#06 Pyramiden, Kairo & Ramadan - langlebig wie die Pharaonen?

Shownotes

In dieser besonderen 6. Podcastfolge von How to Enjoy 100+ tauche ich ein in das Erbe der alten Ägypter und frage mich: Was können wir von ihrer Kultur über Langlebigkeit lernen?

Ganz persönlich wird es, weil ich meine langjährigsten Freundinnen treffe – und eine davon lebt inzwischen in Kairo. Mit ihren Einblicken entdecken wir Land & Menschen, die das langlebigste Reich der Geschichte in sich tragen.

02:06 Pyramiden, die Weltwunder Der Tod als Teil des Lebens

17:47 Kairo, die Metropole Zum Ramadan Start

35:39 Nil, die Lebensader Nahrung ohne Überfluss

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Nicola: Hallo, herzlich willkommen zurück beim Podcast zu Langelebigkeit, unserem gemeinsamen Weg, besser, erfüllter, aktiver und gesünder 100 Jahre plus zu erleben. Und ich habe was ganz Besonderes mitgebracht, nämlich meine Reise nach Cairo in Ägypten. Dort habe ich mit meinen langjährigsten Freundinnen noch aus der Schulzeit Freundinnenzeit verbracht. Ihr erinnert euch vielleicht aus Folge 3 wie wichtig es ist, ein glückliches Leben zu führen und damit auch ein längeres, viel Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem guttun. Und das haben wir in Kairo genau gemacht. Und noch besser war es, dass eine Freundin, nämlich die Heidi, inzwischen mit einem Ägypter verheiratet ist. Und so konnten wir natürlich die Stadt, das Land, die Menschen nochmal ganz anders kennenlernen, indem wir von einem Einheimischen begleitet wurden. Was habe ich euch mitgebracht? Ich habe euch das alte Ägypten mitgebracht. Das langjährigste Reich, das es jemals gab, nämlich 3000 Jahre. Seitdem sind schon 2000 wieder vergangen. Also wir gehen zurück in die letzten 5000 Jahre. Aber wir gucken auch auf moderne Ägypten, nämlich in Kairo, der größten Stadt im arabischen Raum, die so viel zu bieten hat. und sehr ambivalente Gefühle, bei mir hinterlassen hat. Dazu gleich mehr. Und natürlich habe ich mich besonders gefreut, euch orientalische Köstlichkeiten entdecken zu dürfen, die nicht nur lecker schmecken, sondern auch eben unsere Gesundheit guttun und von dem wir vielleicht das ein oder andere uns abgucken können. Also, seid ihr bereit für einen ganz besonderen Reisebericht zum Thema Langlebigkeit der alten und der modernen Ägypter? Dann lass uns jetzt loslegen.

Nicola: So und mein erstes Mal bei den Pyramiden. Natürlich, was soll ich sagen? Du stehst vor 5000 Jahren und denkst dir, wow, das sieht ja noch ganz schön knackig aus. Also 3000 Jahre hat das Reich der alten Ägypte Bestand gehabt und jetzt sind inzwischen wieder 2000 Jahre vergangen. Also es ist das letzte antike Weltwunder, das bis heute zu besichtigen ist. Und man kann es wohl sogar oben vom Weltall aus sehen, die Pyramiden, die da mitten in Kairo, in Ägypten, mal eben vor 5000 Jahren gebaut wurden. Also das macht schon was mit einem. Das eine sind die Fakten, die man vom Kopf her natürlich aufnimmt und komplett überladen wird. Aber das andere ist schon auch, dass man Ich bin schon irgendwie von der Seele auch berührt worden. Nicht nur davor zu stehen, sondern es sind ja letztendlich Grabstätten. Also es ist wie ein Friedhof. Also natürlich ist nur ein Pharao in diesen Pyramiden beerdigt worden, beziehungsweise seine Gemahlin. Aber drumrum haben sich eben auch die Eliten, man würde ja der Adel, die Politiker, keine Ahnung, die haben sich auch drumherum ihre Grabstätten, Mastaba heißen die, gebaut. Und außer in Gizeh, also was direkt bei oder besser gesagt in Kairo ist, mit den höchsten Pyramiden, kann man eben 20-30 Kilometer mehr in den Süden fahren und da ist Sakkara. Und Sakkara, dort haben die schon geübt, nämlich mit stufenförmigen Pyramiden. Also auch da steht man da vor und denkt, die sind zwar nicht ganz so hoch wie in Gizeh aber denkt sich, wie kommt man auf so eine Idee? Und irgendwie wird das klar, wenn man die Position eines Pharaos nochmal hinterfragt. Also der war der Mittler, der gottähnliche Mittler zwischen der Erde und dem Kosmos. Und dann liegt es nahe, dass er auch über den Tod hinaus versucht, ganz nahe an den Kosmos schon heranzukommen. Und deswegen diese hohen Pyramiden. Also. faszinierend, wenn man davor steht. Und es gibt auch Menschen, mit denen haben wir auch vor Ort gesprochen, die da regelmäßig hinkommen, die Energie da aufzunehmen. Also ich habe da relativ staunend angehört, was die so für sich erzählen, weil also diese esoterische Ader, die fehlt mir so ein bisschen. ja, also ich habe schon auch gespürt, dass da Energien sind. die so ein bisschen auch was in einem veranlassen, weil Langjährigkeit bekommt da ja auch eine ganz andere Dimension, weil es geht ja nicht nur das Leben, sondern auch das Jenseits danach. Das heißt, ja, so betrachtet geht es die Unendlichkeit, die dort die Pharaonen für sich vorbereitet haben. Gizeh steht direkt in der Stadt von Cairo. Also Gizeh hat inzwischen drumrum ein Vorort, wenn man das so nennen kann. Die Stadt heißt auch Gizeh oder die Vorstadt von Cairo, der Teil von Cairo mit 2,5 Millionen Einwohnern. Also insofern ist es ja, ist es so ein bisschen, ich war nicht im Weltall, aber mein erster Eindruck war vom Flugzeug aus beim Anflug nach Cairo. Ja schon, du guckst da aus dem Fenster und willst schon ja irgendwie hektisch gucken, ja sehe ich die Pyramiden schon. Und erstmal ist das wie so eine graue, sandige Mollochstadt. Also wirklich eine Wüstenstadt. Farblich kaum zu unterscheiden, wirklich alles in einem Einheitsgrau oder Ocker. Da dachte ich mir schon so, oha, das kann ja spannend werden hier. Es war ja zumindest so eine Jahreszeit, wo es nicht diese 30-40 Grad hat. Also ich glaube im Sommer hätte ich so eine Reise nie machen können. So eine Hitze, da kann ich mich gar nicht mehr bewegen. Aber das war wirklich angenehm, weil wir Glück hatten mit dem Wetter. Also es war sonnig, vielleicht mal leicht bewölkt. Aber also das Frühjahr kann ich nur empfehlen. sich die Pyramiden anzugucken. Und dann stehst du davor und es kommen dir Leute entgegen, die in die Pyramide gestiegen sind. Und meine Freundin Johanna, die dabei war, gleich komm, das machen wir auch, das machen wir auch. Und ich so, mal gucken. Und dann kann man da so hochsteigen, da sind so Holzgeruste zu Eingängen bei einzelnen Pyramiden und ja, also was soll ich sagen. Das ist so ein Eingang, da kannst du dich wirklich nur so ganz gebeugt reinbegeben. Und dann haben eben junge Menschen, sage ich mal, die das gemacht haben, auch erzählt, ja, es geht so eine halbe Stunde und manchmal muss man auf allen Vieren da kriechen oder gehockt sich irgendwie vorwärts bewegen und ich so, nee, also so faszinierend ich das finde hier und Auch wenn ich nicht weiß, ob ich jemals in meinem Leben hier wieder vor den Pyramiden stehen werde, aber ich genieße den Anblick doch eher von außen und erspare mir, ich habe jetzt keine Klaustrophobie, aber, ne, das habe ich nicht mitgemacht. Es ist aber auch schon faszinierend genug auf oder an Höhe von den Pyramiden zu stehen und einfach über die Landschaft zu gucken, weil wenn man bei den Pyramiden ist, ist die Stadt, dieses Cairo als Molloch, nur in der Ferne sichtbar. Aber auch das hat natürlich eine wahnsinnige Wirkung auf einen, weil man fühlt sich einerseits wie in der Wüste und da sind auch Kamele, rumreiten, natürlich Touristen, die da auch auf dem Gelände geführt werden, weil es ein ziemlich großes Gelände ist. Also man läuft das auch nicht ab, sondern wird immer entweder mit einem Wagen oder eben mit Kamelen da rumgeführt. Und ja, und sieht aber dann doch, wenn man den Blick so in die Weite schweift, dann die Stadt. Und so geht es dir aber auch, wenn du in der Stadt bist. Also, wenn man durch Kairo fährt, ist man meistens mindestens eine halbe Stunde bis Stunde unterwegs und sucht eigentlich permanent, ich zumindest, wo sind die Pyramiden, wo kann ich sie schon wieder sehen? Und mal sind sie rechts aufgetaucht, mal links, also ich habe schon komplett... Orientierung verloren. Aber das ist dann schon die Faszination, die einen auch die Tage danach oder vor dem Besuch schon komplett einnimmt. Und dann stehst du davor und kannst auch teilweise in diese, sage ich mal, Außengräber natürlich gehen, wo sich reiche Leute, Adel, Kaufleute eben auch niedergelassen haben als letzte Ruhestädte. Und da kann man eben dann durch diese ja fast hausartigen Grabmäler gehen und sieht dann genau das, was man vorher schon immer in Zeitschriften oder Dokus gesehen hat, nicht nur die Hieroglyphen, diese wunderschöne Schrift, die erst noch gar nicht so lange entziffert werden konnte, sondern eben auch Zeichnungen, die zum Teil aussehen, als wären sie erst vor ein Jahren gemacht. super erhalten. Ich vermute mal, liegt an der heißen, aber sehr trockenen klimatischen Umgebung. Und manche haben auch wirklich noch die Originalfarbe, also das muss alles auch sehr bunt gewesen sein. Und da werden ja Alltagsgeschichten erzählt, wie ist gefischt worden im Nil? Wie sind die Äcker bestellt worden? Also Landwirtschaft natürlich. Wie hat man sich ernährt? Wie hat man die Gerste, den Weizen, wie auch immer eingeholt? Oder wie wurde auch gekämpft? Oder wie wurden Zeremonien auch gefeiert? Und dann sieht man eben diese typischen Gestalten, die man alte Ägypter zuweist mit entweder langen, geraden Haaren oder ja, diesen auch ein Leibchen sozusagen nur und ansonsten dekoriert auf dem nackten Oberkörper. Auffällig ist, dass natürlich viel Männer zu sehen sind. Also ich kann mir nicht erinnern, dass da viele Frauen waren, aber das ist schon faszinierend, diese Geschichtsschreibung an den Wänden verfolgen zu können. Und die waren auch schon clever. weil die Grabbeilagen waren zum Teil auch sehr, wertvoll. Da wurde schon Gold oder Myrrhe also besondere Gewürze, Edelsteine, Schmuck, was auch immer mit reingegeben. Und die haben dann schon, Grabräuber zu überlisten, dann oftmals falsche Fährten gelegt, als wenn es da einen Eingang gäbe dabei, was nur ein Fake. Also das fand ich schon sehr, faszinierend und sehr schlau, was man da vor. 4.000, 5.000 Jahren sich doch schon Gedanken gemacht hat, obwohl man nicht wusste, ob wenn Klein Nicola da steht, nach 5.000 Jahren eigentlich das Ganze noch Bestand hat und man sich angucken kann. in Sakkara unten. Das ist das Schöne, das würde ich jedem empfehlen. Die Reise, dauert ein Stunden, auch wenn es nur 30 Kilometer sind, zu machen. Nicht nur, weil die Pyramide anders ist und man teilweise dort auch nochmal natürlich eine andere Dynastie betrachten kann, sondern weil man ein bisschen auch so übers Land kommt und so die heutige Landwirtschaft betrachten kann. Und die sieht wirklich natürlich ganz anders aus als bei uns. Nicht nur, weil da überall Palmen rumstehen. sondern weil es doch zum Teil sehr zerklüftet ist und sehr mit Städten oder Dörfern schon durchdrungen ist. Also man bekommt so einen Eindruck, wie schwierig es bis heute ist, diesem Wüstenland Ägypten, was es damals ja schon war, die Wüste, wie man dem Nahrung abringen kann. Das stelle ich mir bis heute sehr, sehr mühsam vor. Der Pharao, also eine Dynastie der Pharaonen, die wurde auch ja abgesetzt, wenn zum Beispiel Jahre hintereinander der Nil nicht überschwemmt hat. Das ist ein jährliches Ereignis, dass der Nil das umgehende Land überschwemmt und damit nähert, also den Boden wieder reichhaltiger macht, sodass er nach der Überschwemmung wieder beackert werden kann, bestellt werden kann. Und wenn das auch schon vor 45.000 Jahren ausblieb, dann hat man eben dem Pharao seine gottähnliche Macht definitiv abgesprochen. Und dann muss es ja quasi abdanken. Ich glaube, glücklicherweise ist er nicht wie bei den Mayas und Inkas in Südamerika direkt auch liquidiert worden. Aber es gab die Chance dann für eine neue Pharaon-Dynastie aufzusteigen und sich ja, das Reiches zu bemächtigen. Also sehr spannend, sehr diesseitig, aber auch jenseitig. Und das kann man super, super einfach und sehr schön aufbereitet auch betrachten und erlernen, nämlich in dem Ägyptischen Museum. Das ist genau in Gizeh direkt neben den Pyramiden neu gebaut worden. Ein Prachtbau. Ich habe noch nie so ein großes Museum gesehen, aber das brauchen die auch, weil die zum Beispiel noch eine original Ramses Statue da unter das Dach bringen wollten, damit sie noch länger konserviert wird als die letzten 3-4.000 Jahre. Und da kann man sehr gut und ist auch gar nicht langweilig oder irgendwie wie Museen manchmal sind, so trocken aufbereitet, sehr ansprechend auch erklärt, wie dieses ja, wie diese Potenzial. Grabbeigaben gehandhabt wurden und wie zum Beispiel auch Särge, die wir bis heute haben in unserer eigenen Beerdigung, wie die damals schon bemalt wurden oder beschriftet wurden, eben für die Nachkommen oder für einen guten Start im Jenseits ja alles Wichtige aufgeschrieben wurde und eben die Grabbeilagen oder Sargbeilagen, die einem das Leben dann im Jenseits hoffentlich. vereinfachen sollen.

Nicola: Eine Geschichte bei diesen Wandmalereien und Hieroglyphen möchte ich besonders erwähnen, weil wir hatten hier in der Podcastfolge 2 einen jungen Bäckerei Gründer, der erzählt hat, bei uns Brot und Sauerteig nicht nur gebacken wird, sondern auch für unsere Gesundheit wichtig ist durch diese Fermentierung. In einem dieser Grabmale war genau aufgezeichnet, wie schon vor 5000 Jahren Brot gebacken wurde. Und wenn man sich das anguckt, dann denkt man, ja, ich glaube, diese Fladenbrote, die man in Ägypten isst, die werden bis heute genauso gebacken. Und wenn man dann durch Kairo läuft, dann sieht man diese wahnsinnigen Brotverkäufer auf ihren Fahrrädern durch die Stadt fahren. von A nach B ihr Backwerk zu bringen. ja, das sind so Sachen, wo man denkt, hey, ich sehe jetzt, wie vor 5000 Jahren Brot gebacken wurde, was bis heute seine Gültigkeit nicht verloren hat. Das sind die spannenden Geschichten, die ich finde, die einen, ja, weiter in die Welt rausreisen lassen, Neues zu erleben, aber auch zu reflektieren. Mensch. Wie haben die gelebt? Wie haben die sich ernährt? Wie alt sind die geworden? Und was kann man heute eigentlich daraus auch lernen? Und das haben wir uns natürlich in Kairo, in der größten, in der modernsten Stadt, nicht nur Ägyptens, sondern der arabischen Welt auch angeguckt.

Nicola: Wenn ich bislang an Kairo gedacht habe, dann habe ich vor allem an 2011 an den arabischen Frühling gedacht. dem Tahrirplatz, dem größten Platz mitten in Kairo. Den gibt es natürlich immer noch. Man kann ihn schwer zu Fuß erreichen oder begucken, weil da ganz schön viel Verkehr drumrum ist. Der Verkehr ist sowieso einfach... Ich kann es nicht sagen. Sechs-spurige Straßen, also wird gebaut und gebaut und gebaut, irgendwie diesem Chaos herzuwerden in Kairo. Aber wenn man dann erfährt, dass eigentlich nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das ungefähr zwei Millionen Einwohner und inzwischen hat Kairo über 20 Millionen Einwohner, also dieser Großraum, die Metropolregion Kairo. Der Kern aber hat allein schon 10 Millionen und dann nochmal 20 Millionen und es wird mehr und mehr und mehr. Also es ist eine irre Landflucht, aber es sind natürlich auch die Kriege in der Region, drumrum Irakkrieg, Syrienkrieg, Gazastreifen. All das führt dazu, dass natürlich immer mehr Flüchtlinge auch entweder schon vorab dorthin gezogen sind oder eben aus reiner Not versuchen in den Nachbarländern und da ist Ägypten natürlich eines der größten und ich sag mal potentesten hinflüchten eine neue Zukunft sich aufzubauen. und diese Stadt kann es fast nicht verarbeiten. Das muss man einfach so sagen. Also der Feinstaub in dieser Stadt den atmest du kiloweise ein. Also egal ob du die Fenster zu hast oder ob du sie auf hast, du merkst einfach, nicht nur weil so viel Verkehr ist, sondern die Luft ist voll von Dreck. Und man kann sich davor eigentlich auch gar nicht schützen, außer dass man aus der Stadt rausgeht. Und insofern ist natürlich klar, wie in vielen großen... Millionenstädte, auch Mexico City, das ist das einzige, was mir als Vergleich dazu wirklich mit einer ähnlichen Entwicklung eingefallen ist. Auch da ist es so, obwohl da ist es anders. Da sind die Armen in der Stadt, also die Stadt drum rum. Und in Cairo ist es so, dass neue Compounds, gated communities, bewachte Wohnanlagen die Stadt drum rum gebaut wird. wo es natürlich dann nicht nur mehr Platz hat und wo schöne Grünanlagen gepflegt werden, sondern wo auch die Luft letztendlich automatisch besser ist. Denn man braucht, vom Westen nach Osten zu kommen, bei guten Verkehr eine Stunde und bei Stau, was es meistens hat, mit den ganzen Kleinbussen, den Rischkasten, den Tuktuks, was da auch immer rumfährt, mindestens ja anderthalb bis zwei Stunden. Also. ein Riesenausmaß, das man dann erlebt, wenn man eben in einem Auto sitzt, eigenes Auto fahren, also ich würde da nie Auto fahren und selbst Fußgänger. Wir wollten eine sechsspurige Fahrbahn überqueren, also wir haben es nicht geschafft, weil es gibt auch keine Regeln, man weiß nicht halten die an oder nicht. Die Ägypter machen das einfach, also insofern gibt es irgendwelche Regeln. Wir haben uns das nicht getraut und haben uns dann von einem Ägypter über die Straße führen lassen. Wir kamen uns da zwar ziemlich dämlich vor, so klassisch Touri aber ja, also wenn einem sein Leben was wert ist, dann würde ich es auch heute nicht anders machen. Also, dann bist du in der Stadt und dann gibt es natürlich einen wunderschönen Bereich und das ist das ganz alte Cairo. Das steht auch nicht nur unter Denkmalschutz, sondern ist natürlich Weltkulturerbe. Und es wird dort auch wirklich im Detail nachgebaut, wie es früher dort schon ausgesehen haben soll. Innerhalb dieser alten Stadtmauern mit Türmen, die man zum Teil auch besteigen kann. Und ja, da kann man schon so bisschen nachvollziehen, wie hat es die letzten Jahrhunderte, Jahrtausende, wie hat sich das dort so entwickelt. Man sieht aber neben einem total schön restaurierten ich sage jetzt mal alten historischen Bau, direkt die Bauruinen. Also weil es muss wohl so sein, dass die Mieten von der Regierung so niedrig gehalten werden, dass es sich gar nicht lohnt, etwas zu renovieren oder es einfach auch nicht gemacht wird. Das heißt, du hast direkt nebendran schreckliche, graue, feinstaugtreckige Bauruinen. Es zerfällt einfach und ja, es würde sehr viel Geld... Viele Investoren bedingen, das kann ein Staat oder eine Stadt alleine wahrscheinlich gar nicht stemmen, das wirklich im Schuss zu halten und damit aber auch genügend vernünftigen Wohnraum für alle Schichten anbieten zu können. Dazwischen immer wunderschöne Museen, dazwischen immer tolle Moscheen, sehr alte, geschichtsträchtige. Aber auch immer wieder neue Moscheen, die da gebaut werden. da nicht nur Napoleon auch schon in der Vergangenheit in Kairo war, sondern natürlich auch die Briten und andere Kolonialherren gibt es auch immer wieder aus diesen Jahren eigene Gebäude. Die jüngsten Gebäude der Kolonialherren, die zerfallen. Echt auch. Das sieht man richtig, wie prachtvoll die mal gewesen sein müssen, die jetzt aber total zerfallen. Aber die historischen natürlich, wie die Zitadelle auch, wo eine wunderschöne Moschee steht, die ich muss sie gerade mal nachgucken, die Mohammed Ali Moschee, die man da besichtigen kann. Die Innen auch, also da müsst ihr die Bilder angucken, wirklich ja. sehr, sehr vergleichbar ist mit so was wie einem Kölner Dom bei mir hier die Ecke. Also das ist die Dimension, die dort so ein bisschen Spiritualität einem auch vermittelt, auch wenn es natürlich für mich jetzt eine andere Religion ist, aber sehr gut nachvollziehen kann, dass man da ein Gotteshaus hat, wo regelmäßig auch gebetet wird. Und wo mehrmals am Tag der Muhazidin, also der ist allgegenwärtig in den Ohren, wenn man durch Kairo fährt. Gerade weil noch der Ramadan begonnen hat, als wir dort waren. Also eine ganz besondere Situation. Also der Muhazidin, der geht einem nicht aus den Ohren und irgendwann nimmt man ihn sogar so als sehr beruhigend und wie ein Mantra war, was einen so begleitet bei den Entdeckungstouren. durch die Stadt. Und der Ramadan, das ist natürlich eine ganz besondere Erfahrung.

Nicola: Tja, und mein erster Ramadan, da war eigentlich gar nicht so geplant, weil uns gar nicht bewusst war, dass unsere Reisezeit nach Cairo auf den Start des Ramadans fällt dieses Jahr. Und das ist wirklich ein sehr besonderes Erlebnis, denn die Stadt ist komplett geschmückt, also vergleichbar bei uns wie die Vorweihnachtszeit, wie Advent. Alles klitzert und blinkert. mit Monden, auch mit Sternen oder mit den klassischen Ramadan-Lampen, die dann auch abends erleuchtet werden, nicht nur in den Moscheen, sondern auch zu Hause. Die gibt es dann zuhauf zu kaufen. Also ich vermute mal, das ist auch dann wirklich ein Geschenk, weil gerade der Start zum Ramadan, das fiel bei uns auf den Samstag, am ersten Abend nach dem ersten Fastentag Also man darf ja vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts zu sich nehmen. Nicht nur kein Essen, sondern auch kein Trinken, nicht mal Wasser. Und dann wartet man, in dem Fall war das dann kurz vor 18 Uhr zum Sonnenuntergang und dann trifft man sich vor allem am ersten Tag meistens im Kreise seiner Familie und dann wird so richtig aufgetischt. Und wie schon erzählt, der Mann meiner Freundin Heidi, die jetzt in Kairo wohnt, Der ist Ägypter und insofern hatten wir die Freude eingeladen zu werden, mit einer ägyptischen Familie diesen Ramadan-Karem zu feiern. Das war natürlich besonders familiär und wir haben vieles erfahren, was wir so natürlich noch nicht wussten. Auch wir Christen haben ja die Fastenzeit. In diesem Fall war sie gar nicht so weit. entfernt, nämlich nur eine Woche später eine Knappe nach der Karnevalszeit. Aber dieses Ramadan ist natürlich schon nochmal etwas anderes, wenn so gar nichts gegessen und getrunken werden darf. Und deswegen wird umso mehr gefeiert, wenn eben der Sonnenuntergang naht. Und dann sind die Straßen, die ein, zwei Stunden davor, auch total voll. weil jeder eben zu seiner Familie oder zu den, ja, ich sag mal, Feierlichkeiten, die in diesen vier Wochen des Ramadans stattfindet, Abend, das Fastenbrechen zu feiern, irgendwie hinzukommen. Und tagsüber hatten wir als Touristen den Vorteil, dass sehr viel weniger los ist. Also, wenn man den ganzen Tag fastet, und Nacht feiert, dazu komme ich gleich noch, dann liegt jetzt nicht das ganze Leben brach, aber die Arbeitszeit ist dann schon so bisschen eingeschränkt oder manche Firmen oder Einzelhandel hat direkt geschlossen, damit die Angestellten, die Mitarbeitenden Ramadan auch entsprechend zelebrieren und feiern können. Also wir hatten eine etwas weniger hektische Stadt bei unseren touristischen Entdeckungsfahrten. Das war unser Vorteil. Dafür ist es dann, je näher es an den Spätnachmittag ging, wurde es hektischer, weil jeder zum Fastenbrechen kommen wollte. Und wir haben auch für unsere Familieneinladung zum Ramadanstart, haben wir natürlich was mitgebracht. Entweder kauft man eben diese Lampen, wie es schon erzählt, oder eben diese köstlichen Süßigkeiten. Und da darf es ruhig viel sein, weil da wird dann schon richtig in Saus und Braus sich der Bauch voll geschlagen. Man versteht das auch. Also wir, die nicht gefastet hatten, haben natürlich nicht so zugeschlagen, aber Klassischerweise ist es auch so, bevor diese Süßigkeiten dran sind, ist das klassische Fastenbrechen mit Datteln. Und Datteln ist ja eines der Nationalfrüchte oder Zutaten im ganzen Orient, aber speziell natürlich auch in den islamischen Ländern, denn die Datteln versorgt den Körper mit allem, was man braucht. An Nährstoffen, an Mikronährstoffen scheint alles drin zu sein, außer Proteine. Und deswegen ist das Fastenbrechen gerne mit einer Dattel und einem Schluck Milch für die Proteine. Und wir waren ja bei unserer ersten Ägyptenreise auch viel mit Beduinen unterwegs. auf der Sinai-Halbinsel und da konnten wir es wirklich auch miterleben, dass neben dem, sag ich mal, üblichen Essen dort vor Ort, gerade auch unterwegs, wenn man da so tagelang durch die Wüste reitet, Datteln das Hauptnahrungsmittel sind und einem dabei auch nichts fehlt. Also der Körper wird mit allem genährt und das, was die Datteln nicht haben, die Proteine, ja, die haben die Betuinen. bestenfalls von ihren Kamelen bekommen, nämlich von der Kamelmilch. das ist altes Heilwissen zu sagen, was braucht der Körper und was reicht. Es muss nie im Überfluss sein, es reichen bestimmte Zutaten, die die Natur uns schenkt, mit allem versorgt zu sein. In diesem Fall eben mit getrockneten oder auch frischen Datteln, als auch mit einem Schluck Milch, ob von der Kuh. eben auch vom Kamel. Was wir da auch gesehen haben, apropos Heilwissen, ist Rosmarin. So und die Pflanzenheilkundlerin, die Ruby, in Folge 5 ist das, die erzählt ja auch, dass zum Beispiel gegen Haarausfall vorsorglich Rosmarin auch hilft. Also als Tinktur genauso wie als Tee Wir haben es in den Geschäften gefunden. Wirklich von einer modernen Firma, die versucht, altes traditionelles Heilwissen neu zu entdecken und aufzubereiten, haben wir so eine Tinktur gefunden. Genauso haben wir Rosenwasser gefunden. dass gerade für uns Frauen, die wir uns in der Menopause befinden, im Schlafzimmer aufgestellt, die Hitzewallungen auch mindern kann. Also ich fand es auf jeden Fall sehr witzig, dass gerade neben dem Thema Fasten, was wir ja auch hier mit einer Fastenexpertin schon diskutiert haben, wie gut es dem Körper tut, mal nichts zu essen, dass sich das ganze System wirklich auf die Reparatur von Zellschädigungen konzentrieren kann, dass die Abwehrkräfte sich darauf konzentrieren können. alles wieder auszuscheiden, was im Körper nichts zu suchen hat, dass alle Kulturen eigentlich dieses Fastenthema nicht nur religiös, sondern auch unabhängig von einer Religion körperlich verankert haben. Spirituell fand ich jetzt schon auch nochmal besonders dieses Gar-Nichts-Essen bedeutet ja auch, ich konzentriere mich auf einmal auf ganz andere Dinge. beachte vielleicht meine Körperreaktionen mal oder ich muss ja eine Alternative finden in der Zeit, in der ich normal gegessen habe. Also dass man sich bewusst damit auseinandersetzt, wenn mal nichts routiniert läuft, wie reagiere ich eigentlich da? Wie nutze ich die Zeit, mich mal mit Dingen wieder zu beschäftigen, die ansonsten im hektischen Alltag zu kurz kommen? All das, wahrscheinlich auch schon spiritueller ist, ist da auch im Ramadan für uns gut erlebbar gewesen bei den Menschen, uns waren, die wir beobachten durften. Und wir selbst, ganz ehrlich, wir haben leider bei den Köstlichkeiten auch zugeschlagen.

Nicola: Und in den Supermärkten wird man nicht nur durch die reichhaltige Deko auf Ramadan aufmerksam, sondern es ist eben dann auch augenfällig, dass ja gepackte Pakete rumstehen, die gefüllt sind mit Kundnahrungsmitteln. Und es ist üblich, dass man gerade während der Ramadanzeit eben auch Spenden weiter gibt an Menschen, die nicht so viel haben wie man selbst. Entweder dass man direkt Geld spendet oder ich sag mal dem Fahrer oder der Putzfrau, die man sieht, automatisch einen kleinen Geldschein in die Hand drückt, sondern eben auch konkret Nahrungsmittel kauft, die dann an Bedürftige weitergegeben wird. Also auch dieser karitative Aspekt, sich nicht nur sich selbst zu kümmern, sondern wieder einen Sinn für Gemeinschaften, dass es Menschen gibt. denen es nicht so gut geht wie einem selbst, dass die Sinne dafür wieder etwas geschärft werden.

Nicola: Und zum Thema Langlebigkeit darf natürlich einer nicht fehlen, nämlich der Nil. Der Nil, der hat schon die alten Pharaonen und die alten Ägypter überlebt und genauso nährt er bis heute das moderne Ägypten, soweit er kann. Der Nil ist der längste Fluss, das ist mir nochmal bewusst geworden, wenn man nicht nur drüber fliegt. sondern wenn man auch vor ihm steht und lernt, dass er schon in Ruanda seine Quelle entspringt und dort fließt und dann sozusagen von uns aus gesehen nach oben fließt Richtung Norden durch Kairo hindurch, bis er aufs Mittelmeer trifft. ja, man sieht es wirklich von oben, dass da, wo es grün ist, Da ist der Nil. Vielleicht noch der ein oder andere kleine See. Aber letztendlich ist der Nil die Lebensader für dieses Wüstenland. Das war schon immer so. Das ist es bis heute. Schwimmen würde ich da nicht drin. Also ich wollte schon reinspringen. Da wurde mir aber heftigst abgeraten, weil die Kontamination durch Abwässer sei es jetzt von der Industrie oder von privat, die ist da nicht zu unterschätzen. Die zweite Möglichkeit, die Landwirtschaft überhaupt möglich zu machen, sind dann neben dem Nil, also neben dem Flusswasser, Bodenbohrungen. Und da geht es darum, dass man wirklich so tief bohrt, dass man die Grundwasserressourcen, die es dort gibt, das geht durch dieses nubische Ja, Sandstein, nicht Kalkstein, also nubische Sandstein, dort liegen, vergraben noch natürliche Grundwasserressourcen. Der Nachteil ist natürlich zum Thema Grundwasser, wenn die einmal aufgebraucht sind, kommt da nichts mehr nach. Aber wenn man in Überlegungen ist, wie man überhaupt ein Land, eine Bevölkerung ernähren kann, dann gibt es natürlich kein Argument dagegen zu sagen, wir müssen erstmal alles nutzen. Das finde ich zumindest. Denn Langlebigkeit wird erst dann relevant, wenn ich genug zu essen und zu trinken habe. Und das andere heißt nicht Langlebigkeit, sondern existenzielles Überleben. Das kann manchmal in Wüstenorten eben auch durch Grundwasserbohrungen an Quellen erfolgen oder eben ergänzend jetzt, wie es wohl in den letzten Jahren auch vermehrt passiert, Kairo rum, neuen landwirtschaftlichen Boden zu erschließen, dass wirklich die Ernährung der eigenen Bevölkerung wieder steigend auch vom eigenen Land erfolgen kann und nicht nur 80 bis 90 Prozent Abhängigkeit besteht. dass von anderen Ländern die Nahrung auch importiert wird. Also mir war nicht so klar, dass die Abhängigkeit doch so hoch ist. Und dann guckt man eben auf solche Projekte, wo Grundwasserbohrungen stattfinden, wie ich finde, auch nochmal aus einer ganz anderen Warte. Generell ist dieses Thema, ja, erste Weltland, wir, die wir in Deutschland, in Europa sitzen. Und dritte Weltland oder zweites Weltland, wo sich Ägypten sicherlich einreiht, da sind die Probleme bezüglich klimatischer Veränderungen und die Betroffenheit davon, die direkt existenziell ist, ganz andere. Genauso von den Nachbarländern drum rum, weil direkt Flüchtlingsströme zu beobachtend sind. Entweder weil eben mehr Steppe und weniger Wasser vorhanden ist oder eben die Kriege, die die Region leider seit Jahrzehnten beuteln. Ägypten ist voll davon betroffen, sowohl von dem Wahnsinns-Zuzug von der Bevölkerung als auch von der Fragestellung, wie viel Wasser wird der Nil auch in Zukunft spenden können, zumindest 10 bis 20 Prozent der Ernährung auch im Lande sicherstellen zu können. Geplant ist zum Beispiel zurück zum längsten Fluss der Welt nach vor dem Amazon noch und dem Jangtsekjang in China ist, dass zum Beispiel Äthiopien, die auch vom Nil profitieren, jetzt eben auch überlegen einen Staudamm zu bauen. Wir Ägypten das schon vor Jahrzehnten gemacht hat mit dem Suezkanal und dem Staudamm dort. mit Hilfe von den Engländern ist es eben jetzt auch in Äthiopien gerade akut, dass die Planung dort fortschreiten. Was bedeutet das für die Ägypter? Naja, die sind nachfolgend dran. Also der Nil wird dann perspektivisch einfach weniger Wasser bringen. Die Frage ist auch, wie wird das normale Flussverhältnis gestört? Also wird es noch die jährlichen Überschwemmungen dann geben, die notwendig sind, damit überhaupt der Boden neue Nährstoffe erhält, um danach landwirtschaftlich anpflanzen zu können. Also all die Fragestellungen, die, wenn wir sie hier in der Zeitung lesen, ja nur theoretischer Natur sind für unser eigenes Leben, sind dort natürlich ganz existenziell und ganz aktuell. Und wenn man dann diesen Nil betrachtet und sagt, gut klar, es gibt touristisch diese ganzen Kreuzfahrten und Floßfahrten da drauf, nach Luxor runter. aber wirtschaftlich betrachtet und rein von der Überlebenssicherheit bezüglich der eigenen Ernährung, da wird es dann, ja, doch ganz existenziell und die eigenen Gedankengänge nehmen auf einmal einen ganz anderen Blickwinkel auf. Wir sind dem Nil bis zu seinem Ende ins Mittelmeer gefolgt und sind nämlich auch nach Alexandria hochgefahren. Das ist von Cairo aus betrachtet ein Tagesausflug. Alexandria ist deswegen besonders, weil eigentlich die Römer und die Griechen nicht weiter reingekommen sind ins Land nach Ägypten und haben dort aber die Metropole Alexandria gegründet und die ist jetzt entsprechend ja so ein bisschen eher europäisch angehaucht. Also das kann man bis heute der Stadt ansehen, auch spüren, sowohl vom Essen, vom Essensangebot, das es dort gibt. Das ist natürlich vom Mittelmeer geprägt. Also es gibt eine wahnsinnige Fischauswahl, Meeresfrüchte mit Olivenöl. Also man kommt direkt in diese mediterrane Kost rein, die in selbst nicht so verankert ist. Aber man sieht eben auch an den Bauwerken dort, also es gibt dort eine Zitadelle, die schon immer sozusagen die die Wehrhaftigkeit und die Sicherheit der Stadt garantiert hat. in der Antikenzeit soll wohl direkt an dieser Stelle oder kurz nebendran auch ein Leuchtturm, also auch einer dieser antiken Weltwunder gestanden haben, steht leider nicht mehr. Anders als die Pyramiden, das sind leider weiterhin die einzigen antiken Weltwunder, die wir noch mit den Augen bewundern können. Aber auch Alexandria hat so ein Weltwunder zu bieten, zumindest vom Standort her. Jetzt steht eine wunderbare Zitadelle dort, die man nicht nur besichtigen kann, sondern von der aus man auch einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt Alexandria hat. Natürlich, wo die Römer sind, gibt es auch Amphitheatren, da gibt es Thermen. Also auch da gibt es ein Areal, wo sich die, ja ich sag mal, Generäle und Offiziere, die dafür gesorgt haben, dass man sich Ägypten irgendwie unterwürfig machen kann, gewohnt haben. Ich habe natürlich nach Kleopatra gesucht. Also die letzte Pharaonin. die das Reich der alten Ägypter endgültig geschlossen hat. Die hat ja noch versucht mit Liebschaften zum Cäsar und seinem Nachfolger irgendwie die alten Ägypter retten zu können, hat aber leider nicht geklappt, obwohl sie sehr liebreizend gewesen sein soll und ja auch eine sehr hübsche Frau. ja, irgendwie war das Ende nicht mehr aufzuhalten. Das kann man in Alexandria bewundern. Und was man auch bewundern kann, ist eine wunderbare Bibliothek. Nicht mehr die alte Bibliothek von Alexandria, das war die größte damals weltweit. Die ist irgendwann mal zu Schutt und Asche gebracht worden. Aber genau an der Stelle ist eine wunderbare, neue, moderne Bibliothek entstanden. Ich meine, von einem australischen oder norwegischen Architekten-Team unterstützt hat der Ägypten wirklich ein Bauwerk verankert, das, glaube ich, doch sichtbar macht, wie schon die alte Bibliothek für eine Stellung eingenommen hat im Nationalstolz auch der Ägypter. Das sind wirklich sehr stolze Menschen. Das merkt man denen heute noch an, dass sie von dem großen langjährigen Reich abstammen. Und ich finde diese Bibliothek, dieser Bau mächtig, aber auch mit wunderbarer Kunst ausgestattet. Dort wird versucht, auch nochmal die kulturelle Großmacht Ägyptens so ein bisschen aufleben zu lassen. Es lohnt sich auf jeden Fall, Ausflug mitzunehmen. von Cairo aus. Es führt eine Schnellstrecke, Autobahn, ich glaube, die hat sogar Wüstenhighway, also Desert Highway. Da kommt man sehr schnell hin, ist auch gar nicht so viel Betrieb, zumindest zu Ramadanzeiten. Ich glaube, eine Rush-Hour abends wird es da auch geben. Aber da ist man anderthalb, zwei Stunden mit einem Tagesausflug einwegig ganz gut unterwegs. Wer möchte kann natürlich auch das Mittelmeer in Alexandria genießen, weil die Oberschicht der Ägypter haben schon immer dort ihre Ferienhäuschen. Wenn es im Sommer zu heiß wird in Cairo, dann wird ans Mittelmeer geflüchtet. Also es ist wirklich ein sehr schöner Ort, sich so ein bisschen von dem Moloch Cairo auch zu erholen. Ja, Meeresluft einzuatmen. nachdem man diesen ganzen Feinstaub, fast körperlich in seinen Lungen spürt, die man da automatisch in Cairo jeden Tag seinem Körper zuführt, wenn man dort ist.

Nicola: Ende meines Reiseberichts aus Kairo und Ägypten ein kleines Fazit. Was können wir, was kann ich mitnehmen aus meiner Zeit zum Thema Langlebigkeit bei den alten und bei den modernen Ägypten? Das erste Fazit ist sicherlich die Gnade, das Geschenk der Geburt. So wenig wie der Ägypter in Cairo sich ausgesucht hat, in Cairo geboren zu werden, konnte ich mir aussuchen, in Deutschland geboren zu werden. Aber meine Voraussetzungen natürlich und meine Themen sind ganz andere als die, die in Ägypten. Das heißt, das Thema Langlebigkeit ist ein Luxusthema. Denn das Thema Langenlebigkeit in Ägypten ist teilweise erst mal das Überlebensthema. Und, das wäre mein zweiter Punkt, es ist nicht nur Überlebensthema, sondern auch dieses Diesseits und Jenseits, was die Pyramiden der alten Pharaonen uns mitgeben und den Ägyptern mitgibt, ist ja eins, wie definiere ich Langlebigkeit? Nur bis zum Tod oder auch darüber hinaus? Was muss ich vorbereiten, damit das auch darüber hinaus für mich besonders gut stattfinden kann. Denn wir hier in der ersten Welt, wir beschäftigen uns ja vor allem damit, wie kann ich den Tod möglichst nicht hinaus zögern, sondern erstmal die Lebensqualität verbessern, dann hoffentlich auch noch länger leben zu können als die bisherigen Generationen. Tja und der dritte Punkt, es gibt wunderbare Köstlichkeiten natürlich auch im Orient und eine ist die viel bewunderte Dubai Schokolade. Ich habe sie auch gefunden, da heißt sie natürlich nicht Dubai Schokolade, sondern hier Ägypten Schokolade und ich kann euch sagen, die ist ganz schön lecker und ich zeige es euch mal hier. Hier sind die Pistazien drin. Also wie auch andere Nüsse, reich an ungesättigten Fettsäuren. Also super gut für unser Hirn, für unsere Zellwände, für unsere Herzgesundheit, aber besonders auch für guten Schlaf. Denn die Pistazien sollen die Produktion von Melotonin, also das, was uns gut in den Schlaf bringt und auch im Schlaf hält, besonders ankurbeln. Also, da bekommt für mich das Thema Bettupf fallen noch mal eine ganz andere Bedeutung.

Nicola: Und natürlich freue ich mich wie immer über eure Anmerkungen, eure Kommentare oder neue Ideen. Dieser Podcast war jetzt eine besondere Folge mit einem Reisebericht und den Experten aus dem Alten und auch aus dem modernen Ägypten. Ich freue mich besonders, wenn ihr dabei bleibt, den Podcast abonniert und gerne an eure Freunde und Familie weiter empfehlt. Eure Nicola, bis zum nächsten Mal.

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