#22 Krebs, Geschlechter & Chromosomen - warum Frauen länger leben
Shownotes
XX versus YX? In dieser zweiundzwanzigsten Podcastfolge 'How to enjoy 100+' erkunde ich, was sich die Evolution gedacht hat bei der geschlechterspezifischen Ausstattung von Mann und Frau. Biologisch eindeutig in ihrer gesundheitlichen Konsequenz, prägen Chromosomen und Hormone eben auch unsere Rollenbilder und damit Lebensstile, die über 100+ entscheiden - und die wir anders als die Evolution zumindest selbst in der Hand haben zu verändern.
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01:47 Warum ist bei Krebs die Frau so klar im Vorteil? Welche gute Nachricht sich daraus für Männer ergibt, warum es wichtig ist zwischen Frau und Mann zu unterscheiden, was sich die Evolution dabei gedacht hat und bis heute gilt, welchen Anteil der Lebensstil an der Prävention hat und welche Vorsorge ,X hin Y her, auf keinen Fall verpasst werden sollte.
39:26 Warum sich jede Änderung zu jedem Zeitpunkt lohnt Wie mein Vater mit 60 seinem Leben 10 Jahre mehr abgetrotzt hat.
SHOWNOTES
Zum Institut für geschlechtersensible Medizin der Universitätsmedizin Essen geht's hier
Transkript anzeigen
00:00:01: Hallo und herzlich willkommen zurück zum Podcast zu Langlebigkeit, unserem gemeinsamen Weg die besten 100 Jahre plus zu erreichen. Vor kurzem hat mich etwas wirklich sehr berührt und zwar eine Meldung, dass Männer das 1,7-fache Risiko haben, an Krebs zu erkranken. Zum einen fand ich es gut, dass immer mehr darüber geforscht wird, welche Unterschiede eigentlich bestehen. zwischen Mann und Frau, gerade was die Schulmedizin betrifft, also die Diagnose und dann auch eben die Therapie. Und zum anderen aber dachte ich, okay, wenn wir mehr über diese Unterschiede wissen, dann können wir uns auch auf die Karotten einigen, die jeder von uns braucht, ⁓ sein Verhalten entsprechend zu ändern, bestimmte Risikofaktoren für die Zukunft auszuschließen. Und dann wissen wir auch, na ja, wie können wir mit unserem eigenen inneren Schweinehund auch umgehen, den wir dann überlisten können, genau diese Karotte auch als Motivation für uns zu erreichen. Und nein, diese Diskussion heute in dieser Podcast Folge ist natürlich keine woke Diskussion über Geschlechter, sondern es geht rein den biologischen Unterschied. Es zählt XX und XY. Und das Schöne ist, es gibt gute Nachrichten, sowohl für uns Frauen als auch für die Männer. Ich freue mich sehr, die Krebsforscherinnen gefunden zu haben, die sich genau diesem Thema seit Jahrzehnten widmet. Und jetzt hören wir da mal rein.
00:01:47: Hallo und herzlich willkommen, Frau Dr. Andrea Kindler-Röhrborn aus Essen.
00:01:55: Hallo!
00:01:56: Sie sind meine Forscherin zu dem Thema, inwieweit Langlebigkeit einen Unterschied macht bei Männern und Frauen. Oder ob sie überhaupt einen Unterschied macht. Das wollen wir heute rausfinden. Das will ich heute von Ihnen wissen. Sie sind Krebsforscherin an der Universitätsmedizin Essen. Dort am Institut für, ich muss nachlesen, für Geschlechtersensible Medizin. Außerdem sind Sie Vorständin am Essener Kollegs für Geschlechterforschung. Also ganz viel Mann und Frau. Und doch sind Sie ja vom Forschungsschwerpunkt her auf das Thema Chromosomenblick fokussiert. Bevor Sie uns mitnehmen in Ihre Forschungsergebnisse und Studienlagen, sind Sie in Ihrem Forscherinnenleben öfters auch mal belächelt worden oder abgetan? Dieser Blick auf geschlechterspezifische Fragen?
00:02:59: Wir sind belächelt worden und ich beschäftige mich mit diesen Themen schon relativ lange. Es ging so ungefähr 2010 los und da habe ich sehr viel Wegenwind bekommen, weil mich diese Thematik interessiert hat.
00:03:05: Ja. Okay. Warum hat sie denn schon 2010 diese Thematik interessiert?
00:03:20: Das hatte eine ganz bestimmte Bewandtnis. Ich bin ja wie gesagt Krebsforscherin und beschäftige mich hauptsächlich mit Grundlagen der Krebsentstehung und Ähnlichem. Ich habe damals Versuche mit Ratten gemacht und wir haben diesen Versuchen krebsauslösende Substanzen gespritzt. Was ich da bemerkt habe, war wirklich sehr überraschend für mich.
00:03:44: Mh.
00:03:49: Denn die männlichen Tiere haben viel mehr Probleme gehabt als die weiblichen. Und zwar sind die nach relativ kurzer Zeit verstorben, während die weiblichen Tiere munter weitergelebt haben und manche von ihnen überhaupt weitergelebt haben. Komplett weitergelebt haben, also auch nicht nur eine gewisse Zeitspanne Und das war natürlich sehr überraschend. Und ich habe
00:04:04: Okay. Ja.
00:04:17: Ich habe dann etwas humoristisch gedacht, um Gottes Willen, jetzt muss ich mich auch noch damit beschäftigen. Und habe mich dann mit meiner Mathematikerin, mit der Frau Dr. Fischer aus Heidelberg, zusammengetan. Und dann haben wir unsere ersten Ergebnisse dazu publiziert. Wie gesagt, zum Teil belächelt, aber dann ging es eigentlich Schlag auf Schlag, dass es immer anerkannter wurde.
00:04:41: Das war also 2010. Jetzt sind ja 15 Jahre vergangen. Sehen Sie denn, dass Ergebnisse von Ihrer Grundlagenforschung inzwischen von der Schulmedizin anerkannt und umgesetzt wird? Weil das ist ja da, wo wir uns bewegen. wenn wir sozusagen in die Diagnose und Therapie müssen, dann sind wir beim Schulmediziner. Ist da schon was angekommen inzwischen? Oder sagen Sie, nee, da ist noch ein Stück zu gehen?
00:04:45: Na? Es ist sicherlich noch ein Stück zu gehen, aber im Moment hat das einen unglaublich hohen Aufschwung genommen. Es gibt inzwischen immer mehr Menschen, die sich dafür interessieren. Und die Institute, die sich damit, die diese Forschung interessiert, die schießen wie Pilze aus dem Boden im Moment. Aber das heißt nicht, dass es überall so ist. Wir sind schon so bisschen in unserer Bubble.
00:05:31: Okay.
00:05:39: Und außerhalb der Bubble interessiert es eben auch noch nicht so furchtbar viele Leute. Also wenn ich bekannt bin, dann nehme das. Das freut mich sehr.
00:05:44: Also uns interessiert es auf jeden Fall. genau. Deswegen nehmen sie uns mal mit. Was macht denn den Unterschied bei Inhalt ihres Forschungsgebiets von Mann und Frau aus? Da scheint es ja gewaltige Unterschiede zu geben. Warum ist das so?
00:06:04: Das sind einmal die Chromosomen. Frauen haben zwei X-Chromosomen und Männer haben ein X- ein Y-Chromosom. Und das Problem, was für die Männer darin besteht, ist, dass die Frauen, wenn ein bestimmtes Gen auf einem X-Chromosom verloren geht oder einfach nur mutiert wird, immer noch die zweite Kopie auf dem anderen X-Chromosom haben.
00:06:10: Ja? Hier. Vielen Dank.
00:06:32: Und die Männer haben aber nur das Y-Chromosom und dann gibt es keine weiteren Kopien.
00:06:37: Also die Frauen haben... Die Frauen haben Ersatzreifen mit dabei.
00:06:46: Wenn Sie so wollen. Das ist jetzt ein bisschen sehr einfach erklärt, aber im Großen und Ganzen funktioniert das so.
00:06:51: Ja, ja, das heißt, dass... Bitte?
00:06:55: Ja, und Dann natürlich die Hormone. Dann spielen die Hormone eine große Rolle. Und weibliches Hormon, Östrogen, hat wiederum sehr viele Auswirkungen. Und Männer haben davon sehr viel weniger. Und umgekehrt ist es natürlich auch so, dass die Frauen viel weniger Testosteron haben als die Männer. Aber da spielt sich auch sehr viel ab.
00:07:20: Mhm.
00:07:22: Die Ausprägung vieler Gene ist hormonabhängig, sowohl beim Mann als bei der Frau. Dadurch kommen auch die Unterschiede zustande. Und was man sich wirklich Soll ich da was sagen? Was man wirklich sehen muss und was ganz wichtig ist, dass jede einzelne Zelle in unserem Körper, also jetzt als Frauen, die beiden X-Chromosomen haben. Jede einzelne, ob im Ohrläppchen oder in der Leber.
00:07:29: Sie hatten Vielen Dank.
00:07:52: immer XX und bei den Männern ist es genauso. Da ist auch jede einzelne Zelle hat das X- Y-Chromosom und daraus ergibt sich natürlich schon ein riesen Unterschied.
00:07:58: in
00:08:05: Das hat man früher eben auch nicht.
00:08:08: Mhm. beenden sie ruhig, das hat man früher auch nicht gewusst, meinten sie, oder nicht gesehen.
00:08:16: Ja, das meinte ich. Ich war mit diesem Thema am Ende. Ich wollte eigentlich sagen, das hat man früher nicht gewusst. Und heute sieht man es anders. Und früher hat man gedacht, dass diese Unterschiede nur im Reproduktionstrakt, also in den Genitalien, Unterschied machen. Aber das ist eben keineswegs so.
00:08:37: So, jetzt haben wir von Ihnen gehört, die Frauen sind klar im Vorteil. Also wir leben schon mal länger, was zumindest auf Basis unserer Chromosomenlage der Vorteil ist zum Thema Krebs. Das muss man ja einschränkend jetzt auch dazu sagen, aber das ist ja schon groß genug. Was kann denn der Mann nun tun, ⁓ das aufzuholen?
00:09:04: Der kann also einiges tun. Im Großen und Ganzen muss man natürlich sehen, dass die Unterschiede nicht nur in den Genen und in den Chromosomen liegen, sondern das hat auch sehr viel mit dem Lebensstil zu tun. Der Lebensstil von Frauen und Männern ist eben auch sehr unterschiedlich. Männer arbeiten vor allem, nicht vor allen Dingen, aber häufig zum Beispiel mehr manuell als Frauen.
00:09:20: Okay.
00:09:32: Wenn man zum Beispiel an die ganzen verschiedenen Handwerke denkt. Man kann überlegen, Dachdecker, die früher auf dem Dach mit Asbest gearbeitet haben, haben grosse Probleme gekriegt später. Es gibt die berufsbedingten Unterschiede. Da sind die Männer natürlich auch im Nachteil, weil sie die Jobs haben, die, wenn man so möchte, etwas gefährlicher sind.
00:09:38: Vielen Dank. Pröfe.
00:10:02: Aber sie sind sehr viel risikobereiter, begehen häufig Suizide, vergleichsweise mit Frauen natürlich. Dann spielt natürlich die Ernährung eine Rolle, das Rauchen, wobei die Frauen da auch gut aufholen und auch Alkohol eben. Und das verkürzt alles eben auch die Lebensdauer, die sie haben.
00:10:06: Okay. Also
00:10:30: Bei Frauen ist es... Bitte.
00:10:32: wenn ich jetzt zugehört habe, ⁓ mal beim Mann zu bleiben, weil wir da jetzt noch keine gute Nachricht gebracht haben. Also, wenn Sie wollen, ist der so bisschen angelegt. Sowohl jetzt von der Chromosomenlage als auch vielleicht von dem Lebensstil, wobei das ist ja auch ein eher modernerer Lebensstil, man es so klassifizieren will, ist er so angelegt, nicht so lange zu leben. Also, qua Evolution.
00:10:59: Im Grunde genommen ist das ein bisschen so. Denn evolutionstechnisch ist es natürlich auch so gewesen, dass die Frauen die Kinder bekommen haben und für die Kinder entsprechend lange da sein müssen. Es ist ja zum Beispiel auch so in der Menopause bei Frauen, dass dann eben keine weiteren Kinder mehr produziert werden können, weil man als Frau gar nicht mehr sich den Nachwuchs hätte kümmern können. Und Frauen leben unter anderem eben auch länger, weil sie sich kümmern müssen und die Männer eigentlich nicht mehr benötigt werden. Nach unserem heutigen Lebensstil sieht man, ja ich meine ich sehe das jetzt ganz starr evolutionstechnisch. Nach unserem heutigen, ja also das muss ich damit auch ganz klar so nochmal unterstreichen.
00:11:47: Genau. Genau. Ja.
00:11:55: Aber die Männer haben natürlich heute bei uns wieder eine ganz andere Funktion. Aber da hat sich schwer geändert, dass die Männer sehr viel integrierter sind in die Kinderversorgung und so weiter. Das ist wunderbar, dass das heute so ist. Das gibt es vielleicht, ja, 10, 15 Jahre, ich weiß es nicht. Dass Männer auch Elternzeit nehmen und solche Sachen, diese ganzen Dinge, das ist alles relativ neu. Und evolutionstechnisch war das eben früher völlig anders.
00:12:08: Mhm. Und.
00:12:26: Und jetzt, die Männer, die jetzt eben im Alter sind, sagen wir mal 70 plus, das ist natürlich dann eine ganz andere Sache, als jetzt ein junger Mann, der vielleicht 30 ist und sich gleichmäßig, gleichartig mit, um die Kindererziehung mit seiner Frau oder Partnerin zusammentut.
00:12:50: Das heißt, Ihre gute Nachricht wäre, dass irgendwann die Evolution jetzt in den nächsten Jahrhunderten, Jahrtausenden reagieren wird, wenn der Mann sozusagen im Kümmer Gen bleibt, was bislang den Frauen zugetan war. Im Umkehrschluss
00:13:02: Das
00:13:10: Würde ich jetzt daraus ableiten, dass für Männer bei einem gesünderen Lebensstil viel mehr rauszuholen ist als bei Frauen? Könnte man das so sagen?
00:13:23: Ich meine, die genetischen Unterschiede bleiben natürlich. Da kann man ja nichts dran drehen. Aber man kann sicherlich sehr viel mehr Lebensspanne rausbekommen als Mann. Aber die Frauen werden wahrscheinlich immer noch weiter die Längerlebigen sein, wegen der chromosomalen Unterschiede.
00:13:29: Mhm.
00:13:47: Aber in der
00:13:48: Zumindest was das Thema Krebs betrifft. Ist das auf Krebs fokussiert? Oder würden Sie sagen, kann durchaus schon auf Herz-Kreislauf und so weiter sich auch auswirken?
00:13:51: Ja. Herz-Kreislauf und diese ganzen Dinge, die spielen natürlich auch eine ganz große Rolle beim Lebensstil. Also zum Beispiel Rauchen, Alkohol etc. ist natürlich Gift. Und dadurch kann man natürlich als Mann auch wesentlich länger leben, wenn man diese ganzen Dinge bleiben lässt. Aber genetisch gesehen sind die Frauen immer noch im Vorteil.
00:14:14: Mhm. Mhm. Mhm.
00:14:27: Also zum Beispiel, die Lebenserwartung ändert sich ja über die Zeit. Und wenn wir jetzt mal von einer 70-jährigen Person ausgehen, dann ist es so, die Männer danach noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 14 Jahren ungefähr haben. Also man kann ja durchschnittlich dann noch ungefähr 84 werden. Die Frauen haben aber eine durchschnittliche Lebenserwartung
00:14:50: Vielen
00:14:55: von 19 Jahren. Wie gesagt, alles Durchschnitt. Und das ist eben immer noch diese Diskrepanz von fünf Jahren, die dazwischen liegt.
00:15:11: Also wirklich ein ganz neuer Blick drauf, weil ich kann mir nicht erinnern, dass ich so explizit eine Schlagzeile schon gelesen hätte, welchen Vorteil die Frauen gegenüber den Männern hätten, zumindest was die Chromosom-Perspektive und dann das Thema Krebs sich daraus ableiten lässt. Möchte die Natur rein evolutionstechnisch
00:15:30: Mh!
00:15:34: uns Frauen nach der Menopause noch mal so eine Art zweiten Start für eine andere Lebensphase mitgeben. Wie würden Sie das interpretieren? Wir sind jetzt ein bisschen philosophisch.
00:15:49: Wir können bisschen Philosophie und Naturwissenschaft mixen. Dann wird das ungefähr so sein, dass die Frauen, wenn jetzt eine Frau beispielsweise, sagen wir mal 43 ist, dann kann sie ja noch ein Kind bekommen. Dann muss ja noch die ganze Lebensspanne des Kindes erreichbar sein, möglich sein. Und dann sagen wir, das Kind im günstigen Fall muss ja dann noch mindestens 18 sein. Und dann sind wir schon bei über 70. Und das sieht die Natur, muss man eingeschränkt sehen, aber das sieht die Natur offenbar vor. Bei den Männern spielt es aber eben nicht die ganz primäre Rolle.
00:16:21: Mh. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. ⁓ es ist zu kalt. Mhm.
00:16:43: Also so ist das gedacht. Dazu muss man auch sagen, die Männer können ja, ja, denken wir uns jetzt als Forscher so, die Männer können ja auch noch mit 85 Babys bekommen, Babys zeugen. Und dann ist es schon ziemlich klar, dass sie weg vom Fenster sind, wenn die Kinder sich entsprechend entwickeln werden.
00:16:56: Und dann geht's Evolutionstechnisch,
00:17:07: Und das ist eben auch ein ganz guter Hinweis darauf, dass sie dann eigentlich nicht mehr gebraucht werden. Evolutionstechnisch. Sie
00:17:18: Evolutionstechnisch,
00:17:23: werden selbstverständlich heute überall gebraucht und ich finde das absolut großartig, dass die Care-Arbeit von Männern und Frauen geleistet werden, finde ich ein wunderbarer. eine wunderbare Wende, die es jetzt in den letzten 10, 15 Jahren genommen hat. das ist absolut toll. Aber evolutionstechnisch ist es eben so, wie ich es gerade gesagt habe.
00:17:47: In Dann kommen wir nochmal auf die Lösung zu sprechen, damit die armen Männer auch bisschen Perspektive mitbekommen aus diesem Podcast hier heute. Haben denn Ihre Ergebnisse, chromosomenbasiert, Einfluss auf die Diagnose und auch die Therapie von Krebserkrankungen? Was lässt sich denn daraus ableiten?
00:18:25: Was sich daraus ableiten lässt, ist es vor allen Dingen, dass Männer einfach mehr zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen sollten. Denn da sind sie
00:18:36: Okay, davor, das ist wirklich schon eine Vorsorge.
00:18:41: Ja, absolut. Absolut. Ich meine, es gibt eine ganze Menge von Vorsorgeuntersuchungen, die ja auch die Krankenkassen bezahlen. Und da sind die Männer häufig sehr schlecht dabei. Und sie scheinen es aber nötiger zu haben noch als die Frauen, weil ihr Risiko einfach größer ist. Und die ganze Risikobereitschaft in vielen anderen Dingen, die macht natürlich auch
00:18:53: ist.
00:19:08: die kommen zu einem negativen Urteil, wie schon sagte die ganzen Raucher. Das ist also die beste Methode sich umzubringen, muss man ganz klar sagen.
00:19:21: Mhm. Mhm.
00:19:23: Wenn man diese ganzen Dinge lässt, die ja offenbar zum Mannsein gehören, nennen wir es mal so. Das ist ja an sich ein Genderbegriff und hat mit biologischem Geschlecht gar nichts zu tun. Aber wenn man diese Dinge einschränkt, dann hat man also schon eine wesentlich bessere Aussicht auf ein längeres Leben. Das ist vollkommen klar.
00:19:49: Das heißt, ganze Vorsorge Part, also vor einer Diagnose, der ist noch wichtiger für die Männer, das nehme ich mit, alle gut zuhören zu Hause. Und doch wissen wir ja auch, dass das genau der Part ist, der bei Frauen ja auch ausgeprägter ist, es ernst zu nehmen, als auch bei den Männern. Was macht man in der Praxis? Was macht ein Schulmediziner damit? Weil auch unser Gesundheitssystem ist ja nicht auf Vorsorge ausgelegt, wenn wir mal ehrlich sind, sondern mehr auf die Diagnose von dann aufkommenden oder schon bestehenden Krankheiten, dann eben die Therapie. Was würden Sie denn in unserem Gesundheitssystem ändern mit der Erkenntnis, die Sie aus Ihrer Forschung haben?
00:20:43: Ich würde noch sehr viel mehr auf Prävention setzen, absolut, in vieler Hinsicht. Man kann aber viel auf Prävention setzen, wenn keiner kommt, ⁓ diese Angebote anzunehmen. Also für mich ist Prävention mein Hauptthema und ich halte das wirklich für extrem wichtig. Und was wir ja wirklich wissen, ist, dass bis zu 50 Prozent aller Krebserkrankungen komplett vermeidbar wären. Und das hat natürlich mit den ganzen Genussmitteln und dem ähnlichen Dingen zu tun. Aber es hat auch damit zu tun, die Präventionsangebote, da bin ich völlig sicher, bin ich völlig einig mit ihnen, viel zu wenig sind, eben auch nicht benutzt werden. Das ist, wenn 50 Prozent nur zur Vorsorge gehen, ja, warum denn? Ich meine, das ist ja nicht mal eine besonders unangenehme Untersuchung. Vielleicht mit ein, zwei unangenehmen Faktoren. Aber wenn es dann sein eigenes Leben geht, ich, kann man das durchmachen. Wenn einem das Leben lieb ist, wenn man so möchte.
00:21:58: Und. Ja, da haben Sie natürlich vollkommen recht. Da würde jetzt auch keiner den Kopf schütteln. Und doch ist es so, ich hab's jetzt selbst vor ein paar Wochen zum Thema Vorsorge. War zum ersten Mal bei einer Darmspiegelung. Und hab dort auch erst lernen dürfen, dass erst 20 Prozent der Menschen über 50 sich wirklich die Darmspiegelung, ja nun wirklich kassenärztlich komplett abgedeckt wird und bezahlt wird, in Anspruch genommen wird. Ist das eine etwas umfangreichere Vorsorge, wenn man so möchte, weil man sich einen Tag darauf vorbereiten muss? Die Untersuchung selbst dauert zehn Minuten, zumindest war es bei mir so. Aber auch bei mir wurden die Polypen, die eventuell später zu Krebs werden könnten, schon entfernt. Und dass diese Vorstufe von dass überhaupt etwas ... Das ist natürlich etwas, wo ich sage, wie bekommen wir es hin, dass dass Menschen mehr Wert darauf legen, Dinge jetzt schon zu ändern, damit etwas nicht eintrifft. Das ist ja ein generelles Thema. In vielen bei dem Klimathemen haben wir ja genau dasselbe. Also alles, was zu weit weg ist, kann ja vom Hirn anscheinend nicht in ein Belohnungssystem verarbeitet werden, was uns jetzt schon dazu bringt, etwas zu ändern.
00:23:32: Ja, bin ich voll Ihrer Ansicht. Das ist vollkommen richtig. Das sehe ich ganz genauso. Aber das sind eben kleine Dinge, die man machen muss. Und ich kann es eigentlich nicht verstehen, wenn man nicht daran teilnimmt. Was man natürlich probiert, ist, die entsprechenden Flyer und was man sonst alles an Werbung macht zu personalisieren. Und dass es eben auch jetzt für Männer spezielle Flyer gibt, verglichen mit Frauen. Und das finde ich eigentlich auch eine gute Sache. Aber das müsste doch eigentlich jedem einleuchtend sein, dem das Leben lieb ist, dass man eben diese Sachen machen muss. Also diese Untersuchungen über sich ergehen lassen muss, wobei ich das noch nicht mal jetzt so furchtbar schlimm finde. Aber gut, ich meine, ich bin...
00:24:08: Mhm. Ja.
00:24:26: Medizinerin, ich sehe das vielleicht anders als andere Leute, die da mehr Ängste haben. Aber ich kann das wirklich nicht verstehen, wenn man es nicht macht.
00:24:40: Vielleicht geben wir zumindest mal eine Hilfe dazu, was so alles ansteht an Vorsorgeuntersuchungen, die eigentlich ja Standard sein sollten. Also ich hatte die Darmspiegelung, die in der Regel ab 50, 55 Jahren von den Krankenkassen übernommen wird. Es gibt Hautkrebsuntersuchungen, das Screening. Das ist für jemanden wie mich, die schon viele Muttermale hat, liegt das sozusagen näher oder sehr sonnenempfindlich ist. Das wäre eins, was würden Sie uns noch ans Herz legen? Also was wäre das Dritte?
00:25:17: Natürlich das dritte ist für Frauen Brustkrebs. Das kommt ja schon ganz früh, das kann man glaube ich schon ab 25 machen. Das ist natürlich ganz wichtig und die Prostata-Untersuchung bei Männern. Das ist ja auch beides Leistungen, die von den Kassen abgedeckt werden. Wobei ich nicht ganz sicher weiß, ab wann das bei den Männern ist. Es könnte sein ab 50, aber das weiß ich im Moment wirklich nicht. Aber das kann man leicht nachgucken.
00:25:21: Das ist es. Gibt es noch was?
00:25:47: Ja, ich ansonsten einfach auch ein bisschen... Also wie ich schon gesagt habe, was auch genauso extrem wichtig ist, ist, dass man eben bestimmte Dinge lässt, wenn einem das Leben lieb ist, wie ich schon gesagt habe. Das sind alles kleine Mosaikstücke, die dazu führen können, dass man wirklich ein langes und vor allen Dingen krankheitsfreies Leben führen kann. Und das ist einmal, wie Sie gerade schon gesagt haben, die ganzen Vorsorgeuntersuchungen, aber eben auch dass man das rauchen lässt und Trinken einfach einschränkt. Und dass man sich bewegen muss, dass man eine vernünftige Ernährung hat. Das sind alles sehr, sehr wichtige Faktoren.
00:26:22: Das ist. Das sind jetzt auch Faktoren, die schon seit Jahren und Jahrzehnten ja durchaus auch veröffentlicht und publiziert werden. Deswegen habe sie unterbrochen. Was denken Sie noch?
00:26:39: Und ich denke, ja, bitte. Ja, wie gesagt Bewegung, liegt... Ja, was ich noch eigentlich sagen wollte ist, das heißt nicht, dass man jetzt ein fürchterlich karges Leben führen muss, wo kein Spaß mehr dabei ist und so weiter und so fort. Es geht wirklich um die Einschränkung. Ich wundere mich zum Beispiel sehr, dass es in Deutschland wirklich 25 Prozent Raucher gibt.
00:27:01: Ja.
00:27:20: Wie gesagt, ist eine der besten Methoden, sich umzubringen. Man kann das Glück haben, dass man nicht so empfänglich für diese Dinge ist. Aber 25 % ist wirklich zu viel. In Schweden sind die im Prinzip jetzt rauchfrei. Australien ist ähnlich. Ich kann es eigentlich nicht verstehen, warum es in Deutschland so viele Menschen geben muss, die rauchen.
00:27:29: Mhm. Mhm. Ich sehr froh, Ich Ich Ich Ich dass sein sein
00:27:50: Also ich habe da wirklich kein Verständnis für das. Es tut mir leid und ich weiß, es viele Leute wundervoll finden. Aber wenn es meine Gesundheit geht und die Idee, dass ich eben daran sterben kann, finde ich doch wirklich sehr, sehr schwerwiegend. Und es ist ja bei der Raucherei ist es ja nicht nur das Problem, dass man Bronchialkrebs kriegt, das kriegt man in 10 Prozent der Fälle. Aber eben auch diese ganz fürchterlichen Erkrankungen, dass man mehr oder weniger Peu a Peu erstickt, diese sogenannte COPD. Und das in dem Zustand möchte man auch nicht den Rest seines Lebens verbringen. Da muss man sich früh überlegen, ob man das möchte oder nicht.
00:28:25: Ja. Ja. Also nochmal ein großer Aufruf.
00:28:46: Aber ich weiß genau, was Sie meinen. Sie meinen eben, man, wenn man 20 ist, zum Beispiel, dass man denkt, ach, mir wird nichts passieren. Das kann sein, aber die Wahrscheinlichkeit spricht dagegen.
00:28:52: Genau. Also Rauchen ist ganz großes Thema, auch gerade jetzt wieder bei den jüngeren wieder mit diesen elektrifizierten, sage ich mal, Rauchangeboten. Ich will es mal so nennen. Also wir sind praktisch bei den Basissachen wie ausreichend Bewegung,
00:29:10: Aber... Ja.
00:29:25: eher mit mediterrane Kost oder Ernährung, also viele Pflanzen getrieben auch eingeschränktes Fleisch, muss gar nicht entweder oder sein, sondern eben in den ausgewogenen Dosen. Und das dritte natürlich Regeneration, weniger Stress, gesunder Schlaf. Wenn Sie uns jetzt zum Abschluss eine Maßnahme aus Ihrer Sicht mit auf den Weg geben. Nur eine, welche wäre das, ein möglichst gesundes langes Leben führen zu können?
00:30:01: Ich würde sagen, so früh wie möglich darüber nachdenken, was man später nicht haben möchte. Und da muss ich, ja, da denke ich als allererstes an die Genussmittel, an Rauchen und Trinken. Das heißt jetzt wirklich nicht, dass man ein völlig eingeschränktes Leben ohne irgendwelchen Spaß führen muss. Das ist völliger Unsinn. Aber man sollte sich in jungen Jahren Gedanken machen.
00:30:15: Mh. Mh. Okay.
00:30:32: Und Und da ist heutzutage schon ein Wandel eingetreten. 40-Jährige zum Beispiel, machen sich ein wenig darüber Gedanken und sagen, ja, wir wollen wirklich richtig lange leben und kommen zu uns, also nicht zu mir persönlich, aber zu meinen Kollegen und fragen, was können wir jetzt machen? Und da kriegt man natürlich das genau gesagt, was ich schon gesagt habe, nämlich möglichst bestimmte Dinge einzuschränken.
00:30:49: Und Und.
00:30:59: und eben Sport zu treiben, alles mäßig. Das heißt nicht, dass man wirklich jetzt Marathon laufen muss. Man wundert sich, wie klein die Schritte sind, die man in Wirklichkeit machen muss. Es ist nicht so, dass man das Leben völlig umkrempelt, gar nicht.
00:31:15: Okay. Und auch nicht auf alles ganz verzichten, sondern wie Sie sagen, einschränken. Was ich aber an Ihrer Maßnahme schön finde, oft sind es so genaue Maßnahmen, zu sagen, den Blick in die eigene Zukunft, also so ein bisschen sein 80-jähriges Ich zu fragen und zu sagen, was möchtest du denn eigentlich gerne vermeiden und wie möchtest du eigentlich leben dürfen und was muss ich jetzt schon dafür tun, damit es hoffentlich dann auch so eintritt.
00:31:22: Nöööö Was denn?
00:31:49: Ein wunderbarer Abschluss, ein sehr positiver Abschluss für das Ende unseres Gesprächs, zumindest für heute. Vielen Dank für diesen erleuchtenden Einblick und dieses ganz anderen Blick darauf, dass Frau sein, die zwei XX-Chromosomen, welche Vorteile die auch bieten. Sollten wir uns ab und zu mal auch vor Augen halten, glaube ich.
00:31:53: Ja! Absolut!
00:32:19: Sehr schön. Alles Liebe nach Essen. Herzlichen Dank für Ihre Zeit und dass Sie uns haben teilnehmen lassen an Ihren letzten Jahrzehnten der Forschung.
00:32:30: Danke schön und mir hat das auch viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass meine Botschaften angekommen sind.
00:32:39: jeden Fall, auf jeden Fall.
00:32:42: Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ihr solche Zahlen hört, aber dass bis zu 50 Prozent aller Krebserkrankungen eigentlich vermeidbar wären, das ist schon so eine Aussage, wo ich denke, wow, das lässt mich einerseits so bisschen sprachlos zurück, andererseits steckt da natürlich auch klar die Hoffnung darin, dass wenn wir genau daran was ändern können, also diese Luft nach oben auch nutzen, und in die Hand nehmen, dass wir dann auf ein besseres und vielleicht längeres 100 plus dann auch erreichen können. Zwei Dinge will ich noch nachschieben aus dem Nachgespräch mit Frau Dr. Kindler, die ihr euch vielleicht auch schon gefragt habt. Also das erste Thema ist, wie sieht es eigentlich mit Trans Menschen aus? Also wo es darum geht, Geschlechter zu wechseln. da ist die Antwort recht einfach, macht auch Sinn. Es geht nur um das XX oder XY Chromosomen. Was ist vorhanden? Und was da die Emotionalität betrifft oder das eigene Körpergefühl, ist dann nochmal eine ganz andere Sache. Da zählt rein die Chromosomenlage. Und das zweite Thema, das war Frau Dr. Kindler noch sehr wichtig zu ergänzen, als einer auch der, sag ich mal, Top 5 Risikofaktoren zum Thema Krebserkrankungen ist Adipositas. Also das krankhafte Übergewicht. Aber natürlich auch so, ich sag mal, dieses Wohlfühl-Übergewicht, das vielleicht der eine oder andere von uns immer wieder mal spürt. Also zu viel Gewicht ist ein Treiber für Krebs. Das war nochmal Ihre klare Aussage, die ich hiermit auf den Weg gebe. Ansonsten habe ich eigentlich für mich, wenn ich es zusammenfasse, aus dem Gespräch so vier Punkte mitgenommen. Also der erste Punkt ist, klar, wir Frauen haben in diesem Fall, was die Krebserkrankung betrifft, auf Basis der Chromosomenlage, einen klaren Vorteil. Ich finde selten genug, da dürfen wir uns einfach mal drüber freuen, was aber nicht heißt, dass es so selbstverständlich wäre, dass wir deshalb auch direkt länger leben. Ich finde auch die Nachricht, dass die Männer eigentlich viel mehr zu gewinnen haben, eine sehr gute, weil ja doch meistens der Fall ist, wenn wir nochmal geschlechterspezifisch drauf gucken, dass wir Frauen dann doch auch in der Familie, diejenigen meistens sind, die sich um das Thema Gesundheit schon kümmern. Wir haben ja jetzt gehört, aus diesem Kümmer Gen heraus aus der Evolution. Und dass davon liebevoll gepusht die Männer nochmal überproportional mehr davon profitieren, wenn sie sich da auch auf den Weg begeben. Und das Einfachste, das ist der Punkt zwei, den ich wirklich nochmal mitnehme, die Vorsorge. Nicht umsonst habe ich es auf meiner Bucketlist. Die Vorsorge ist wirklich etwas, was wir je älter wir werden, aber das geht schon ab 20 los, wirklich ernst nehmen sollten. Und wir haben ein Gesundheitssystem, das wirklich alle Vorsorgen, die nötig sind, unterschiedliche Krebsarten zu vermeiden, auch hergibt und bezahlt. Also, ich erinnere nochmal an meine eigene Darm-Spiegelung, die erste, von der ich euch berichtet habe und wo auch nochmal, ja, von mir neu wahrgenommen wurde, wenn nur 20 Prozent zur Darmvorsorge gehen, wo wirklich Darmkrebs nicht nur vermieden werden kann, sondern bevor er überhaupt entstiegen kann, schon letztendlich die Polypen entfernt werden können, dann sage ich hier nochmal an dieser Stelle, bitte kümmert euch um eure Darm-Spiegelungen. Das ist ein Fastentag vorab. Der tut dem ganzen Körper gut. Die Untersuchung selbst dauert 10 bis 15 Minuten. Das könnt ihr wie ich ohne Narkose machen. Aber jede Narkose, die es gibt, könnt ihr in Anspruch nehmen, damit es für euch wirklich ohne irgendwelche Schmerzen oder unguten Gefühle vonstattengehen kann. Der dritte Punkt ist, das wissen wir alle, wir lesen es jeden Tag, der Lebensstil. Und dieses Thema weniger Drogen was ich auf meiner Bucketlist habe. Das kam jetzt noch mal klar ins Gespräch bei Frau Dr. Kindler. Rauchen, aber auch Alkohol. Das sind beides große Themen. Wenn wir das reduzieren bzw. bestenfalls ganz aufgeben, dann machen wir auch einen riesen Schritt nach vorne. Die schöne Nachricht dabei ist aber, wie ich finde, und das ist mein vierter Punkt. Man muss es nicht gleich übertreiben. Wir können es in kleinen Schritten angehen. Schon jede Einschränkung, jedes Glas weniger an Alkohol hilft, ⁓ weiter nach vorne gehen zu können. Und das ist doch etwas, wo ich finde, das macht Mut. Es muss nicht immer der große Berg sein, wo wir davor stehen und denken, wie soll ich das hinbekommen, sondern diese kleinen Schritte. Da möchte ich auch gerne noch mal auf meine 100-plus-Wochen-Challenges verweisen. Das habe ich konzipiert, initiiert genau aus diesem Grund, weil ich auch von mir selbst weiß, wenn man Dinge nicht einfach mal niedrigschwellig ausprobiert, dann macht man vielleicht nie den ersten Schritt. Und in dieser wöchentlichen 100-plus-Challenge probiere ich immer wieder eine andere 100-plus-Routine aus und animiere euch dazu einfach sieben Tage lang mit mir mitzuprobieren, was Neues auszuprobieren. Das kann sowohl im Bewegungsbereich sein, als auch im Ernährungsbereich. Auf jeden Fall lauter kleine Dinge, die überhaupt nicht weh tun, die gar nicht schlimm sind, aber wo man man selbst reinhorchen kann. Ist das für mich eine Sache, die ich weiter verfolgen will? Oder ist das etwas, was mir so fernliegt, dass du dir lieber was anderes suchst? Jede Woche aufs Neue, eine neue Challenge, eine Chance für eine neue 100-Plus-Routine. Guck mal vorbei, das ist sowohl auf Insta als auch auf meinem TikTok-Kanal.
00:39:26: Dass es sich lohnt, zu jedem Zeitpunkt im Leben über Veränderungen nachzudenken und es nie zu spät ist, da möchte ich euch gerne jetzt zum Abschluss noch kurz ein ganz persönliches Beispiel geben, nämlich von meinem Vater. Der ist schon verstorben, der hatte aber mit Anfang 60 ein Gespräch mit seinem Arzt. Er war starker Raucher und hat viel gearbeitet, geschuftet, aber ja, weder Sport gemacht noch genau auf seine Ernährung geguckt als zünftiger Bayer. Da ging es immer um Schweinsbraten, natürlich auch ⁓ deftiges Bier. Und als der Arzt gesagt hat, na Herr Baumgartner, Sie haben jetzt die Möglichkeit, so weiterzumachen, dann ist es bald zu Ende. Oder Sie ändern jetzt noch mal was und hören das Rauchen auf. Und das hat er gemacht, von heut auf morgen. Der hat nie wieder eine Zitarette angefasst. Und was ist passiert? Es hat ihm Schwung gegeben noch andere Schritte zu tun. Also er hat angefangen oder aufgehört so viel Bier zu trinken. Er hat nie richtig viel getrunken, aber er wollte einfach trotzdem drauf achten, da auch mal weniger zu trinken. Also ist er bei einer halben Maß geblieben und hat nicht noch die zweite Hälfte dazu getrunken. Er hat auch versucht, seinen Fleischkonsum ein bisschen zu reduzieren und hat davor schon mit liebevoller Sorgfalt seinen Gemüsegarten gepflegt. Jetzt war es ihm aber noch wichtiger, genau das anzupflanzen, wie rote Beete, wie Lauch, wie Zwiebeln, was ihm besonders gut geschmeckt hat. Und was hat ihn dazu motiviert? Seine Karotte war wirklich, der ist in seinem Leben noch nicht viel gereist. Und das hatte er aber alles noch vor. Also er hatte noch eine richtige Reise-Bucketlist. Und die wollte er unbedingt noch erleben. Und das war seine große Karotte. Und das hat er hinbekommen. Also der hat noch eigentlich die ganze Welt bereist, hat bis zum Schluss wirklich seine Bucketlist abgearbeitet, zum großen Teil mit mir gemeinsam. Also mich hat es gefreut, die Zeit mit ihm zu verbringen. Und deswegen kann ich auch wirklich sagen, er hat seinem Leben bestimmt nochmal zehn gute Jahre abgetrotzt. Einfach, indem er noch mit Anfang 60 wesentliche Dinge in seinem Verhalten geändert hat. Für mich ist das auf jeden Fall natürlich als Tochter eine Riesenmotivation. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass es mich motiviert, mich mit diesem Thema Langlebigkeit auseinanderzusetzen und vielleicht auch diesen Podcast aufgesetzt zu haben. Ich weiß es nicht. Ich nehme es aber auf jeden Fall mit, auf meinem eigenen Weg zu sagen, es ist egal, wann du es schaffst. Du kannst dich über jede Änderung freuen, die du in deinem Verhalten hinbekommst, ⁓ ja gesünder zu leben, besser zu leben und dann hoffentlich auf länger zu leben. Mit diesem kleinen Beispiel und meinem persönlichen Vorbild beende ich den heutigen Podcast. Ich freue mich schon auf den nächsten und bis dahin vielleicht reflektiert ihr mal so ein bisschen, was ihr auch schon festgestellt habt oder darüber gelesen habt, was so Mann und Frau doch auch unterscheiden kann, was Gesundheit betrifft, was aber auch Vorsorge, Diagnose und dann auch Therapie betrifft, das wird ein Thema sein, das uns in Zukunft in einzelnen Unterthemen immer wieder mal beschäftigen wird. Ich finde es auf jeden Fall super spannend. Ich freue mich schon darauf und wünsche euch bis zum nächsten Mal natürlich eine tolle, bewegte Zeit. Eure Nicola.
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