die Haare ausfallen. Ich habe jetzt letztens mit einer Freundin gesprochen, da ist der Sohn, der ist Mitte 20, der leidet wahnsinnig drunter, weil er schon sehr, sehr wenige Haare hat. Was empfiehlst du? Ja, egal ob jung oder alt, wenn man sich darin nicht gut fühlt, ist es gleichermaßen ja zum Teil auch als beschämend wahrgenommen. Wie kann man am besten mit der Situation umgehen, mal abseits von Haartransplantation?
Björn: Okay, abseits von Haartransplantation. Ja, also auch da stehe ich immer gerne dazu, in die Konfrontation zu gehen und zu sagen, wie siehst du aus, wenn du die Haare wirklich kurz hast? Das muss ja gar nicht abrasiert sein, aber ultra kurz mal. Hast du eine geile Kopfform, sieht es genau richtig gut aus dann. Ich glaube, das Schlimmste, was wir alle vor Augen haben, dann, dass man, egal welchen Alter, das von links nach rechts kämmt, kommt nie gut an. Weil das ist immer dieses, man nimmt es den Menschen nicht mehr ab. Das ist so dieses, versteckt der was und so weiter. Oder warum hat er nicht die Eier in der Hose mal in meinen Worten zu sagen, hey, mach doch einfach weg. Aber sobald jemand halt rasiert oder wirklich kurz trägt oder ganz abmacht, denke ich, strahlt derjenige wieder etwas aus. Das Selbstbewusstsein, genau das so zu tun.
Nicola: Ja. Und würdest du, wenn du das Problem hättest, schon oder gehabt hättest in jüngeren Jahren und die Möglichkeit einer Haartransplantation, würdest du das tun für dich?
Björn: Habe ich auch schon gemacht. Und was ich mir damals auch noch gegönnt habe, ist eine Kopfhautpigmentierung. Und auch das ist ja ein kosmetischer Weg, einfach vorzugaukeln, dass da mehr ist, als man hätte. Das ähnlich wie bei den Augenbrauenfarben oder sowas, die halt in die Haut pigmentiert werden, dass man auch die Kopfhaut pigmentieren kann.
Nicola: Weiß ich gar nicht, weiß ich auch nicht. Ja. Muss man da noch recht viel Haare haben oder geht das auch dann auch mit sehr wenig Haaren noch? Okay, okay, okay. Das ist praktisch wie eine Tätowierung.
Björn: geht in allen Stadien. Hm, egal was. Ja, tut aber nicht weh.
Nicola: Tut aber nicht weh. Aber ist dauerhaft.
Björn: Ich bin heute leider nicht vorzeigbar hier mit meiner Mütze, aber ist dauerhaft. Ja, erstmal so.
Nicola: Bad day? Okay. Und du hast wirklich schon Haare transplantieren lassen?
Björn: Ja, Bad Hair Day, auch ich. Transplantieren nicht nur pigmentieren.
Nicola: Pigmentieren, Pigmentieren. Transplantieren wären wirklich diese Flieger, die auch regelmäßig Richtung Türkei, glaube ich, fliegen. Aber in Düsseldorf gibt es ja da auch sehr viele Angebote.
Björn: Hm.
Nicola: Bei Frauen ist das ja leider ein bisschen anders oder was heißt leider? Ich machs mal neutral. Da habe ich auch einige Freunde in meinem Kreis. Da setzt der Haarausfall eher am Scheitel an. Gerade so nach der Menopause oder in der Menopause.
Björn: Ja, man meint das. Das gesamte Haar, was sich quasi über dieser Hutlinie oben befindet, ist halt das eigentliche Kopfhaar. Und das da drunter ist das Körperhaar. Das heißt, das Kopfhaar kann lichter werden und dann meint man, das ist der Scheitel. Und Geheimratsecken, egal ob bei Mann oder Frau, sind nochmal ganz besonders. Das sind die, die bei der hormonellen Sache eher schon ausfallen, auch nach Schwangerschaften. Und das Haar hier drunter, unter der Hutlinie, das ist das
Nicola: Ja. Okay.
Björn: eigentliche Körperhaar, das bleibt in der Regel. Außer wenn man krankhaft einen Haarausfall hat. Das heißt, es ist fast normal, dass es im oberen Bereich mit den Jahren lichter wird.
Nicola: Ja. Was kann man da vom Styling her machen oder was empfiehlst du da immer? Kürzer, länger.
Björn: Was ich immer gut finde ist zum Beispiel, dass man Highlights ganz soft setzt, die dann eigentlich auch wieder vorgaukeln durch den Unterschied von heller zu dunkler, dass da mehr ist.
Nicola: mit Farbe. Aber es ist eher mit Farbe, denn mit
Björn: Worst Case wäre dunkler machen. Das geht nicht.
Nicola: ⁓ okay. Das ist spannend, ja, aber das ist ein guter Hinweis. Das finde ich jetzt schon mal hilfreich, dass man da eher mit Strähnchen arbeitet, aber dann bewusst, um das aufzufüllen, was lichter wird. Die Pflege, hängt denn, um den Übergang hinzukriegen? Aber kann denn falsche Pflege auch zur Haarausfall führen?
Björn: Hahaha! Wow, ja, ich denke schon leider, weil alles was heutzutage sehr viel mit Altöl, Erdölprodukten zusammenhängt, Dinge die ja auch im Plastik vorhanden sind, die den Hormonhaushalt schädigen könnten, Weichmacher in Plastikflaschen etc. Plastik generell, zusätzlich Silikone, die die Haarwurzeln schneller zusetzen oder das falsche Tragen der Haare, was beeinflusst das dann auf der Kopfhaut? So ein eigenes Milieu entsteht, was nicht positiv für das Kopfhautmilieu ist. Zu viel Dichte an Wärme, sag ich mal, was die Kopfhaut verschließt, sei es jetzt zu krasse Zöpfe, zu viel Haarlack usw. Alles, was die Kopfhaut nicht atmen lassen würde, ist nicht gut. Und ich weiß, es gibt sehr viele Haarpflegen, die einem diese glänzenden, seidigen Haare vorgaukeln, weil sie eben genau diese Inhaltsstoffe benutzen und das ist für den Moment schön. Aber dann muss man auch zusehen, dass man immer wieder eine Tiefenreinigung macht und die muss dann auch von Kopfhaut bis Haarspitze erfolgen. Ansonsten setzen sich die Haarfollikel zu, die können nicht mehr richtig arbeiten. Der wichtigste Teil dabei ist, dass sie nicht mit Sauerstoff versorgt werden und somit irgendwann einfach aufgeben.
Nicola: Okay, Also nur mal reflektiere ich das richtig. Also das, was man ja vom Haar sieht, ist ja eigentlich tote Hornmaterie und erst das, was unter der Kopfhaut ist, das Follikel, ist das Lebende, das dafür sorgt, dass auch wieder nachwächst, wenn der normale Haarausfall da ist, also wenn der Wechsel da ist und dann eben die Kopfhaut, die jetzt, da muss ich auch sagen, wahrscheinlich eine viel größere Rolle spielt, als ich mir jemals überlegt oder gedacht habe. Zumindest habe ich mir da noch nie so die Gedanken gemacht. Deswegen lass uns das zeigen.
Björn: Mhm.
Nicola: Gerne mal zu der Haarpflege ganz generell. Also die normale Haarpflege zu Hause beginnt ja beim Shampoo. Ich habe auch mal zwischendurch eine Haarseife ausprobiert. Naja, da hat mir echt der Schaum gefehlt. Da bin ich ehrlich. Also hat bei mir nicht funktioniert. Außerdem hat das gequietscht danach. Also ich kam da nicht so klar. Wie ist deine Meinung zu Haarseife oder andersrum? Was empfiehlst du eigentlich? Was ist beim Shampoo wichtig?
Björn: Mhm. Ja, dadurch dass das auch ein sehr festes Produkt ist und nicht so richtig schäumt, muss das richtig gut mechanisch ausgearbeitet werden. Das heißt, da reicht nicht mit Wasser ausspülen, bis dieser nicht vorhandene Schaum dann runter ist, sondern die Reste bleiben wie bei Seife manchmal an den Händen auch. Da merkt man, da ist dann so ein Film auf der Haut gar nicht gut. Das heißt, ich muss richtig rubbeln beim Waschen und das machen die wenigsten. Also habe ich sehr schnell Ablagerungen und die setzen auch alles zu.
Nicola: Ja, okay.
Björn: Ich bin nicht der größte Fan davon. Ich mag es, dass es keine Verpackung hat, natürlich. Aber der Mensch ist anders erzogen worden. Wir sind seit den 80er darauf getriggert, dass es schäumen muss und der Schaum, wenn er runter ist, dass es dann auch gut ist. Das ist halt bei diesen Sachen nicht. Ich sage auch da wieder, Oma würde wahrscheinlich sagen, ey, das quietscht ja noch gar nicht. Also ich muss ich weiter schrubben. Das ist eine andere Lernweise, die damals war. Und wenn wir das machen würden, die Haarseife gut. Deswegen, das muss ich jedem Kunden mitgeben, der so etwas mag, dass da wirklich
Nicola: Ja.
Björn: mechanisch das ausgewaschen werden muss.
Nicola: Und vom Haarshampoo selbst, ob das ist von Drogeriemarkt oder von Top Marke ist Jacke wie Hose.
Björn: Ich denke, es gibt sehr viele schöne Produkte draußen, die nicht friseurexklusiv sind. Da kenne ich mich jetzt zu wenig mit aus, weil ich mich eben nur mit den Dingen befasse, die ich ja auch in der Education und im Salon benutze. Aber ich denke, wenn man auf Inhaltsstoffe schaut, die nicht harsh sind, die nicht böse sind und so was, dass man da auch was günstigeres finden kann. Aber ich werde immer bei der Meinung bleiben, dass wenn du großartige Inhaltsstoffe haben möchtest, du etwas Geld in die Hand nehmen musst, weil die sind einfach nicht so frei abzufüllen. Also die kriegst nicht gallonenweise dann aus einem normalen Supermarkt. Und da gehört auch eine Beratung zu, wie bei halt Kosmetik und so was auch. Deswegen kann man die nicht einfach so frei auf die Menschheit loslassen, denke ich teilweise. Aber dafür hast du dann ein exklusives Produkt, was auf dich abgestimmt ist, wo die Beratung dir auch schon sagt, das können wir dann an dir damit erreichen.
Nicola: Okay. Also es ist ja, ich habe auch festgestellt, über die Jahre, wenn man wenig von einem teureren Produkt nimmt, ist das im Zweifel noch billiger als so viel von einem günstigeren Produkt. Aber am Ende kommt es ja auch darauf an, was man für ein Haargefühl hat, ne, danach. Ich sag mal, oder wie da der Anspruch ist. Wer hat es schon?
Björn: Mhm. Ja, genau. Das sollte gut sein.
Nicola: Genau. Und wir hatten es ja davon, einmal am Tag waschen, mehrfach am Tag waschen, nur einmal die Woche waschen. Deine Meinung dazu?
Björn: Ja, das ist eine Mission. Also ich bin großer Verfechter davon, einmal die Woche zu waschen, wenn man es hinbekommt. Aber ich selber mache auch viel Sport. Ich mache manchmal dann zweimal am Tag. wie war das? Wein predigen und Wasser trinken? Nee, umgekehrt. Egal. Ich gehöre ja auch dazu, dass ich gerne dann öfter wasche. Aber ich dann auch zusehen muss, dass ich dann wieder rückfette, gerade die Kopfhaut oder mit Seren und balsamartigen Sachen, die für die Kopfhaut sind, arbeite. Weil die muss immer ausgeglichen werden. Und wenn dein Säureschutzmantel 24 Stunden braucht, mindestens sich zu erneuern und ich nehme ihn schon direkt wieder weg. Das wird nicht gut sein für die Kopfhaut. Und das ist ja dasselbe wie bei der Körperhaut auch, wenn du jeden Tag duschst oder zweimal. Das ist wieder das Kopfhautthema und das Haar laugt natürlich auch aus. Das Haar ist dann spröder und so weiter. Ich muss nachpflegen. Dann kann ich auch öfter waschen, aber wenn ich das nicht tue wird es schlechter und deswegen sage ich eigentlich erst waschen, wenn es wirklich fettig würde. Ich kann die Kopfhaut auch trainieren, dass sie länger durchhällt.
Nicola: Okay, eher die Kopfhaut das Thema. Also Ja, das stimmt. Das kann ich bestätigen aus eigener Erfahrung. Wie du weißt,
Nicola: ⁓ die Kopfhaut zu pflegen. Ist das jetzt auch ein Thema des Shampoos? Also müsste ich das Shampoo schon mehr einarbeiten oder geht es dann nochmal extra Produkte?
Björn: Das Shampoo ist denke ich immer essentiell für die Reinigung. Und das darf auch schon Pflegestoffe enthalten oder eben genau Nichtstoffe enthalten, die der Kopfhaut schädigen. Wenn wir da von Sulfaten sprechen, die Schaumbildner und so weiter, sollten die in bestem Falle soft sein. Aber es gibt mittlerweile so tolle Produkte auch, die die Kopfhaut wieder in ihren Ursprungszustand zurückbringen, die diese Balance halten des Kopfhautmilieus. Da arbeite ich mittlerweile sehr gerne nach.
Nicola: Also das ist ein extra Produkt nur für die Kopfhaut. Das hat nichts mit Shampoo zu tun, das hat auch nicht mit, wie ich mein ganzes Leben überzeugt war, dass Conditioner sozusagen nur Geldmacherei ist. Hast du mich aber eines besseren belehrt?
Björn: Ja, exakt. Ja, der Conditioner hat schon total seine Berechtigung. Es gibt mittlerweile auch Conditioner, die von Kopfhaut bis Spitze eingearbeitet werden können. Die meisten sollten nur von Länge bis Spitze eingearbeitet werden, aber sie sind essentiell, das Haar mehr zu schließen, weil es durch den Shampoovorgang schon sehr stark geöffnet wird. Wenn ich das nicht tue, braucht das Haar sehr lange, bis es sich schließt und auch im Trockenen kann es dann immer noch ein bisschen offen stehen und dann wird es halt porös und dann hakt das Haar, dann filzt das Haar und das will ja eigentlich in dem Fall keiner.
Nicola: Also es geht wirklich auch bei der Pflege vor allem darum, wenn es jetzt um die Haare an sich geht und nicht die Kopfhaut, dass es möglichst geschlossen wird. dass es keine offene, poröse, schrubbige, wie auch immer Oberfläche hat und dann hat es eben eher diesen seitigeren, wahrscheinlich eher glänzenderen Aussehen.
Björn: Prostig!
Nicola: als jetzt so eine offene Haarstruktur.
Björn: Genau, weil deine Haare haben quasi eine Schuppen-Schicht. Sie wird schon alleine durch Wasser geöffnet, durch Shampoo noch mehr. Das heißt, wenn die nicht geschlossen wird, kann das Licht gar nicht darauf reflektieren, weil du viele unterschiedliche Brechungen hast. Und erst durch die geschlossene Oberfläche hast du das Gefühl von Glanz.
Nicola: Ja. Das heißt, wenn ich dann öfters eine Haarkur mache, ist das gut unter dem Gesichtspunkt. Also natürlich vorausgesetzt, ich nehme die richtige Haarkur, und wenn ich die Haarkur dann auch noch in die Kopfhaut einmassieren würde, wäre das der richtige Weg, meiner Kopfhaut was Gutes zu tun.
Björn: nicht ganz so viel in der natürlichen Nahrungskette, sag ich da mal so. Und wenn wir die Stoffe alle haben, denke ich, wird immer wieder spiegeln. Ein Gamechanger für mich ist immer Gerstengras, finde ich ganz toll, weil Gerstengras macht was mit den Haarfolikeln. Die werden wieder produktiv, deine Leber wird auch entgiftet davon, das baut auf. Aber es ist halt auch so ein super Green. Und ich denke, da gibt es noch weitaus viel mehr.
Nicola: Ja. Okay, ich muss lesen.
Björn: Viele setzen ja auch auf Kollagen und sowas. Klar, alles tolle Sachen. Aber wenn der Körper rund alles bekommt, dann wird es auch beim Haar funktionieren.
Nicola: Ja.
Björn: Wim. Absolut.
Nicola: Ja, ja, ja. Und sag mal, wir hatten es jetzt sozusagen von Haarfutter von außen. Was empfiehlst du als Haarfutter von innen? Also sprich die Nahrung, die wir aufnehmen.
Björn: Mhm. Ein zu oft von allem. Du darfst gerne alles meinen. Das Schlimmste, was man mir antun kann, ist zu sagen, ich lasse immer Luft trocknen, ich gehe mit nassen Haaren ins Bett. Finde ich ganz schlimm, weil darunter entwickelt sich ein ganz anderes Milieu, was dann nachher bedeutet, das wird muffig, das ist wie saure Wäsche. Und da wissen wir alle, wenn die nicht trocken wird, die riechen. Das passiert bei Haaren auch. Und dann entwickelt sich da ein wunderbares
Nicola: Okay. Ja.
Björn: eigenes Mikroklima, was nicht gut ist für uns. Das heißt, die Haare sollten schon, auch wenn sie nass waren, wieder getrocknet werden. Ob das jetzt durch Sonne ist, durch Wind, durch Föhn oder sanftes Föhn, wunderbar. Aber bitte nicht einfach lange Haare vor allen Dingen in den Dutt packen und dann ist der Übermorgen vielleicht immer noch nicht trocken. Das ist für uns alle nicht schön. Auch da verantwortungsvolles Trocknen.
Nicola: Ja.
Björn: Ich kann nur sagen, der Föhn wird mindestens, wenn er dauerhaft benutzt wird, genauso heiß, wie wenn ich einmal kurz mit einem Glätteisen oder Lockeneisen reingehe. Ich muss einfach dafür sorgen, dass ich dem Haar vorher schon etwas mitgebe, was entgegenwirkt, einen Hitzeschutzfilm und so was. Weil dann verdampft diese Feuchtigkeit statt die Feuchtigkeit in meinen Haaren. Oder dann schützt das Protein in diesem Produkt statt dass meine Haare verbrannt. Und dann darf ich
Nicola: Also ausgewogene Ernährung tut auch unseren Haaren gut, da sieht man den Haaren direkt an, aber du hast jetzt erwähnt die Omega-3 und 6 Fettsäuren, du hast Proteine erwähnt und besagte Bitterstoffe bzw. auch Grünstoffe. Das ist doch schon mal ein guter Hinweis.
Björn: aber auch gerne immer wieder nachlegen mit eben Conditioner und Kuren.
Nicola: das Futter von innen so ein bisschen für die Haare zu legen. Wir kommen fast zum Abschluss auch von einem normalen Friseurtermin. Es geht ⁓ Kletten, Föhnen, Locken machen. Was ist denn schädlicher? Das Kletteisen und der Lockenstab oder das immer heiße Dauerföhnen?
Björn: Aber nicht zu fönen, nur weil ich meine, wäre dann vielleicht gesünder. Das stimmt so nicht. Und das kann ich maximal gelten lassen, wenn im Sommer die Haare schnell trocken werden. Wunderbar. Sehr gerne.
Nicola: Aber auch für die Tat. Ja.
Björn: Aus einer gesunden Kopfhaut entspringt ein gesundes Haar. Dann immer erst auf die Kopfhaut achten. Und ob die dann mal mehr oder weniger geschnitten werden, kommt danach. Aber ich kann's nur sagen, das kommt von innen.
Nicola: Ja. Okay.
Björn: Super!
Nicola: Ja.
Björn: Stimulieren ist auch super, wenn man eine normale Kopfhaut hat, die noch keinen Krankheitszustand hat. Auch da sind wir wieder bei Oma mit der kalten Dusche. Gamechanger, weil du stimulierst damit ja auch. Kältebäder stimulieren. Wenn du allerdings schon eine gereizte Kopfhaut hast, ist das nicht, sagen wir mal, so zuträglich. Aber wir schwören ja gerade vom Normalzustand, Haare lange gesund zu erhalten. Wechselbäder stimulieren, massieren, Massagebürste, 100 Bürstenstriche, ist alles dasselbe. Prinzipiell, du willst immer wieder.
Nicola: Das finde ich jetzt echt witzig, weil rückblickend muss ich sagen, ich habe immer die beneidet, die abends noch geduscht haben, sich die Haare und nass ins Bett gelegt haben und das eigentlich jeden Tag und ich konnte das nie machen, weil ich wusste, mit meinen dicken Haaren braucht Stunden und außerdem kann ich auch nicht schlafen bei nassen Haaren um mich herum und das fand ich immer so cool und so, aber eigentlich war es nicht gut. Gut, aber rückblickend gibt mir das noch ein gutes Gefühl.
Björn: den Talg von der Kopfhaut in die Haare bringen, so bräuchtest du auch gar keine Kur, wenn er nur da wäre. Und das ist es dann eigentlich auch schon. Und auch wirklich mit der Bürste über die Kopfhaut fahren. Das muss sein.
Nicola: Genau. So, und jetzt die allerletzte Frage. Du hast uns schon ganz viele Tipps mitgegeben und ich werde definitiv auf meine Kopfhaut besser achten und mich der auch mal explizit widmen. Was wäre, wenn du uns nur eine Maßnahme mitnehmen könntest, möglichst lange schönes, gesundes, glänzendes Haar zu behalten in seiner Lebenszeit, wenn du es nur eine Maßnahme mitgeben könntest, welche wäre das?
Björn: Mhm. Super! Hm? Mh.
Nicola: Auf die Kopfhaut kommt es an. Also massieren. Einarbeiten, also extra Produkte, die dafür vorgesehen sind. ja, die Kopfhaut. da, schau an.
Björn: Hmm?
Nicola: Ja. Ja. Ja. Ja.
Björn: Das würde mich sehr freuen. Viel Spaß euch damit. Ciao, ciao.
Nicola: Ja. Ja, Hammer! Ja, ist ein sehr schönes Gefühl. Das habe ich bei meiner Mutter übrigens auch sehr lange gemacht. Das war auch noch die einzige Annehmlichkeit, die sie bis zum Schluss ertragen konnte. Und übrigens, die hatte lange Haare bis zu ihrem Sterben. Die waren unten total braun noch und nur hier grau. Und man hat gemerkt, weil sie ja nicht mehr so oft die Haare waschen konnte, je mehr man gebürstet hat, umso länger hat das auch gehalten, weil sich das wirklich verteilt, wie du sagst, der Talg. Und die Kopfhaut, die hat sie immer direkt gespürt. Ja super. Also. Lieber Björn, wir sehen uns ja bald wieder. Aber vielen Dank für deine Tipps. Da war vieles auch dabei, da sie selbst so noch gar nicht hinterfragt habe. Insofern ganz herzlichen Dank. Ich glaube, alle, die zugehört haben, werden sich mehr ihre Kopfhaut kümmern. Da bin ich mir ganz sicher. Ich auch. Tschüss für heute.
Nicola: Eine Podcastaufnahme der ganz besonderen Art war es diesmal zum Thema Haare. Ich hoffe, ihr könnt viel mitnehmen aus meinem Gespräch mit Björn, dem Haarexperten. Der weiß so viel. Das heißt, wenn wir noch Fragen haben, wenn euch danach noch was einfällt, dann schreibt mir einfach und dann gucke ich mal, ob er nicht für den einen oder anderen Livestream uns auch noch mal gerne besucht. Mir hat es auf jeden Fall riesigen Spaß gemacht. Ich habe natürlich jetzt auch schöne Haare, die ich hier wieder mitnehmen kann und wenn ihr das öfters mal wollt, dass ich vor Ort auch bei den Experten bin, dann schreibt mir doch auch das. Ansonsten wünsche ich euch bis zum nächsten Mal wieder eine wunderbare Zeit. Ich habe sie auf jeden Fall mit meinen neu geschnittenen und grau integrierten Haaren und ja, bis zum nächsten Mal, eure Nicola.
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