#05 Pflanzenheilkunde, Schlaftherapie & Darm - Dein Weg zu guten 100+ Jahren

Shownotes

In dieser fünften Podcastfolge 'How to enjoy 100+' erkunde ich, wie 30 verschiedene Pflanzenarten pro Woche deine Darmflora so richtig aufblühen lassen – und warum guter Schlaf und und das Wissen über Heilpflanzen der Schlüssel zu einem langen, gesunden Leben sind:

03:20 Was schenkt uns die Natur für ein gesundes Leben? Viel Herzenswärme strahlt durch die vielen alltagstaugliche Tipps, die uns die Heilpraktikerin Ruby Nagel an die Hand gibt. Damit fällt es nicht nur einfach, die Pflanzenvielfalt für unsere Darmgesundheit auf dem Butterbrot zu geniessen, sondern auch noch gegen Wechseljahrebeschwerden, Libidoverlust, Haarausfall und Erschöpfung anzuessen. Da kann es auch im Alter in der Kiste rappeln, ein herrlich amüsantes Gespräch mit Tiefgang!

36:40 Wie kann bei Schlafproblemen geholfen werden? Mit seiner langjährigen Erfahrung aus der Spezialsprechstunde für Schlafstörungen am Universitätsklinikum Freiburg weiss Prof. Dr. Riemann genau, welche mentalen und körperlichen Auslöser dafür verantwortlich sein können, welche Schlaftypen es gibt, ob Medikamente helfen, warum eine Bettzeit Beschränkung gut tut und ein Schlaftagebuch der Anfang vom Ende der Schlafstörungen sein kann. Und das Grauen vor dem Morgen, im Morgengrauen, löst er wörtlich genommen für uns auf.

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Shownotes

Das Interview zum neuen Buch von Tim Spector über Darmgesundheit findest du hier

Die Welt von Ruby Nagel entdeckst du hier

Die Schlafsprechstunde von Prof. Dr. Riemann gibt's hier und die bundesweite Liste von Sprechstunden und Schlaflaboren hier sowie ein weiterführender Artikel mit ihm hier

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Nicola: Hello, willkommen zurück zum Podcast zu Langlebigkeit, deinem Weg für bessere, erfüllte 100 plus Jahre. Mit mir Nicola und wunderbaren Experten heute zu den Themen Pflanzenheilkunde, Schlaftherapie und dem Darm. Und mit Tim Spector, dem Darmeexperten, geht es auch direkt los. Über den bin ich die letzten Tage gestolpert, der hat nämlich ein neues Buch herausgebracht. Nahrung fürs Leben. Hört sich das nicht schon nach einem Programm an? Genau. Auf ein wundervolles Programm für ein längeres, besseres und genussvolleres Leben. Tim Spector ist Professor am King's College in London, ist von Hause aus genetischer Epidemiologe, also Darmexperte, und der gibt uns ganz einfache Regel an die Hand, jede Woche 30 unterschiedliche Pflanzenarten zu essen. Denn dann ist unser Darm hier in der Körpermitte bestens versorgt und damit auch unsere Stoffwechselfähigkeit, also dass alle Nährstoffe, die wir dem Körper geben, auch optimal verarbeitet werden und das vor allem von unserem Immunsystem. was ja auch zu 80 Prozent in der Körpermitte sitzt. diese 30 Pflanzenarten, wo du vielleicht jetzt denkst, puh, das ist aber ganz schön viel, dass das gar nicht so schwer sein muss, das verrät uns direkt die erste Expertin, mit der ich spreche, nämlich über die Pflanzenheilkunde. Und die wird uns viele, schöne Tipps geben, wie wir bei jedem Spaziergang, den wir in der Natur machen, direkt schon mit Kräutern nach Hause kommen können, uns diese aufs Brot zu streuseln oder auch in den Salat reinzugeben, sodass diese 30 unterschiedlichen Pflanzenarten pro Woche die Empfohlenen gar nicht mehr so schwer sein werden. Was Tim Spector aber auch sagt, ist, bevor er überhaupt vom Darm zu sprechen kommt, redet er über Schlaf und Bewegung. Denn er sagt, wenn wir nicht gut erholsam schlafen, dann sind unsere Essensentscheidungen am nächsten Tag, wenn wir also ziemlich übernächtigt sind, nicht die besten. Denn dann verlangt unser Körper zu viel nach Fettigem, nach Salzigem und nach Süßem. Und dass uns das in Zukunft nicht mehr passiert, darüber spreche ich mit dem Schlaf-Experten aus dem schönen Süden in Freiburg, der uns ebenso sehr viele, sehr schöne, wertvolle Tipps mit an die Hand gibt, wie wir direkt heute damit starten können, hoffentlich in Zukunft besser zu schlafen. Los geht's jetzt aber mit der Pflanzenheilkundenexpertin und ich verspreche euch, es wird ein sehr witziges Gespräch.

Nicola: Wie kann Pflanzenheil kunde, also ein Heilwissen, das viel älter ist als die klassische Schulmedizin, die wir heutzutage nutzen. Wie können wir das wieder in den modernen Alltag integrieren, unsere Lebensspanne und unsere Lebensqualität hoffentlich zu verbessern? Das diskutiere ich heute mit Ruby Nagel. Hallo Ruby.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Hallo, grüß dich, ich danke für die Einladung.

Nicola: Sehr gerne, denn du bist Heilpraktikerin seit 2008 und hast einen Schwerpunkt auf der Naturheilkunde, also auf der Pflanzennaturheilkunde, das heißt der Phytotherapie, Und darüber möchte ich heute gerne mit dir reden. Und meine Startfrage an dich ist, wie unterscheiden sich in der Wirkung Wildkräuter zu kultivierten Heilkräutern. Weil ich sag mal im Mittelalter war ja alles wild, aber heutzutage ist das ja teilweise etwas schwieriger geworden.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Mittelalter war nicht alles wild, da wurden auch schon Heilpflanzen angebaut, vor allen Dingen in den Kräutergärten von den Klostern, von den Mönchen.

Nicola: In Genau, hast du vollkommen recht. So wie heute auch. Noch.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Also deine Frage, warte nochmal, die richtig zu verstehen, Frage ist, was ist der Unterschied zwischen Wildkräutern und Heilpflanzen und angebauten Pflanzen?

Nicola: Genau, gibt es da von der Nährstoffdichte einen Unterschied? Wie sind da deine Erfahrungen?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Hm. Ja, das kannst du dir so vorstellen. Bei den, oder besser, die Zuhörer können sich das so vorstellen. Bei den Heilpflanzen oder bei den angebauten Pflanzen, genau wie bei Gemüse und Obst, was angebaut ist. Das ist ja eine Pflanze, die immer vom Gärtner ein bisschen betüttelt wird. Wenn die Sonne draußen zu sehr scheint, dann wird sie gegossen. Wenn es kalt ist, dann kommt da so eine Folie oder so ein Stoffstück drüber, die Pflanze vor der Kälte zu schützen. Das heißt, die Pflanze muss nie ...

Nicola: Mhm. Vielen

Ruby Nagel | Rubynagel.com: sich selber behüten. Also muss sie natürlich auch, aber nicht in ihrem vollen Umfang. Und eine Wildpflanze hingegen, die muss sich immer alleine schützen gegen ein Reh, das vorbeikommt und eine junge Knospe knabbern will oder gegen Trockenheit oder zu viel Feuchtigkeit auch. auch gegen Bakterien und Viren und Pilze muss sich die Pflanze auch schützen. Und dadurch bildet die Pflanze viel stärkere Stoffe aus, sich halt selber schützen zu können. Das heißt, sie ist noch mal viel stärker antiviral oder gegen Bakterien oder gegen Schimmelpilze oder so. Sie ist viel besser auch an ihre Umgebung angepasst. Wenn du jetzt eine Kulturpflanze aus dem Topf

Nicola: Genau.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: einfach so draußen stehen lässt und dich nicht mehr drum kümmerst, dann kann es bei vielen Pflanzen auch passieren, dass die einfach eingehen. Bei einer Wildpflanze ist anders.

Nicola: Mhm. Ja, das kenne ich.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Die muss sich selber verteidigen. Also die wird da viel mehr Kraft reingeben, auch weil sie noch weiß, wie es geht, sich selber zu behüten. Und deshalb hat die eben auch unter anderem eine dichtere Nährstoffdichte, mehr Mineralien.

Nicola: Das heißt, wenn ich die Möglichkeit hätte, eher Wildkräuter zu nutzen, dann würdest du immer empfehlen, da zuzugreifen oder sagst du im Ergebnis sind beide besser als nichts.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Im Ergebnis sind beide besser als nichts, das ist auf jeden Fall. Und es gibt ja auch nicht alle Heilpflanzen als Wildpflanzen, nicht alles wächst wild bei uns. Aber Wildkräuter sind super, ich liebe Wildkräuter, das ist sehr gut da mit einzusteigen und es ist egal, ob das jetzt als Nahrungsmittel ist oder als Tinktur oder Tee, also in Heilform.

Nicola: Ja. Wo ziehst du denn die Grenze für dich und auch für deine Arbeit zwischen der Vorsorge, die die Naturheilkunde unterstützen kann, also Vorsorge von Krankheiten und akute Krankheiten selbst?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Also bei der Vorsorge gibt es eigentlich keine Grenzen. ist eigentlich auch wirklich nichts so gut wie Naturheilkunde oder beziehungsweise Pflanzenheilkunde, das was ich mache. Pflanzenheilkunde ist ein Zweig von der Naturheilkunde. Schulmedizin, die wird ja eigentlich immer erst aktiv, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Dabei kann man präventiv wirklich extrem viel machen. Und es ist auch tatsächlich viel leichter präventiv zu arbeiten, als etwas auszumerzen, was schon, was ich über Jahre hinweg

Nicola: Mmh. Vielen Mhm. Ja.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: in das menschliche System eingeschlichen hat und auch in tiefere Schichten im System eingedrungen hat. Also wenn ich mich ausgewogen ernähre, wenn ich gut atme, wenn ich mich ein bisschen bewege, wenn ich mich meinen Schlaf kümmere, wenn ich meinen Stresslevel tiefhalte, das ist das Beste, was ich eigentlich machen kann. Und das ist für meine Gesundheit präventiv. Damit kann ich extrem viele Krankheiten vorbeugen.

Nicola: Vielen Dank. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Gerade auch so was wie Stress und Schlaf, das kann man supergut mit Heilpflanzen unterstützen oder auch mit mit Kräutern unterstützen.

Nicola: Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Warte, deine Frage war noch nicht zu Ende. Die Grenze, das sind wirklich so was wie akute oder lebensbedrohliche Krankheiten natürlich. Bei Notfällen wie Herzinfarkt, wie Schlaganfall, wie schwere Infektionen oder bei Unfällen, da komme ich jetzt nicht mit einem Tee oder mit Tinkturen her. Das würde nicht funktionieren. Da hat wirklich die Schulmedizin vorrang.

Nicola: Genau. Wie

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Aber man kann das parallel dazu dann sehr gut mit einer Naturheilkunde unterstützen.

Nicola: merkst du denn bei klassischen Schulmedizinern so langsam eine Öffnung hin zu dieser ganzheitlichen Sicht und auch dem Einbeziehen von naturheilkundlichen Maßnahmen oder Therapieansätzen?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Ja und nein. Also da gibt es einige, die sich öffnen. Da gibt es andere, die sich nicht öffnen. Also was ich merke, wenn die sich öffnen, dann bleiben die trotzdem in dem Gedankengut von der Schulmedizin drin. Das heißt, ich nehme eine Pflanze für ein Symptom und versuche nicht, dass dahinter zu verstehen. Also warum das Symptom aufgetreten ist, das ist mir aufgefallen. Das wäre, würde ich schön finden, wenn sich das noch ändern würde.

Nicola: und

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Ich meine, die lernen das ja auch in ihrer Ausbildung nicht. Das ist wie wenn du einen Schuster fragst, dir eine Eingangstür zu bauen. Das kann der natürlich auch nicht, weil er es nicht gelernt hat in seiner Schuster-Ausbildung.

Nicola: Ja. Ich habe ganz stark Naturheilkunde erst für mich realisiert, als ich durch Asien gereist bin. Ich war viel in China unterwegs und habe da die traditionelle chinesische Medizin für mich entdeckt, also TCM, die ja mal auch sehr stark hier im Westen auf einmal aufgeschwappt ist. Aber das eigentlich Interessante daran fand ich, dass ich gemerkt habe, wenn ich abends von Chinesen eingeladen worden bin zum Essen, Und dann ist man ja in Restaurants mit diesen riesengroßen runden Tischen und wir Westler denken dann, wie lecker sind diese 10, 20 Gerichte, die da stehen? Und ich habe nach einer Weile erst begriffen, dass die ganz bewusst diese Gerichte zusammengestellt haben, um nach dieser 5-Elemente-Theorie oder Ansatz sowohl, ich sage jetzt mal, knusprig, zu klitschig und süß und sauer Bitterstoffe zu integrieren. dass sozusagen irgendwie, ich sag mal, über Generationen in sich aufgesogen haben, dass sie das wirklich beim täglichen auch automatisch berücksichtigen. Das fand ich super faszinierend und habe mich gefragt, warum ist dieses Wissen eigentlich bei uns im Westen verloren gegangen?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Mhm. Hmmmm Gute Frage. Also dieses Wissen gibt es bei uns auch noch, nicht nur in der traditionellen europäischen Medizin, aber das stimmt natürlich, dass es überhaupt nicht so überlebt wie in der TCM oder auch wie im Ayurveda. Wenn man in Indien ist, ist die ursprüngliche Naturherkunde, also der Ayurveda, viel, viel nach wie will ich sagen. aktiver als hier bei uns die traditionelle europäische Medizin. weiß nicht, was meinst du. Also sicherlich, wenn ich nachdenken würde, würde mir sicherlich was kommen, aber ich kann super schlecht für Leute nachdenken.

Nicola: Ja. Naja, ich glaub... Ja, also ich kann dir nur sagen, ich habe viel von meiner Oma gelernt. Also die hat sich Heilsalben selbst gemacht aus Lindenblüten, mit ihrem offenen Bein da zu tun gehabt. Da hat sie sowohl die Medizin in Anspruch genommen, aber auch ihr eigenes Wissen. Und das hat mich damals schon fasziniert, weil natürlich immer so irgendwelche Tiegelchen rumstanden oder ich beobachten konnte, wie das dann zur Creme verarbeitet wurde

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Mhm.

Nicola: was ich für mich herleite, wenn ich in meinen Freundes- und Bekanntenkreis gucke, dann ist einfach unser Alltag so hektisch geworden, dass wir ja nur noch zugreifen und weniger darüber nachdenken, eigentlich was wir essen, sondern einfach eine Sättigung herbeiführen wollen. Und die Lebensmittelindustrie uns ja immer weniger Nährstoffe gibt, die verkauft sie dann teuer in Pillen danach.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Ja, das stimmt.

Nicola: Das ist so bisschen, wenn man da nicht von der eigenen Familie was mitbekommen hat, dann ist es eigentlich sehr selten, dass man damit konfrontiert wird.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Ja, und es ist natürlich auch so, dass die ganze Industrialisierung und so, das hat ja hier bei uns gestartet und nicht dort. Das heißt, wir sind einfach von dem Zweig abgekommen.

Nicola: Genau, wir wollten es einfacher haben, bequemer und haben uns ein bisschen von der Natur entfernt. Hoffnung macht mir vielleicht so ein bisschen wieder der Schritt zurück, weil auch so eine vegan-vegetarische Lebensweise sich bisschen mehr Gedanken inzwischen macht. Was tue ich der Umwelt an? Was tue ich der Tierwelt an? Ein bisschen Artenvielfalt, wieder eine andere.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Hm. Hm.

Nicola: eine andere Priorität bekommt und selbst wir Städter ja unsere Kräuterkästen gerne auf dem Balkon haben. hast erzählt, du wohnst wunderschön auf dem Land am Ende einer Straße, wo vielleicht die Internetverbindung nicht mehr ganz so gut ist, du dabei aber vollkommen in der Natur bist. Wie integrierst du in dein tägliches Essen dein Wissen über Pflanzen?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Mhm. indem ich rausgehe. Also ich wohne mitten im Wald. Ich wohne nicht nur am Ende von der Straße, sondern wirklich mitten im Wald. Und hier wächst natürlich total viel rings herum Wild einfach so. Und da gehe ich einfach raus, sammle mir eine Handvoll und dann schneide ich das klein und sträusle das über mein Essen. Also ich mache da auch wirklich gar nicht viel Brumbamborium, sondern ich mache das einfach so einfach kleinschneiden und übers Essen sträuseln oder als Tee kochen zum Beispiel. Nur eine Kanne aus Tee für den ganzen Tag und dann trinke ich den einfach tagsüber.

Nicola: Okay. Mhm. Mhm. Mhm. Also frische Kräuter mit ins Essen integrieren ist schon mal die einfachste Sache. Das können im Zweifel dann für mich auch die Kräuter aus dem Supermarkt sein. Aber auf jeden Fall ein bisschen Heilkraft mit drauf geben. Tees ist beliebt, Trocken oder auch frisch. Die brühst du auch mit frischen Blättern auf oder trocknest du das zuerst?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Ja, find ich auch. Mhm. Nö, das kommt immer auf die Saison drauf an. Wenn es jetzt Sommer ist und ich habe eine schöne Minze im Garten zum Beispiel, dann benutze ich die natürlich frisch. Weil so ein frischer Minzetee, das schmeckt noch mal ganz anders als so ein Minzetee aus getrockneten Blättern. Aber ich schneide auch was ab und trockne das dann auch für den Winter, wenn halt nichts Frisches da ist. Also ich mache beides. Wenn es frisch da ist, nehme ich es frisch und dann trockne ich es aber auch für die anderen Jahreszeiten.

Nicola: Vielen Ich weiß. Da stimmt. Muss man denn beim Trocknen was beachten, wenn ich das jetzt zu Hause machen will und sozusagen mein Garten leer pflücke, mache ich das im Ofen? Wie lange braucht das ungefähr? Bei welcher Temperatur?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Im Ofen würde ich es nur machen, wenn es anders nicht geht, weil das frisst natürlich ganz schön viel Strom. Das muss schon mehrere Stunden im Ofen stecken. Wenn man es jetzt in den Ofen legt, dann würde man einen Kochlöffel zum Beispiel in die Ofentür klemmen, sodass die Feuchtigkeit auch austreten kann. Und man würde es auf einer ganz kleinen Temperatur machen. Also wirklich das Minimum. Eigentlich so 40 Grad nicht überschreiten. Manche Leute haben auch einen Dörrapparat zu Hause.

Nicola: Das stimmt. Mhm. Mhm. Mhm.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: die kann ich auch benutzen. bei ganz vielen Pflanzen kann man die auch einfach nur auf ein Stückchen Stoff legen und dann das Stoffstück auf den Wäscheständer zum Beispiel legen und das dann so trocknen lassen oder auch in, na was wollte ich gerade sagen, oder ein, genau, so ein kleines Sträußchen binden und das Sträußchen über Kopf aufbauen. Wichtig ist, das nicht direkt in der Sonne ist, sondern vor Sonne schützen.

Nicola: Aus so einem Rost. Ja, genau. Mhm.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: weil die UV-Strahlen

Nicola: Okay.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: die können die Wirkstoffe schon tot machen. ist wichtig und dass es ein gut belüfteter Raum ist, also dass die Feuchtigkeit, die aus den Pflanzen austritt, dann auch wirklich weg kann und nicht im Raum sich aufstaut, weil dann dauert es natürlich länger bis es getrocknet ist und dann kann sich auch leichter Schimmel nicht bilden, aber die Pflanzen können so braune Flecken bekommen und dann verlieren die einfach in Qualität.

Nicola: Vielen Ah ja, okay, ja schon super Hinweis. Sehr gut. So, dann lass uns doch mal gucken, was Männer und Frauen tun können. Vielleicht schauen wir mal, ob du uns für beide Geschlechter Tipps geben kannst, wie wir sozusagen unser Leben gesünder, besser, älter zu werden. mit der Natur auch beeinflussen können. Wenn wir bei den Frauen anfangen, sind ja, ich sag mal immer die klarsten Themen, Zyklusbeschwerden oder auch das, was uns dann in den Wechseljahren, in der Menopause mit Hitzewallungen, mit Schlechtschlafen, mit Hormonenschwankungen betrifft. Was empfiehlst du uns Frauen, damit es uns besser geht im monatlichen Rhythmus?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Also in meiner Arbeit, da gebe ich, wie ich das vorhin schon gesagt habe, die Pflanze für die Symptome, sondern meine Arbeit besteht wirklich darin zu verstehen, was die Ursache ist und dann die Ursache zu beheben. Deshalb können jetzt manche Tipps, ich gleich geben werde, die können bei manchen Frauen funktionieren und bei anderen Frauen aber vielleicht nicht, weil es einfach eine andere Pflanze gibt. Das ist mir vorneweg. Also wenn eine Heilpflanze nicht hilft, dann heißt das nicht, dass Pflanzenheilkunde nicht wirkt.

Nicola: Mhm. Mhm. Sehr richtig, ja, sehr gut.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: sondern dann heißt es einfach noch, dass man nicht die richtige Pflanze benutzt hat. Und vielleicht fange ich mal mit dem Thema Wechseljahre an. sollte man wirklich nicht wie eine Krankheit betrachten. Das ist der ganz normale Lauf der Dinge im Leben einer Frau. Jetzt beginnt einfach die Phase, wo die Frau beginnt, sich wieder sich selber zu kümmern. Vorher hat sie immer alle gebettet und bemuttert. Und jetzt beginnt die Phase, wo man wieder anfängt, sich selber zu kümmern. Und das ist ja eigentlich auch total schön.

Nicola: Mhm. Mhm. Mhm. Genau. Absolut. Okay.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Aber wenn man das jetzt nicht verstanden hat und weiter in diesem Hustle-Modus, diesem Schaffe-Schaffe-Häusle-Modus drin bleibt, dann arbeitet man gegen seine eigene Natur. Und durch den Stress, da entsteht, der hat keine Zeit für nichts, immer am Tun, keine Ruhe haben, bloß den ganzen chronischen Anhängseln, würde ich mal sagen, die da eigentlich immer noch mit dranhängen, also sowas wie schlechte Ernährung, weil man sich keine Zeit nimmt, oder wenig Schlaf, weil man sich keine Zeit nimmt, oder schlechte Entgiftung, sowas. Das alles macht dann eben, dass der Hormon, dass das alles ist für den Hormonaushalt wirklich nicht hilfreich. Und das macht dann Summa summarum, dass eben Beschwerden entstehen. Und in meiner Art zu therapieren, schaue ich also nicht nur auf den Hormonaushalt, sondern ich schaue zusätzlich auch, wie funktioniert

Nicola: Mh.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: die Leber gerade, wie funktionieren auch die Niere, also die Entgiftungsorgane, ist dieses Thema bei der Frau, wie ist auch die

Nicola: Ja.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Verdauung bei der Frau, es auch der Schlaf bei der Frau, wie es ja Stresslevel, weil all das die Hormone total beeinflusst. Und dann schnür ich so eine Art Grundpaket, kannst du dir vorstellen. Und damit unterstützt man wirklich schon total gut. Und dann gebe ich on top obendrauf noch was für den Hormonaushalt. Und solche, on top speziell für den Hormonaushalt Kräuter könnten zum Beispiel sein. Nachtkerzenöl, wenn ich eine Frau bin, die zum Beispiel eine trockene Scheide hat, also trockene Scheidenschleimhäute, würde ich innerlich und äußerlich anwenden. Äußerlich lokal natürlich. Innerlich würde ich das als Kapsel anwenden. Oder gibt es auch in einer Flasche, würde man dann Teelöffelweise nehmen. Nachtkerzenöl für trockene

Nicola: Okay.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Scheidenschleimhäute. Oder auch, manche Frauen haben auch sowas wie Libidomangel dann. Ich gehe gerne an eine Pflanze, die heißt Damiana. Das ist eine Pflanze, die kommt ursprünglich aus Mexiko. Das ist eine Pflanze, heißt Damiana.

Nicola: Mhm. Mhm. Nochmal, bitte. Der Name?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Damiana. Genau,

Nicola: Damiana mit D.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Damiana. Das ist eine Pflanze aus Mexiko und die steigert die Lust, aber die hat auch eine schöne Komponente, weil die auch entspannt. Die regt Eierstöcke an und die ist aber auch eine Adaptogenheilpflanze, also die macht, dass man stressresistenter wird und auch die Konzentration verbessert.

Nicola: Mhm. Mhm.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Bei der muss man nur bisschen gucken, wenn man eine Frau ist, schon eine starke Regelblutung hat, muss man gucken, ob man das verträgt, weil Damiana die regt die Durchblutung an und die macht auch, dass man, also die macht auch eventuell, dass die Blutung verstärkt werden könnte. Bei dem Thema Hitzewallungen, das fragen sich wahrscheinlich auch viele, was man da machen können, weil das haben total viele Frauen. Da denke ich sehr gerne an Salbei bei Tee. Das funktioniert aber gut bei dem, da muss man jetzt nur aufpassen.

Nicola: Okay. Mh, mh, mh, mh.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: dass man nicht einen klassischen warmen Tee trinkt, sondern man bereitet sich den vor wie einen ganz normalen Tee und dann lässt man den runterkühlen und trinkt den erst, wenn der höchstens lauwarm ist, bestens aber kalt ist. Und

Nicola: Okay. echt? Okay.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: dieser kalte Salbeitee hilft supergut bei Hitzewallungen. Einfach, wenn man das zum Beispiel in der Nacht hat, kann man einfach abends eins, zwei Tassen davon trinken und dann wird die Hitzewallung in der Nacht wirklich gebessert. Oder was man auch, wenn man das tagsüber hat, kann man natürlich auch morgens schon Salbeitee trinken.

Nicola: Ja, super.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Oder was auch gut ist bei Hitzeballon in der Nacht, einfach auf den Nachtschrank so ein kleines Rosenhydrolat stellen und das dann einfach ins Gesicht sprühen oder auf Dekolleté, also in den oberen Körperbereich. Rosenwasser, das ist kühl auch und also die Rose ist auch so eine kühlende Heilpflanze. Und dann vielleicht noch den Klassiker, natürlich den dürfen wir nicht vergessen, den Klassiker für die Wechseljahre, das ist eine Pflanze, die heißt Traubensilberkerze.

Nicola: Also Rosenwasser meinst du? ist...

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Traubensilberkerze und die ist wirklich so ein rundum Paket, die umsorgt ganz ganz viele Beschwerden in den Wechseljahren, also die zum Beispiel Hitzewallungen bis zu 50 Prozent reduzieren, die lindert Schweißausflüchte, die wirkt auch positiv sich auf die Stimmung auf, die verbessert auch so was. Nervosität, scheiden trocken aus, was ich schon genannt habe.

Nicola: Ja. Ja. Ja. Ja. Ja, ja, wow!

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Schlafstörungen. Die verbessert auch die Knochendichte. Die ist schön. Die ist wirklich sehr, sehr komplett. Und was bei der auch schön ist, die hat zwar eine hormonartige Wirkung, aber die hat keine Oestrogen. Also die eignet sich auch für Frauen die jetzt keine hormonwirksamen Pflanzen nehmen dürfen, wegen einer Krebsgeschichte zum Beispiel.

Nicola: Ja. Okay, Frauen, keine Phytoöstrogene, das ist glaube ich das Stichwort.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Genau. Und was bei der aber auch wichtig ist zu wissen, die muss man schon in einer gewissen Dosis nehmen. Also da würde ich auf jeden Fall auf ein Standardpräparat aus der Apotheke zurückgreifen, sodass es ordentlich hochdosiert ist, damit es einfach wirkt. Und das braucht auch eine Weile, muss man auch eine Weile einnehmen. Die Wirkung muss man nicht sofort, also das muss man eine Weile einnehmen. Aber es ist eine sehr schöne Pflanze und die kann auch zeitlich unbegrenzt eingenommen werden. Und die hat eigentlich keine negativen Auswirkungen.

Nicola: ja. Okay.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Das wären jetzt so für Wechseljahresbeschwerden so ein paar schöne Pflanzen, die ich einfach on top geben würde.

Nicola: Selbst die Knochendichte, ist ja Wahnsinn. auch über Pflanzen, Aufnahme und Nährstoffe kann ich was für die Knochendichte tun.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Ja.

Nicola: Erstaunlich, erstaunlich. Sagt mal noch ein Thema vielleicht zur Frau zum Abschluss. Phytoöstrogene, also Pflanzen wie Rotklee hat Östrogene Wirkung in sich. Würdest du diese Pflanzen empfehlen? Also machen die einen Unterschied?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Das kommt immer auf den Fall drauf an, kann man sich nicht so pauschal sagen, kann man machen. Bei Rotklee muss man dann aber auch wieder auf standardisierte Produkte aus der Apotheke zurückgreifen, dass es einfach hoch genug dosiert ist. Also man kann auch probieren, sich das von der Wiese zu pflücken und das einfach essen oder Tee draus machen oder sich eine Tinktur hinstellen. Aber das ist sehr möglich, dass es einfach nicht hoch genug dosiert ist und dann müsste man mal in die Apotheke gehen und sich beraten lassen.

Nicola: Mhm. Ja. Ja, das verstehe ich. Aber so Rotklee frisch von der Wiese würdest du jetzt auch einfach in Salat schnippeln oder in Quark-Dip rein oder aus Butterbrot.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Ja, kann man auf jeden Fall machen. Es schmeckt lecker und es ist auch sehr proteinreich. Also für die Proteine ist es auch gut.

Nicola: Ja, herrlich. Proteine auch noch. Meine Güte, da sind wir ja fast schon bei den Männern, die am liebsten Proteine nehmen

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Die ist total protein. Deshalb füttert man das auch Tieren, auch milchgebenden Tieren, Muttertieren.

Nicola: S'en bless! Ja stimmt, jetzt wo du es sagst, ist da ja auch ein Zusammenhang. Ja wow Proteine? Kommen wir zu den Männern, die auf Proteine aus sind, zumindest wenn es darum geht, den Muskelaufbau zu unterstützen. Und dann stehen so die riesen Pötte mit weißem Pulver zu Hause und irgendwelchen Erdbeeren und Vanillegeschmäckern. Die Männer kommen ja auch so in die Wechseljahre. Du hattest schon die Libido... Verlust oder Einschränkungen bei der Frau angesprochen, die soll es ja bei den Männern auch geben. Oder das Thema, glaube ich, Haarausfall ist wirklich ein großes Thema, das auch schon früher ansetzen kann. Kann da auch die Natur helfen?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Also Männer, wie du sagst, die haben tatsächlich auch sowas wie Wechseljahre. Bei denen nennt man das Andropause. Und die unterliegen auch einem hormonellen Zyklus. Bei der Frau sagt man so, wenn es ungefähr 28 Tage, beim Mann sind es eher so 33 Tage, also es ist ein bisschen länger. Und in der chinesischen Medizin, hast du vielleicht in China gehört, als du dort warst, sagt man, dass bei der Frau alles so im 7-Jahre-Rhythmus abläuft. Also Wechseljahre dann bei 7 mal 7 mit 49, so Pi mal Daumen der Zeitpunkt der Wechseljahre. Und bei Mann

Nicola: Ja.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: läuft alles eher in einem Achterrhythmus ab. 64, die haben dann also ihre Andro Pause. Pi mal Daumen bei 64 mehr, also ein paar Jahre hin oder her. Und da kriegen die dann ihren Rappel in Anführungsstrichen. Die wollen nochmal beweisen und nochmal ein schönes, dickes Auto kaufen oder mit allen möglichen Schnickschnacken und solche Sachen.

Nicola: Okay, was muss ich so einem Typ in den Tee mischen damit, dass er sich wieder beruhigt? Mal flapsig, gesagt

Ruby Nagel | Rubynagel.com: passiert jetzt nicht bei allen Männern so ausgeprägt. Das passiert vor allen Dingen bei Männern, die vielleicht in Führungsposition waren, also die was zu sagen hatten. So bisschen Löwentypen, die auf der Bühne stehen, eher bei denen passiert ist. kann aber auch bei so einem Bürotypen, kann das aber auch so ganz unscheinbar vonstatten gehen. Und die können, also bei denen ändert sich auch das hormonelle Gleichgewicht. Die haben jetzt, die haben dann

Nicola: Ja, ja. Mhm.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: weniger männliche Hormone und mehr weibliche Hormone. Also das gleicht sich so ein bisschen aus. Das macht dann eben Störungen, wie du gesagt hast, wie Erektionsstörungen auch oder Libido oder Hausfall. Und ich könnte mal, ich gehe einfach mal so ein paar Beschwerden durch und erzähle dir ein paar Pflanzen. Bei Erektionsstörungen, da könnte auch, könnte man auch dieselbe Pflanze nehmen wie

Nicola: Mhm.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: bei der Frau, diese Damiana aus Mexiko.

Nicola: Die kann man sich teilen.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Die kann man sich teilen. Kann man einfach abends zusammen Tee trinken. Auf dem Sofa. Ja, auch schön. Genau. Aber es gibt auch noch andere Pflanzen. Es gibt auch so was wie Yohimbe ist eine Pflanze aus Afrika. Die könnte man nehmen oder auch den ganzen. Yohimbe mit mit Y zuerst. Y-O-Himbe.

Nicola: Das ist sehr schön. Auch ein schönes Ritual was zur Harmonie, Spannung... Hiro-Rimbe. Mit A.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Das wäre was, aber auch der ganz klassische Rosmarin aus dem Garten. Einfach eine Pflanze, die die Durchblutung in einem kleinen Becken verbessert. Wenn da wieder mehr Blut fließt, dann ist es der Frau und dem Mann so, dass die Durchblutung der Geschlechtsorgane auch besser funktioniert.

Nicola: Ja. Ja, ist auch für den Kopf, glaube ich, gut, oder? Für das Gehirn. Also wenn die Durchblutung läuft, dann ist das ja sowohl im unteren Bereich als auch da oben ganz gut. Ach, Rosmarin, das kennt ja jeder.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Nein. Rosmarin ist besonders gut für die Durchblutung in den Extremitäten. Also alles, was körper- und herzferner ist. Also Kopf, Füße, Hände und eben auch das kleine Becken. braucht man Rosmarin gerne. Und den nehme ich auch sehr gerne, entweder so als Tee oder was ich auch gerne mag, ist der Knospen-Extrakt. Das heißt, ganz jungen Triebe kann man auch einen Aufguss herstellen. Kann man selber machen, kann man aber auch fertig kaufen. Und den mag ich auch.

Nicola: Ja. Ja. Ja.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Und der erweckt auch die Lebensgeister, der unterstützt auch die Verdauung, die geht in die Organe.

Nicola: Die sind so bläulich, kann das sein? Am Rosmarin?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Das sind die Blüten, aber die kleinen Triebe, die ganz neuen kleinen Triebe oben an der Pflanze, also an den Zweigen, das ist auch sehr gut.

Nicola: Ja. Ja, sehr gut. Also man hat ja immer das von der Pflanze nur nochmal, also das volle Blatt oder Nadel in dem Fall beim Rosmarin, dann die Knospen, wie du sagst, und viele haben noch eine Blüte. Okay, das so. Und das sollte man schon unterscheiden. Lern ich jetzt von dir, ne?

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Also wenn man das nicht unterscheidet, dann ist es auch nicht dramatisch. ist auch nicht dramatisch. Die allermeisten Menschen benutzen die Blätter. Das was aussieht wie Nadeln, das sind tatsächlich Blätter beim Rosmarin. Aber da unten in der richtige Knospe hat der Rosmarin auch nicht, sondern das heißt beim Rosmarin junger Trieb und das sind einfach die kleinen, Blätterchen, die da oben am Zweig rauskommen. Die sind so ein bisschen, also die sind farblich ein bisschen anders. sieht man, kann man die gut erkennen, meine ich.

Nicola: Mhm. Mh. Mh. Mh. Mh. Mh. Mh. Mh.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Das wäre so für Erektionsstörungen gut. Auch Ginseng. Ginseng kennen ja auch viele, ist ja auch sehr bekannt. Das ist eben so eine tonische Pflanze, die Power gibt und die gibt eben auch bei Erektionsstörungen Power. Aber tatsächlich haben einige Männer in dieser Zeit in diesem Umschwung, in dieser Rappelphase, sowas wie mehr, also durch den, ich mach mich da jetzt nicht lustig, sondern einfach durch den hormonellen Umschwung haben die dann auch sowas wie Nervosität oder

Nicola: Ja, Wahnsinn. Nein. Mh. Mh. Mh. Mh.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Angespanntheit oder auch Abgespanntheit mit Müdigkeit. Und da wäre gerade bei dieser Abgespanntheit und Müdigkeit, also wenn man sich nicht mehr so richtig aufrappeln kann, dann wäre das Gemmomazerat, also der Knospenmazerat vom Eichenbaum total gut. Das ist eine, da kann man auch ein Heilmittel herstellen, ist so bisschen wie bei den jungen Trieben vom Rosmarin, was ich gerade erzählt habe. Und das ist ein Heilmittel, was die

Nicola: Mhm. Mh. Mh. Mh.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: die Geschlechtsdrüsen und die Nebennieren anregt. Das vitalisiert dann, das gibt richtig Kraft und Energie. Das hat auch so eine verjüngende Komponente, die das ganze Gewebe tonisiert und dadurch eben auch fruchtbarer macht und auch die Libido durchsteigert. Und das macht sich auch bei Mann und bei Frau. Und da muss man aber wirklich beachten, dass man das dann nur morgens und spätestens die Mittagszeit nimmt. Weil wenn man das abend nimmt, dann kann man nicht schlafen.

Nicola: so und dann geht das wieder genau. Ja Wahnsinn, Ruby ich bin so begeistert, du siehst ich höre nur staunend zu, was du alles uns für konkrete Tipps und Ratschläge wie man die einfach auch frisch pflücken kann, schneiden und direkt schon mit auf sein Butterbrot nehmen oder in den Salat rein. Aber genauso, wie es man trocknen kann, damit man das zum Beispiel über den Winter oder die folgenden Monate auch noch genießen kann. Mir bleibt gar keine Schlussfrage, weil du eigentlich schon so viel mitgibst, dass jeder zu Hause eigentlich was finden kann, auch geschmacklich, direkt loszulegen und zu sagen, Mensch, da geht es mir besser, da werde ich vielleicht entspannter, da habe ich einfach weniger Beschwerden und das würde den Stress für uns ja jeden Tag schon so senken, dass wir automatisch älter werden, oder? Auf jeden Fall weniger rapplig.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Auf jeden Fall, ja. Vielleicht noch eine kleine Pflanze mit reingeschmissen, weil die auch gut schmeckt und weil man die einfach super einfach mit ins Essen integrieren kann. Und weil die für Männer und für Frauen gut ist, das sind Brennnesselsamen. sind auch sehr proteinreich und die sind auch gut für den Haarwuchs zum Beispiel. Das ist ja auch immer so ein Thema bei Männern und bei Frauen.

Nicola: Ja. Ja? für den Haarwuchs. Die Samen aber, also nicht die Brennnesselblätter, ich muss mich jetzt da nicht stechen und verbrennen lassen, sondern der Samen.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Genau. Also die machen erst eine Blüte, aus den Blüten kommen dann die Samen. Und die kann man abernten und dann auch trocknen und lagern für die Winterzeit. Und da würde man dann einfach einen Teelöffel übers Essen streuen. Und das schmeckt so bisschen nussig, sehr angenehm und das bringt super Energie.

Nicola: kann das Ja, lecker. Ja, also es gibt kein Unkraut, sondern es gibt nur das Nicht-Wissen darüber, was die Pflanze hier am Wegesrand eigentlich kann. Das heißt, bei jedem Spaziergang können wir alle mal die Augen ein bisschen offener halten. Und ich sag, mal eine Brennnessel, glaube ich, da kommt man immer dran vorbei. Und wenn dann die Samen, wenn die Blüten gerade da sind, auf jeden Fall zu packen und direkt ausprobieren auf ein Butterbrot. Ruby, vielen herzlichen Dank für heute. Also

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Mh. Good.

Nicola: Ich bin ganz erfüllt davon, was die Natur uns alles mitgeben kann. Nicht nur Erkältungsmittel und so weiter, sondern wirklich auch so Themen, uns alle betreffen beim Älterwerden, wie Knochendichte, wie Libidoverlust, besser zu schlafen. Ganz herzlichen Dank.

Ruby Nagel | Rubynagel.com: Sehr sehr gerne.

Nicola: Jetzt mal ganz ehrlich, habe ich euch zu viel versprochen? Also ich habe das Gespräch mit Ruby als so amüsant, aber so alltagstauglich auch empfunden, weil sie wirklich ihr ganzes Wissen über die Kraft der Natur so schön erzählen kann, sodass ich zum einen annehmen kann, ach so, schau mal, die Brennnessel der Samen oder... selbst so ein Rosmarin, was wahrscheinlich jeder von uns immer wieder mal zu Hause hat, kann ich dafür einsetzen, die besagten 30 Pflanzenarten pro Woche zu kommen in meinem Essen. Aber wie sie dann auch so schön erklären kann, welche Vorsorge ich eigentlich damit schon betreibe, indem ich das Wissen der Natur aufnehmen kann, als Frau bessere Frauen Gesundheitsvorsorge zu betreiben, als Mann wieder das Rappeln in der Kiste zu spüren. Aber auch so Themen wie Knochendichte über die Natur wirklich bestärkt werden kann. Und für alle habe ich einen Tipp, die sich gerade mit Osteoporose auch beschäftigen. In der Podcastfolge Nummer drei habe ich ja mit Samuel Kochenburger einen Osteoporose-Experten gesprochen. Also hört da gerne nochmal rein, was der noch zusätzlich zu diesem Thema zu sagen hat. Und damit aber alles, was uns die Ruby so schön erzählt hat, auch optimal wirken kann in unserem Darm, hören wir jetzt direkt in das nächste Gespräch rein, nämlich mit einem Schlafexperten, der die Voraussetzungen schaffen kann. dass das alles optimal für ein besseres und längeres Leben auch wirken kann.

Nicola: Wie verkürzen Schlafprobleme nicht nur unsere Lebensqualität, sogar unsere komplette Lebensspanne? Diese Frage möchte ich heute besprechen mit Herrn Prof. Dr. Riemann aus Freiburg. Herzlich willkommen! Hallo! Hallo in den Süden! Prof. Dr. Riemann, Sie sind psychologischer Psychotherapeut. Sie sind Vorstandsreferent der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.

Dieter Riemann: Grüße Sie, hallo! Genau.

Nicola: Und vor allem führen sie seit Jahren die Spezialsprechstunde für Schlafstörungen am Universitätsklinikum in Freiburg.

Dieter Riemann: Also ich muss dazu vielleicht ergänzen, ich bin inzwischen im Ruhestand, aber meine Kollegen und meine Stellvertreter führen diese Sprechstunde weiter.

Nicola: Weiter, sehr gut. Da ist die Nachfolge geregelt. Da freuen wir uns alle, die sich mit Schlafstörungen rumschlagen müssen. Wir alle kennen das Gefühl am Tag danach, wenn die Nacht nicht so war, wie wir sie uns alle wünschen, nämlich erholsam, ruhig. Daher meine erste Frage an Sie. Ab wann ist der Zeitpunkt erreicht, dass ich mir professionelle therapeutische Hilfe...

Dieter Riemann: Genau.

Nicola: hinzuziehen sollte.

Dieter Riemann: Also, man mal eine Nacht schlecht schläft, das gehört zu unserem menschlichen Dasein dazu. meine, klar, man hat Stress, es ist heiß, ist laut, was auch immer. Zum Glück schaffen es die meisten, am nächsten Tag wieder in ein normales Fahrwasser zu kommen, obwohl selbst eine schlechte Nacht schon nervig sein kann am nächsten Tag. Und man hat sich in der Medizin verständigt in der Zwischenzeit darauf, dass man sagt,

Nicola: Das stimmt.

Dieter Riemann: die die Schlaflosigkeit, das nicht einschlafen, nicht durchschlafen können, das zu früh erwachen, wird zusammengefasst als chronische Insomnie. Schlaflosigkeit ist der Fachbegriff. Und als krankheitswertig betrachtet man das, wenn es drei Monate anhält, wenn es mindestens dreimal pro Woche vorkommt und wenn es auch mich am tagsüber beeinflusst, beeinschränkt. Also Konzentration, Leistungsfähigkeit gehen runter.

Nicola: Ja. Jetzt gibt es ja auch unterschiedliche Schlaftypen. Ich habe sogar mal gelesen, dass es so einen sequenziellen Schläfer gibt. Also dass man gar nicht zwingend notwendig die ganze Nacht hindurchschlafen muss, wenn man nicht der Typ dafür ist.

Dieter Riemann: Also unser Schlaf, wie wir ihn jetzt haben, dass wir die Hauptschlafphase in der Nacht haben, sagen wir mal grob diese berühmten acht Stunden, das ist soziokulturell geprägt. ist vor allem durch die industrielle Revolution wurde das geprägt, weil sich dann die Maschinen auch nachts auf einmal gedreht haben und da blieb keine Zeit mehr für das gemütliche Nickerchen vormittags, nachmittags. Das ist verdrängt worden, aber wir wissen das in der Zeit. vor der industriellen Revolution viele Menschen zwei Schlafe-Episoden hatten. Die sind relativ früh ins Bett, gerade im Winter. Sie sind aber dann um Mitternacht aufgewacht und waren dann ein, zwei Stunden wach und haben dann noch mal vier Stunden geschlafen. Also, dass nicht durchschlafen können per se ist erstmal keine Krankheit. Aber in unserer Gesellschaft, wo wir natürlich darauf getrimmt sind, das Optimum an Erholung rauszuholen ...

Nicola: Mmh.

Dieter Riemann: ist das natürlich eine Störung. Wobei wir alle, wir wachen alle sehr häufig auf. Die meisten von uns merken es nur nicht. Wir wachen alle hier mal eine Minute, da mal eine Minute, da mal zehn Sekunden auf. Das ist auch nicht die Durchschlafstörung, die ich aus der Praxis, aus der Sprechstunde kenne, sondern das ist, wenn ich nachts aufwache und dann geht das Grübel los und dann liege ich da stundenlang bis in die Morgenstunden. Das wird dann meist als sehr quälend erlebt.

Nicola: Okay. Das heißt, was man da ja wahrscheinlich im ersten Schritt immer tut, ist, dass man so die Schlaftipps, die gängigsten und Hausmittelchen nutzt, also über Tees und Baldrian genauso, wie, ich sag mal, eine dunkle Schlafzimmergelegenheit zu installieren, dass man die digitalen Geräte vielleicht auch mal aus dem Schlafzimmer draußen lässt, dass man vielleicht drei, vier Stunden vorm Schlafen gehen. nichts mehr isst oder so ein gewisses Abend-Schlafritual bemächtigt. Aber wenn das alles nicht hilft und Sie sagen, dreimal die Woche über zwei bis drei Monate, dann komme ich zu Ihnen und was erwartet mich da?

Dieter Riemann: Ja. Ja, also zuerst mal mache ich und meine Kolleginnen und wir machen uns ein Bild. Also wir sagen nicht schlecht geschlafen Rezept für ein Schlafmittel, sondern es geht darum, wirklich die ganze Person zu erfassen. Zuerst natürlich die Schlafproblematik. Wie lange geht das schon? Gab es Auslöser dafür? Und häufig gibt es Auslöser, das kann eine familiäre Krise sein, der Tod eines Angehörigen, Stress am Arbeitsplatz. Dann machen wir uns natürlich ein Bild von der Schlafumgebung. Wenn jemand an der belebtesten Straße Münchens wohnt, an der Landshuter Allee und keine Schallschutzfenster hat, ja, dann liegt die Lösung vielleicht auf der Hand, in welche Richtung. Ja, oder wenn es zu heiß ist im Sommer etc. Also die Umgebung ist wichtig, dann sind auch die Arbeitsverhältnisse wichtig. Schichtarbeit.

Nicola: Ja, ausschliessend.

Dieter Riemann: ist ein Faktor, also insbesondere die Nachtschicht tut unserem Schlaf nicht gut. Als junger Mensch packt man das gut, aber so ab Mitte 40 wird es dann schwierig, auch vor der Frühschicht einzuschlafen. Dann geht es natürlich auch die persönlichen Verhältnisse. Lebt jemand in einer stabilen Beziehung? Ist jemand zufrieden? Ist jemand glücklich? Ist jemand nicht glücklich? Hab ich ein krankes Kind? Und solche Dinge. Wie steht es finanziell?

Nicola: Mmh. Ja. Mhm.

Dieter Riemann: Muss ich jeden Monat bangen, dass es reicht etc. Und dann natürlich eine ganz wichtige Seite. Wie sieht es mit der Psyche aus? Bestehen. Psychische Erkrankungen, Depressionen, Ängste. Und auch ganz wichtig, wie sieht es mit dem Körper, mit der körperlichen Gesundheit aus? Eine einfache Schilddrüsenüberfunktion kann mich auch nicht schlafen lassen. Und da muss ich keine Therapie machen, da reicht es, wenn man die Schilddrüsenhormone richtig einstellt.

Nicola: Mmh. Mmh. Mmh. Ja.

Dieter Riemann: Aber auch viele andere verborgene Krankheiten. Das heißt, das passt, das gehört alles dazu. Also es geht keineswegs darum, irgendwie mal nach fünf Minuten irgendwie zu sagen, okay, und jetzt machen wir dies und das, sondern man muss wirklich sehr genau sich ein Bild von den betreffenden Menschen machen.

Nicola: Hm hm hm. Das heißt, sie versuchen, Stressfaktor eigentlich einzugrenzen, der mental sein kann, aber eben auch körperlich gesundheitlich. Genauso wie die Rahmenbedingungen, in denen ich wohne, in denen ich lebe, meine sozialen Kontakte, die mich stressen können.

Dieter Riemann: Genau, Absolut. Es ist absolut wichtig. Als Betroffene kommt man da oft nicht drauf, weil das sind Dinge, mit denen lebt man Jahre oder Jahrzehnte. Die nimmt man als gegeben hin, während ich dann vielleicht als neutraler Beobachter sagen kann, hm, ist. Und viele Leute sagen, ich hab keinen Stress. Das ist das Erste, wenn man mit Leuten über Stress redet. Es gehört ja dazu, dass man leistungsfähig und tüchtig ist.

Nicola: Mh. Mh.

Dieter Riemann: Und dann hört man Geschichten wie jemand, vielleicht 19 Stunden arbeitet, der Familie hat, der dann einkaufen geht, der vielleicht noch kranke Eltern hat, die er pflegt und der dann abends 10 Uhr erst aufhört mit allem und dann, steckt dann eine Spannung im Körper und das ist einem oft nicht bewusst, man will ja diesem Anspruch unbedingt genügen.

Nicola: Das ist es. Ja. Das heißt, sie machen eigentlich so eine Art Lebensberatung, darf ich das so nennen?

Dieter Riemann: Ja, also das erste ist eigentlich immer eine Beratung. Also die Therapie oder Medikamente, das kommt erstmal hinten dran. Wenn offensichtlich es Faktoren gibt, die Schlafstörend wirken, werde ich einen Vorschlag machen und sagen, denken Sie da mal drüber nach, reflektieren Sie das mal. Ich gebe den Leuten auch immer gerne ein Schlaftagebuch mit. Das heißt, ja, man führt dann ein, zwei Wochen Tagebuch über den Schlaf.

Nicola: Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: Natürlich geht es da nur das subjektive Erleben. Wie geht es mir am Morgen? Und dann gucke ich mir das nach zwei Wochen an und dann sagen auch viele Leute, ich habe vielleicht nur eine schlechte Nacht in der Woche.

Nicola: Mhm. Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: Aber das nimmt mich so mit, dass ich immer in diesem Druck lebe. Ich muss schlafen. Und bei anderen Leuten ist es vielleicht, muss einschlafen, ist durchschlafen. Also es gibt ganz wichtige Hinweise. Und was noch ganz wichtig ist, im Schlaftagebuch wird auch gefragt, ob man Alkohol trinkt. Und Alkohol hat ja das Image der Schlaftrunk.

Nicola: Vielen Mhm.

Dieter Riemann: Schlummertrunk trug. Also da denkt jeder gute Sache. Ja, hilft mir. genau. Hilft eben leider nicht. Der Alkohol kann zwar zum Einschlafen helfen, hat aber eine typische Wirkung, dass er das Durchschlafen stören kann. Und deswegen ist es auch sehr wichtig, als ein zentraler Tipp, wer Alkohol trinkt, Alkohol mal zwei Wochen weglassen und gucken, ob der Schlaf dadurch schon besser werden könnte.

Nicola: Genau. Verdauerchen. Ich hatte da mal gelesen zum Thema Alkohol, dass es irgendwie von der Verdauung her so zwischen zwei und drei mich aufwachen lässt, weil da wohl der Alkohol verdaut wird.

Dieter Riemann: Also der Alkohol wird ja abgebaut. Das sind die berühmten Promille und pro Stunde wird ein Promille im Gehirn abgebaut letztendlich oder im Körper natürlich auch. Und wenn der Promillespiegel dann deutlich gesunken ist, gibt es eine Gegenreaktion im Gehirn. Also ich sag's mal so, sie hauen eine Bremse auf alles was erregend wirkt im Gehirn. Der Alkohol ist eine Art von Servobremse im Gehirn.

Nicola: Ja. Ja. Ja. Ja. Ja.

Dieter Riemann: Und wenn diese Bremse wieder zurückgeht, dann schießt alles in die Gegenrichtung. Und das kann dann dazu führen, dass man aufwacht.

Nicola: Das ist also doch die berühmte Alkoholpause. Also kann man da so bisschen zeitlich eingrenzen und sich auch schon hinterfragen oder in sein Schlaftagebuch. Eine sehr schöne Idee. Wahrscheinlich auch für Sie hilfreich, wenn jemand vielleicht schon so mit genauen Beobachtung zu Ihnen kommt.

Dieter Riemann: Ja! Absolut, ja. Absolut. Und wie gesagt, dem Alkohol, ich meine, wenn man kein richtiges Problem damit hat, dann kann man zwei Wochen mal den Alkohol weglassen. Ich habe viele Leute gehört, gesagt haben, ach, irgendwie dachte ich mir, was soll das? Das ist eine Bier oder das ist eine Viertelwein. Aber die sagen ja, naja, die Morgen, am Morgen fühle ich mich deutlich besser und diese leichten, auch Kater-Effekte verschwinden und auch das Durchschlafen kann deutlich besser.

Nicola: Ja, genau. Mmh. Ja, ja, ja. Wie sieht es denn mit dem Schnarchen aus?

Dieter Riemann: Ja, das Schnachen ist ein Thema für sich. Und zwar muss man jetzt erstmal bei den Männern bleiben. 50 Prozent aller Männer über Mitte 40, 50 die Schnachen mehr oder weniger regelmäßig. Und das Interessante ist, der Alkohol verstärkt das Schnarchen. Der Alkohol entspannt meine Muskeln hier und dann vibriert das noch viel stärker. Und das Schnachen kann auch von der Lage abhängen.

Nicola: Mmh. Okay. Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: Also Rückenlage ist ein Faktor, der der Schnarchen begünstigt. Schnarchen alleine ist keine Krankheit, sondern eine Ruhestörung. für den Partner oder die... Es gibt auch Dramen, die sich da abspielen. Der berühmte Ellenbogen, rauslegt, dich auf die Seite. Oder warum hast du wieder so viel gesoffen gestern und schnarchst du wie ein Lock?

Nicola: Hm hm hm. Das stimmt, auch für den Schlafpartner oder die Schlafpartnerin. Ich auch!

Dieter Riemann: Okay, das ist alles noch im humoristischen Bereich. Aber dann gibt es das Schnarchen, das mit Atempausen verknüpft ist. Also die Leute schnarchen so. Und dann... Und dann kommt ein Atemstillstand. Das ist eine Krankheit, die nennen wir Schlafapnoe. Die ist auch gar nicht so selten, betrifft auch mehr Männer als Frauen. Man schätzt so vielleicht 5 % aller über 50-Jährigen. Und das kann sich zu einer ernsten Gesundheitsgefährdung

Nicola: Mh. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: wachsen, weil ich dadurch zu wenig Sauerstoff bekomme, weil Herz-Kreislauf-System, das ist wie wenn ich zum Teil hundertmal tauche und zehnmal die Luft an, zehn Sekunden die Luft, das müssen wir nicht vorstellen. Und diese Betroffenen, die sollten sich im Schlaflabor untersuchen lassen, weil man dafür auch spezielle Therapien hat.

Nicola: Mhm. Ja. Ja. Genau und gemessen wird. Die Schnarcher sind eine Fraktion, weil bei den Männern, bei den Frauen ist ja das Phänomen der Schlaflosigkeit oder Schlafproblematik im Rahmen der Menopause und Wechseljahre spätestens.

Dieter Riemann: Genau. Also Frauen sind generell häufiger von der Schlaflosigkeit betroffen. Das lässt sich einerseits natürlich schon aus der Biologie erklären, aus den Geschlechtshormonen. Ab der Pubertät hat man an Frauen einen Zyklus. Nicht selten gibt es auch dieses prämenstruelle Spannungssyndrom. Da gehören auch Schlafstörungen dazu. Dann sind es immer noch die Frauen, die schwanger werden. Und in der Schwangerschaft

Nicola: Mhm. Mhm. Ja. Ja.

Dieter Riemann: hat fast jede Frau Schlafstörungen. Spätestens ab Monat 8 die Orthopädie. Wie lieg ich denn etc. Und viele andere Faktoren natürlich. Und dann gibt es die Menopause, wo natürlich Schlafstörungen und nächtliche Hitzewallungen auch sehr viele Frauen betreffen, was den Schlaf natürlich auch nachhaltig stören kann.

Nicola: Ja, ja. und Ab wann setzen Sie dann, ich weiß nicht ob Menopause da eine Indikation ist, ab wann sagen Sie wirklich Medikamente sind sinnvoll, also Schlafpillen, Schlaftabletten?

Dieter Riemann: Also bei der Menopause würden wir nicht an Schlaftabletten denken, sondern in Abstimmung mit dem Frauenarzt, der Frauenärztin eigentlich Hormone geben. Weil die in vielen Fällen praktisch die Hitzeweilung und auch die Schlafstörung deutlich beheben. Und da braucht man keine Schlafmittel. Das kann man auf diesem Weg lösen. natürlich, zur Menopause gehört natürlich häufig auch dazu, dass die Kinder dann

Nicola: Mhm.

Dieter Riemann: Erwachsen sind die Kinder sind weggegangen man muss sich auch neu definieren in der Partnerschaft vielleicht Rückkehr in Beruf oder vielleicht noch mal letzten schritt letzten karriere schritt und das ist aus psychischer seite natürlich eine belastung auch die tatsache Der menopause ist ja auch etwas was man psychisch verarbeiten muss man ist jetzt hört sich jetzt blöder man ist nicht mehr gebär

Nicola: Absolut.

Dieter Riemann: fähig und dann stellen sich ganz viele Fragen wie ist es mit meiner Attraktivität, ist es mit Sexualität und solchen Dingen. Das geht dann weit über das rein hormonelle Geschehen hinaus.

Nicola: Das heißt Menopause, nein, das ist eher das hormonelle Thema. Aber Medikamente generell, die sind ja so schnell genommen.

Dieter Riemann: Ja.

Nicola: Weg in die Apotheke nicht mal verschreibungspflichtig und ich kann mir einfach so paar Schlaftabletten holen. Ist das erstmal ein erster Schritt, die man für ein paar Wochen dann auch mal nehmen kann oder wie schätzen Sie das ganze Thema mit Pharmazeutika ein?

Dieter Riemann: Ja, also das ist ein großes Thema, weil wir haben eine Bandbreite von frei erhältlich, also Drogerie, Supermarkt, Melatonin und dann in der Apotheke frei erhältlich. Die Apotheker und Apothekerinnen beraten auch. Und man kann generell sagen, was nicht rezeptpflichtig ist, ist per se ziemlich harmlos. Mit ganz seltenen Ausnahmen.

Nicola: Mhm. No.

Dieter Riemann: Also per se kann da kein Schaden angerichtet werden. ist schon mal gut. Aber auf der anderen Seite wirken die natürlich auch nicht besonders stark. ich... Ja, und ich sag's natürlich, ich bin um jeden Menschen froh, der eine Woche Paltere dann nimmt und dann happy ist. Dann sag ich nicht, Gott, Placeboeffekt oder was. Das ist mir vollkommen egal als Therapeut. Dann sag ich, okay, Problem erst mal gelöst. Aber wenn's drei, vier Wochen nicht hilft...

Nicola: Das ist so. Ja. Ja, ja. Ja. Okay, bye.

Dieter Riemann: Dann sollte man sich auch andere Strategien überlegen. Und wir sind in Freiburg große Fans der sogenannten kognitiven Verhaltenstherapie. Also das ist eigentlich eine Therapie, die am Verhalten ansetzt und die auch das Mittel der ersten Wahl ist nach allen nationalen und internationalen Leitlinien.

Nicola: Mhm. Mhm. Jetzt ist ja so eine Verhaltensänderung. Wir kennen es alle, die einen vom Rauchen, die anderen von Essgewohnheiten abnehmen, vorhaben. Dieses Verhaltensänderung ist ja mit das Schwierigste, glaube ich, was man als Mensch so sich vornehmen kann und auch erfolgreich umsetzen kann. Was haben Sie da für kleine Schritte oder sag ich mal...

Dieter Riemann: Absolut.

Nicola: die uns helfen können, daran zu arbeiten. Auch zum Thema Schlaf eben.

Dieter Riemann: Ja, das erste ist nochmal, dass man sich die Regeln für gesunden Schlaf anguckt. Das hatten Sie ja am Anfang schon sehr gut zusammengefasst. Da gehört der Alkohol dazu. Da gehört auch dazu, nachts nicht auf die Uhr zu schauen. Auf die Uhr schauen ist leider etwas, was man viele chronisch schlafgestörte Menschen machen. Man möchte ja wissen, wo stehe ich jetzt? Und das wird dann zum Kampf gegen die Uhr.

Nicola: Ja. Das stimmt.

Dieter Riemann: Die Uhr sagt dir immer, es ist ein Uhr, du bist ein Loser, du hast es wieder nicht geschafft, ja du liegst da. Und deswegen auch die Uhr aus dem Gesichtsfeld verbanne, der Wecker soll natürlich läuten. Dann arbeiten wir mit Entspannungstechniken, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training. Das muss man üben auch und wie sie es gesagt haben, Verhaltensänderungen. Viele Leute haben so viel zu tun und dann sag ich, dann müssen sie halt

Nicola: Ja. Mhm. Mhm. Mhm. ja. Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: Eine halbe Stunde am Tag müssen sie aufbringen, wenn sie diese Schlafproblematik losgehen wollen. Und dann gibt es noch Techniken, die sich auf die Grübeleien beziehen. Das Grübeln ist ja für viele. Warum schlafe ich nicht? Da liegt mein Mann und schnarrt und ich kann wieder nicht. Und was ist los mit mir und morgen in der Arbeit? Ja, und da kann man auch sehr gut ...

Nicola: Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. Mh. Wird immer schlimmer?

Dieter Riemann: mit sogenannten Gesprächstechniken versuchen, das so ein bisschen zu attackieren oder zu infrage zu stellen. Was aber das Wirksamste ist, ist eine Therapie, heißt Schlafrestriktion. Schlaf und Restriktion, Beschränkung. Eigentlich meint es die Bettzeitbeschränkung. Was viele Menschen mit chronischer Schlaflosigkeit tun, ist, man etabliert ein Sicherheitsverhalten.

Nicola: Mhm. Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: Wir haben alle im Kopf, ich muss acht Stunden, was nicht unbedingt richtig ist. Und dann misst man über die Uhr, okay, ich bin halb elf ins Bett, sieben klingelt der Wecker. Und viele chronisch Schlafgestörte entwickeln als Sicherheitsverhalten die Tendenz, die Strategie, ich gehe einfach früher ins Bett, dann erhöhe ich die Chance. Das stimmt eben aber genau nicht. Wenn ich zum Beispiel dann ins Bett gehe, wenn ich nicht müde bin, dann tut sich auch...

Nicola: Genau. Sonst kann ich nicht leistungsfähig sein. Genau. Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: nichts. Und umso stärker wird das Gefühl, ich mühe mich doch ab, ich tue alles, aber ich komme da nicht in den blöden Schlaf rein. Ist auch kein Wunder, wenn ich um 10 Uhr im Bett bin und nicht müde bin, wenn ich vielleicht erst um halb 12. Und diese Schlafrestriktion, da bespreche ich mit Betroffenen, verkürzen sie die Zeit im Bett. Also vielleicht anstatt 8,5 Stunden mal 7 Stunden, 6,5 Stunden.

Nicola: Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: Und dann

Nicola: Mhm.

Dieter Riemann: alle gucken mich dann ungläubig an und sagen, Sie sind doch der Schlafdoktor. Hallo, wo bin ich hier? Ist das ein schlechter Film? Und dann erkläre ich das, wenn man das zwei Wochen macht, man muss es nicht sein ganzes Leben lang machen, dann werde ich natürlich, letztendlich sagen wir mal, ich bin anstatt 15 Stunden wach, bin ich dann 18 Stunden wach.

Nicola: Ja. Ja. Mhm. Mhm. Mhm.

Dieter Riemann: Über zwei Wochen da akkumuliert ein Schlafdruck. Und das heißt, ein paar Tagen werde ich in dieser kürzeren Bettzeit schneller einschlafen und besser durchschlafen. Und auch tiefer schlafen. das ist sozusagen auch wissenschaftlich belegt. Das basiert eigentlich auf dem bekanntesten Modell der Schlafregulation. Und ich habe viele Leute gehört, haben gesagt, ich dachte ehrlich gesagt, das war das Schrägste, was ich jemals gehört habe. Aber es funktioniert.

Nicola: Mhm. Mhm. Okay.

Dieter Riemann: Und dann darf man nach zwei Wochen wieder ausdehnen, eine halbe Stunde. So lange, wie der Schlaf noch gut bleibt. Und das ist auch Arbeit, das ist sau anstrengend am Anfang. Wenn Sie 10 Uhr ins Bett gehen und dann gehen Sie erst 12 ins Bett und stehen 6 Uhr auf. Wenn man das nicht mehr gewohnt ist, wenn man 10 ins Bett ist und 7 Uhr steht man auf, dann ist das anstrengend und muss man sich auch genau überlegen, wie kann ich...

Nicola: Okay. Ja, ja. ... Mh.

Dieter Riemann: Diese Abendstunden, die ich gewinne, was kann ich damit machen? Kann ich lesen? Kann ich irgendwas für mich Sinnvolles tun? Ja.

Nicola: Mhm. Ja, wir gewinnen ja Zeit damit, das ist eigentlich ein schöner Gedanke. Wir haben ja alle immer zu wenig Zeit für alles Mögliche und gewinnen Zeit damit. Wie sieht es denn aus mit, wenn ich jetzt eher jemand bin, der eigentlich eine Nachteule ist? Man hat ja so zwei Typen immer, von denen man liest, also die, die eigentlich vor zwölf noch gar nicht drüber nachdenken müssen.

Dieter Riemann: Ja, genau.

Nicola: müde zu werden bzw ins Bett zu gehen und andere, die eigentlich schon um 10 oder um 9 ins Bett gehen können, dafür früher aufstehen. Also diese zwei Typen bewahrheiten sich schon auch in ihrer Praxis.

Dieter Riemann: Ja, also in extremer Form betrifft es nicht alle Menschen, ich würde sagen, etwa 10 Prozent der Bevölkerung sind etwa extreme Morgentypen oder extreme Abendtypen. Im besten Fall sucht man sich dann eine Nische, wo man das ausleben kann. Also ich wette mit ihnen was weiß ich, 10 Tonnen Schlafmittel. Die Leute, in der Gastronomie arbeiten und die da gerne arbeiten, größtenteils Nachtmenschen sind. Die Leute, die in Clubs arbeiten und da auflegen, das sind Nachtmenschen. Und wenn sie das dann ausleben können, das heißt sie gehen drei ins Bett und schlafen dann aber bis elf. Wenn das gestattet ist durch ihr Lebens, dann ist das gut. Wenn sie ein Frühmensch sind und sie sind neun im Bett und stehen fünf Uhr auf,

Nicola: Ja. Ja. Ja. Ja. Ach, hm. Hmm. Hmm. Hmm. Dieter Riemann (1:00:12) Wenn Sie den richtigen Job haben, dann gehen Sie 11 Uhr schon raus und haben alles weggeschafft. Wenn Sie aber ein Spättyp sind und dann müssen Sie die Frühnachrichten lesen im Fernsehen, dann haben Sie echt Pech. Das kriegen Sie nicht richtig raus aus Ihrem Körper. Das ist sozusagen angeboren, dieses Früh- oder Spätmensch-Sein. Nicola (1:00:13) ... Mmh. Also wenn man das beobachtet oder für sich reflektiert, dann ist es ja eigentlich gut, weil dann kann man beginnen es so anzunehmen und einfach zu sagen, gut, ich bin so wie ich bin. Es wird immer Ausnahmen geben. möchte ich auch mal eine Clubnacht machen, obwohl ich ansonsten Dieter Riemann (1:00:47) Genau. Nicola (1:00:52) ein Frühaufsteher eher bin. Das heißt, ich gehe auch früher ins Bett. Aber zum Abschluss möchte ich mit Ihnen noch gerne über diese Phase reden. Also ich habe verstanden, das ist mit zwei, drei Uhr mit Alkohol. Das passt schon ganz gut hin zum Alkohol verdauen oder abbauen. Aber diese Phase zu vier, fünf Uhr, wo man so wach wird. Blick auf die Uhr, wie sie sagen, oje, oje, oje, es ist, ich muss bald aufstehen, aber hab noch so zwei Stunden, jetzt muss ich doch noch mal schlafen können. Ich hab mal gelesen, das ist die Phase, wo, glaube ich, mal ein Experte gesagt hat, alles, was sie da denken und meinen, vergessen sie es einfach am nächsten Tag, da können sie nicht für voll genommen werden. Stimmt das? Dieter Riemann (1:01:40) Das ist absolut so. gibt auch in der Literatur ganz viele Hinweise. Im Englischen sagt man the wee hours in the morning, wo man so anfällig ist für Negatives. Oder die Wolfsstunde, glaub ich, sagt man auch dazu. Und es heißt ja auch Morgen Grauen. Es ist jetzt Interpretation. Nicola (1:01:52) Ja, oder? Ja, genau. Ja, stimmt, Gott, das Grauen beginnt schon bevor der Tag begonnen hat. Dieter Riemann (1:02:06) Und da sind wir, das ist auch bei depressiven Menschen der Punkt, die wirklich, wo man auch weiß, dass da wirklich diese Todeswünsche entstehen, diese ich möchte, ich kann nicht mehr etc. Und das kann man selbst als Gesunder, dass man da dann richtig in so eine Verzweiflung reinkommt. Und wenn ich dann geduscht habe am Morgen, dann ist es weg. Ja, und denkt man sich, was für ein, aber da ist unser Gehirn anscheinend wirklich auf eine Art und Weise Nicola (1:02:14) Ja, okay, Ja. Ja. Ja, genau. Das kennt, glaube ich, Dieter Riemann (1:02:36) in einem sehr einfachen Modus, dass man auch sowas nicht hinterfragt, sondern überschwemmt werden kann von negativen Gefühlen und Gedanken. Nicola (1:02:38) Also ich habe mir wirklich, also als ich das gelesen hatte, das hat mich sehr erleichtert, weil ich glaube das kennt jeder, je nachdem welche Situationen familiär sind, beruflich, globale Krisen, keine Ahnung, alles was mich beschäftigt. Mir hat das geholfen, dass ich dann morgens vier, genügend wach bin, zu sagen, Nicola, egal was da ist, nimm es nicht für ernst, versuch dich umzudrehen und weiter zu schlafen. Oder wäre es besser, und das wäre meine allerletzte Frage an Sie, sollte ich aufstehen? Also wenn ich vier eh hell wach bin. Dieter Riemann (1:03:17) Wenn ich hell wach bin und wenn ich merke, die negativen Gedanken sind im Anflug, ist es viel besser aufzustehen und dann vielleicht auch, kann ich mir ein Buch zurechtlegen, was mir nicht gern muss, etc. Und mich abzulenken. Also ich würde abraten, dann die Steuererklärung zu machen. Aber ein nettes Buch oder vielleicht auch Viertel. Alles ist besser als im Bett liegen und grübeln. Ja und sich hin und her zuwischen. Nicola (1:03:22) Ja. sich zu wälzen. Aber das ist doch ein schönes Schlusswort, weil danach kommt ja der Tag und da ist ja eigentlich unsere Schaffenskraft und wenn man da versuchen kann, den doch möglichst noch gut zu starten und nicht übers Grübeln und Rumwälzen, dann ist das doch zumindest schon mal ein wertvoller Tipp, so habe ich zumindest empfunden, mit dem ich schiebe es einfach weg. Also wenn es irgendwie geht, schiebe ich die Gedanken weg und nehme mich nicht für voll. Dieter Riemann (1:03:52) Genau. Ja, na absolut. Genau. nicht grübeln . Wenn ich natürlich aufwache und ich habe harmlose Gedanken, dann muss ich nicht unbedingt aufstehen. Ja, natürlich nicht. Nicola (1:04:22) Herr Prof. Dr. Riemann, war eine sehr erhellende Unterhaltung mit Ihnen, mit vielen Tipps und also auch Erklärungen, die man sich vielleicht selbst schon so bisschen gegeben hat, aber von einem Experten wie Ihnen das nochmal zu hören, das beruhigt natürlich nochmal doppelt und verhilft hoffentlich zu einem besseren Schlaf. Ich danke Ihnen ganz herzlich dafür und noch eine aller, aller letzte Frage, diese Schlafsprechstunde, wenn ich nicht aus dem Süden bin, aus Freiburg. Wird die auch digital angeboten? Also könnte ich mich da auch über die neuen digitalen Medien behandeln lassen. Dieter Riemann (1:05:04) Also im Prinzip wäre das möglich. In Corona haben wir das auch gemacht, aber dann ist das wieder abgeschafft worden. Also im Moment ist es nicht möglich. Aber es gibt in vielen anderen Städten auch entsprechende Sprechstunden. Also ich empfehle hier die DGSM, Deutsche Gesellschaft. Also wenn Sie DGSM googeln, dann kommen Sie auf die Homepage und da finden Sie eine Liste aller Institutionen, wo Schlaflabore gibt. Und da sind auch alle Schlafsprechstunde, die haben fast alle eine Schlafsprechstunde, wo sie hingehen. Nicola (1:05:07) Mhm. Ja. Mhm. Mhm. Mhm. Ja. Wunderbar. Also der Rettungsanker für alle, die wir eingangs erwähnt haben, die das Gefühl haben, so kann es nicht weitergehen. Ich muss da was dran ändern. Herzlichen Dank und viele Grüße in den Süden. Dieter Riemann (1:05:41) Genau, ja. Ja, viele Grüße zu Ihnen und herzlichen Dank hat Spaß gemacht. Dankeschön. Nicola (1:05:51) Also meine Oma, die hat immer zu mir gesagt, schlaf noch mal eine Nacht drüber. Also immer wenn ich als kleines Kind irgendwelche Sorgen hatte oder vor Entscheidungen stand oder aufgelöst war und heulend vor ihr stand, dann hat sie mir diesen Rat mitgegeben und den habe ich in der Regel auch echt befolgt, weil ich gemerkt habe, dass ich eh schon so erschöpft war, dass ich wirklich gut eingeschlafen bin. und dass die Welt am nächsten Tag auch ganz anders aussah. Und ich glaube auch, dass ich deshalb toi toi toi wirklich mit einem guten Schlaf gesegnet bin und nur ganz ganz selten wirklich Schlafprobleme habe, sowohl beim Anschlafen oder eben beim nächtlichen Wachwerden. Für all diejenigen, die aber sagen, Mensch, bei mir geht das schon ein bisschen tiefer als nur so eine Kindheitserinnerung von Nicola, die sich wirklich wälzen, auch mit Problemen, von denen sie gar nicht so richtig wissen, wie pack ich das an. Euch möchte ich nochmal den Tipp geben, hört doch mal in die Podcastfolge 2 rein. Da spreche ich mit Susanne Bacher. Das ist eine Frau, die sich mit Trauma-Bewältigung beschäftigt und dazu durchaus auch Erfahrungen mit einbringt und erzählt. wie psychoaktive Substanzen auch dazu verhelfen kann, viel schneller ans Eingemachte zu kommen, um hoffentlich zu einem freieren Leben wiederzukommen, mit einem Leben mit mehr Leichtigkeit, die alten Strukturen, die man vielleicht noch in sich trägt, auch irgendwie aufbrechen kann oder zumindest mal angucken kann, sie dann auf die eine oder andere Weise zu bewältigen. Also Der Darmexperte der Tim Spector, der wäre mit uns heute glaube ich ganz schön zufrieden, weil wir sehr viele Tipps bekommen haben, wie wir diese 30 Pflanzenarten pro Woche ganz einfach, glaube ich, doch in unsere Ernährung mit einfließen lassen können. Und das auf eine leckere Art und Weise, aber auch schon auf eine Art und Weise bewusst die Kraft der Natur. Thema Vorsorge und Prävention auch für schwere Krankheiten nutzen zu können. Und er wäre wahrscheinlich zufrieden, wenn wir sagen können, in Zukunft, hey, also ich habe einen Weg gefunden, dass ich einfach besser schlafen kann. Das mit der Bewegung, das kriegen wir sowieso ja ganz einfach hin. Einfach mehr Fahrrad fahren, mehr laufen als ins Auto zu sitzen. Und dann hat er noch einfache Tipps, die er uns mit an die Hand gibt, damit es mit unserer Darmengesundheit noch mal viel besser geht. Also die 30 Pflanzenarten hatten wir schon. Der zweite Tipp ist Fermentiertes zu essen. Also fermentiertes wie Sauerkraut. Habe ich mir tatsächlich diese Woche noch vom Metzger mitgebracht. Wie ihr ja inzwischen schon wisst, ich komme aus dem Bayerischen Wald, da ist Sauerkraut echt etwas, was man gängigerweise zum Schweinsbraten ist. Ich esse das aber auch inzwischen sehr gerne einfach kalt. Also das kannst du dir so im Beutel von der großen Tonne abfüllen lassen und dann nehme ich da immer so ein kleines Schälchen jeden Tag mit zur Brotzeit oder einfach mal zwischendurch. Das ist also Fermentiertes. Ich mag auch sehr gern Kimchi. Das sind diese eingelegten Rettiche oder Wurzeln oder auch Kräuter wie Bärlauch oder Algen. Die gibt es zum Beispiel in Asiageschäften. essen die Asiaten ja einfach so mit wie wir Pickles essen. Und die Pickles wie die saure Gurke, die Senfgurke oder was gibt es da noch? Die Zwiebelchen, die Silberzwiebelchen. Auch das sind ja eingelegte fermentierte Gemüsearten. Die kann man also gut zur Brotzeit integrieren. eben auch Brot aus Sauerteig essen. Genau, das habe ich ja gelernt vom Bäcker Michael. All diejenigen, die regelmäßig hier im Podcast dabei sind, die erinnern sich. Ansonsten hört auch gerne nochmal nach, auch das in Folge 3, nee, in Folge 2. Der erklärt uns, warum Sauerteig für unsere Darmflora so gut ist und was ein gutes Brot ausmacht. und wie lecker das auch, wenn es paar Tage alt ist, noch schmeckt. wir reden auch viel über, wie kann ich Lebensmittelverschwendung vermeiden. Auch das gehört ja dazu. gesund, alt zu werden, weil es den Planeten gut geht, weil es dann auch uns Menschen gut geht. Also, ich glaube wir hatten heute einen Füllhorn an Themen und was mich besonders freut, dass die Expertinnen viele Tipps auch gegeben haben, die wir direkt alltagstauglich ja heute schon beginnen können, auch in unserem modernen, mobilen Alltag umzusetzen. Ich freue mich wieder aufs nächste Mal. Ich hoffe, du bist wieder dabei und vor allem würde ich mich freuen, wenn du diesen Podcast abonnierst und an deine Freunde oder Familie weiterempfiehlst. Also all diejenigen, die einfache Wege suchen, sich besser. durch den Alltag zu bringen, gesünder zu bleiben, bestenfalls älter zu werden, aber auf jeden Fall sich direkt auch besser zu fühlen. Schreibt mir wieder eure Kommentare, eure Empfehlungen, eure Hinweise, wen ich einladen sollte oder welche Themen euch sonst noch interessieren würden. Und dann freue ich mich schon wieder. Aufs nächste Mal, eure Nicola.

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