#08 Personalisierung, TCM Medizin & Atemkraft - Dein Weg zu guten 100+ Jahren
Shownotes
In dieser achten Podcastfolge 'How to enjoy 100+' schauen wir in die KI Zukunft und in die Medizin Vergangenheit, um die lebensverlängernden Chancen eines präventiven Lebensstils zu erkunden - mit konkreten Tipps und Empfehlungen der Expertinnen, direkt ins Machen zu kommen:
02:08 Es lohnt sich zu ändern Prof. Dr. Katja Lotz beleuchtet die Vorteile neuer Technologien, das Ändern von Gewohnheiten zu vereinfachen: Was ist personalisierte Ernährung? Benötigen wir dazu über ein Blutbild hinaus DNA und Genom Testungen? Was macht KI künstliche Intelligenz heute möglich? Wie können Menschen überzeugt werden, dass es sich lohnt seine Ernährung zu ändern, um möglichst lange gesund zu bleiben? Braucht es Nahrungsergänzungsmittel? Und warum über die Nährstoffe hinaus die Energiezufuhr zu beachten ist? Das Wichtigste nicht zu vergessen - den Genuss und Spass am Essen wieder zu gewinnen!
33:37 Das älteste Longevity Konzept ist TCM Lebenspflege, die greifbar, einfach und im Alltag direkt lebbar ist. Das liebt Dr. Sandra Buerklin besonders am ganzheitlichen Ansatz des alten Heilsystems TCM. Wie unterscheidet sich TCM von anderen Heilsystemen? Warum unser Gesundheitssystem eher ein Krankheitssystem ist? Was sie mit Lebenspflege meint? Welche Rolle die Ernährung dabei spielt? Die fünf Säulen der TCM, die Lebensenergie im Fluss zu halten? Warum Schummeln bei der Zungendiagnostik auffliegt? Ihr persönlicher Gamechanger verrät sie uns auch sowie die TOP 3 Routinen der TCM, die wir alle direkt umsetzen können.
01:04:55 Selbsttest Atemtechnik zur Entspannung Einfach, effektiv, und gut in die Tagesroutine integrierbar, solche Tipps liebe ich. Die Übung stammt aus der japanischen Jiu-Jitsu Philosophie: atme 36 mal neue Energie ein, und 36 mal schlechte Gedanken aus - bei mir klappt's, und ich zeige kurz wie.
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Shownotes
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Über TCM informiert Frau Dr. Bürklin hier
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Nicola: Hallo, herzlich willkommen zurück zum Podcast zu Langlebigkeit, unserem gemeinsamen Weg mit Genuss, mit Lebensfreude, 100 Jahre und älter zu werden. Die großen Chancen der Personalisierung für unsere präventive Vorsorge für ein langes und gesundes Leben, das ist das heutige Thema dieser Podcast-Folge. Die erste Expertin, eine Wissenschaftlerin, Die lässt uns reinblicken in die KI-gestützte, personalisierte Ernährung. Also was wird in Zukunft möglich sein, noch individueller auf die eigenen Bedürfnisse eingehen zu können. Aber sie gibt uns direkt eine Startrampe mit, sodass wir gar nicht darauf warten müssen, sondern direkt heute schon damit starten können. Meine zweite Expertin, eine Ärztin, mit der schaue ich zurück, und zwar auf das älteste Longevity-Modell, das es auf dieser Erde gibt und zwar der traditionell chinesischen Medizin. Mit Pulsmessung und Zungendiagnostik lassen sich Mangelerscheinungen am ganzen Körper diagnostizieren und direkt in Vorsorgeroutinen ummünzen. Und Ihre Top-3-Empfehlungen, wie wir direkt damit starten können, besser gesünder und länger zu leben, die gibt sie hier uns auch mit auf den Weg. Ja, und zum Schluss habe ich noch eine Entspannungsmethode für euch. Und zwar in einem Selbsttest habe ich eine Atemübung die letzten Wochen gemacht und zwar direkt schon motiviert entspannt in den Tag zu gehen, aber auch... ja. direkt in aktuellen Stresssituationen, die jeder von uns mal privat oder beruflich erfährt, sie direkt anwenden zu können. Aber starten tun wir jetzt mit unserem ersten Gespräch der Frau Professor Dr. Lotz.
Nicola: Ja, herzlich willkommen Frau Prof. Dr. Lotz.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Ich freue mich sehr, vielen Dank, dass ich heute mit Ihnen ins Gespräch kommen darf.
Nicola: Ja, ich bin schon ganz gespannt auf Sie, weil das Thema personalisierte Ernährung ja immer mehr auch durch die Medien geht und jeder sich fragt, wow, also jetzt muss ich auch noch auf mich persönlich ganz individuell etwas runterbrechen. Sie sind die richtige Frau dafür. Sie sind Wissenschaftlerin an der Hochschule Heilbronn, leiten dort die Forschung der personalisierten Ernährung. setzen gerade auch einen Studiengang sogar dazu auf. Also in Zukunft haben wir noch mehr Experten hoffentlich, die uns da in die Hand nehmen können. Und sie sind Mitglied des Nutrition Hubs, also einer Kommission von glaube ich 200 Ernährungsexperten Deutschlands, die vor kurzem auch die neuen Ernährungstrends für 2025 plus herausgebracht haben. Und nach der pflanzenbetonten Ernährung kommt auch als zweiter Haupttrend direkt die personalisierte Ernährung. Und damit ich überhaupt erst mal weiß, worüber wir sprechen und unsere ZuhörerInnen, was ist denn eigentlich eine personalisierte Ernährung?
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Ja, also zunächst mal herzlichen Dank, dass ich da sein darf. Es ist wirklich eine Freude, darüber zu sprechen. Vielleicht eine ganz kurze Anmerkung, ich bin von der Dualen Hochschule in Heilbronn. Und die Dualität bedeutet, dass wir sowohl in der Theorie das Ganze erarbeiten, wir sind eine Landeshochschule, die größte Landeshochschule, die Duale Hochschule. Und es aber auch in die Praxis umsetzen gemeinsam mit dualen Partnern. Also das ist das besondere Kennzeichen der Dualen Hochschule, das wollte ich nur noch mal kurz anmerken.
Nicola: Ja? Ja, sehr gut. Sehr gut, genau.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Die Personalisierung von Ernährung bedeutet ein ganzheitliches Konzept, dass sich damit beschäftigt wird, welche Lebensstrukturen hat ein Mensch. In welchem Lebensumfeld bewegt er sich, welche Ernährungsgewohnheiten hat ein Mensch. Wie groß ist er, wie schwer ist er, welches Geschlecht hat ein Mensch, wie ist die Körperzusammensetzung, welche Körperwerte kann man messen, Blutzuckerspiegel, Fettstoffwechsel, Bestandteile. Knochendichte und all diese Themen. Dann kommen wir weiter in die Tiefe, indem wir uns damit beschäftigen, inwiefern spielt die persönliche Genetik mit hinein in die Personalisierung von Ernährung. Vielleicht kann man auch bestimmte genetisch vorbedingte Erkrankungen
Nicola: Ja.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: durch eine besondere Ernährungsstrategie beeinflussen. Das ist ein relativ komplexes, großes Konzept.
Nicola: Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Und deshalb gibt es eine Chance, im Jahr 2025 besonders tief einzusteigen, liegt an der hohen Kapazität der Datenverarbeitungsmöglichkeiten, die wir heute haben, und mit KI verknüpfen können. Wir können unfassbare Datenmengen, die wir schon erfassen können, verknüpfen mit Digitalisierung und es damit auch einem Endverbraucher, einer Endverbraucherin leichter machen, sich mit Ernährungsthemen zu beschäftigen. Das klingt vielleicht sehr komplex, es gibt schon sehr viele Menschen, sich mit Wearables umgeben. Zum Beispiel mit Tracking-Tools, also Uhren, Apps,
Nicola: Ja, also, genau. Uhren, Apps.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: die bestimmte Dinge messen. Das berühmteste, was gemessen wird, sind zum Beispiel Schrittzähler. Das das, was man sehr gerne im Alltag schon mit einsetzt. Das zu verknüpfen mit Ernährung liegt total nah und ist ganz leicht. Es gibt so viele Wearables die heute eben auch
Nicola: Mmh.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: nicht nur die Schritte zählen, sondern sogar auch schon den Blutdruck messen, die Herzfrequenz messen, die Schlafqualität messen. Und ja, das zu verknüpfen mit der Ernährung, das liegt nahe. Und deshalb beschäftigen wir uns sowohl mit den personalisierten Themen in der Ernährung in der Verknüpfung mit Digitalisierung.
Nicola: und Dann versuchen wir es mal ganz konkret zu machen. Also wenn ich jetzt ein Mensch bin, der Datenschutz mal beiseite genommen, was passiert mit den Daten, die ich sammle, aber schon fleißig sammle, mit einer Uhr, einer App, die für mich alles verarbeitet, mir schon erste Informationen gibt, wie habe ich geschlafen, wie sieht mein heutiger Tag aus. Wie fühle ich mich heute? Also da gibt es ja die spannendsten Sachen. Aber kann ich damit alleine zu Hause auch damit umgehen? Oder an welchem Punkt kommen dann Experten, die Sie ja auch ausbilden, gerade in Zukunft? Ab wann werden die dazu geholt, um zu sagen, wie kann ich das jetzt auch wirklich valide und ernsthaft in mein Leben mit Tipps und Empfehlungen integrieren?
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Die Validität spielt hier eine ganz große Rolle und der Datenschutz natürlich auch. Also wir sollen uns hier schauen und wir müssen uns in einem geschützten Raum bewegen, wenn Menschen bereit sind, ihre Daten herzugeben. Und die Erforschung in diesem Rahmen ist ein sehr wichtiges Thema, weshalb wir als Forschungsgruppe in drei verschiedenen Gruppen auch dran arbeiten. Und eine der Gruppen entwickelt beispielsweise einen Algorithmus, der verknüpft, inwiefern bestimmte Lebensmittelgruppen einen Einfluss haben.
Nicola: Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: auf die Qualitätslebensjahre eines Menschen. Also Beispiel, man könnte durch den Verzehr von einer bestimmten Lebensmittelgruppe die Lebensdauer in Gesundheit, das sind die sogenannten Qualitätslebensjahre, verlängern. Und es gibt dann auch umgekehrt natürlich das Risiko, bestimmten Lebensmittelgruppen die Lebensspanne in Gesundheit zu verkürzen.
Nicola: Ja.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Das ist ein Algorithmus, der wird im Moment entwickelt, den überführen wir dann in verschiedene Anwendungen. Wird im Laufe dieses ersten Halbjahres auch getestet werden am Endverbraucher. Wir haben hier natürlich die Rahmenbedingungen einer sehr strengen Richtlinie abgesegnet durch eine Ethikkommission, damit der Datenschutz auf jeden Fall gewährleistet ist. Aber wir wollen jetzt testen, inwiefern diese Ernährungsempfehlungen dann noch angenommen werden.
Nicola: Mhm. Vielen Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: von Endverbraucherinnen und Verbrauchern.
Nicola: Mhm. Mhm. Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Also man muss dazu sagen, personalisierte Ernährung gibt es schon sehr lange. Ich bin selber ausgebildete Diätassistentin und es gibt nichts Persönlicheres als Menschen in ihrem Lebensumfeld zu beraten und meistens als Diätassistentin Menschen, eine Vorerkrankung haben. Die große Chance der Personalisierung von Ernährung liegt aber auch in der Prävention.
Nicola: Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Das bedeutet, wenn wir Menschen dazu bringen, sich schon früher im Leben, bevor sie erkranken, mit ihrer Ernährung zu beschäftigen, haben wir eine große Chance, eine lange Spanne in Gesundheit zu verbringen. Das ist ein wichtiger Themenbereich, an dem wir uns bewegen. Deshalb haben wir diese eine Forschungsgruppe in unserem Team. Die zweite Forschungsgruppe beschäftigt sich intensiv mit Sensoren, die schon auf dem Markt sind, also Wearables mit denen man eben
Nicola: Messen
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: eben zum Beispiel bestimmte Themen messen kann, wie die Schlafqualität
Nicola: kann.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: zum Beispiel. Und es ist eine Frauengruppe, die wir untersuchen werden, jetzt dann auch im zweiten Halbjahr. Der Aufruf dazu wird jetzt demnächst auch rausgehen. Auch hier wird alles abgesegen durch eine Epdekommission. Wir sind hier völlig datengeschützt unterwegs. Es wird auf einem geschützten Raum auch dann ausgewertet werden. Und hier geht es darum, inwiefern hat Ernährung einen bestimmten Einfluss auf die Lebensqualität von Frauen in der Menopause.
Nicola: Sehr gut. Okay. Mhm. Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: vor allen Dingen in der Perimenopause, in der Phase, in der sie übergehen, nicht mehr zu menstruieren. Das ist eine sehr lange Lebensphase, die Frauen beeinflussen kann, aber nicht immer muss. Es gibt hier offensichtlich schon Zusammenhänge, aber auch das muss evaluiert werden. Das ist eine zweite Gruppe, an der wir im Moment intensiv arbeiten.
Nicola: Vielen Dank. Mhm. Find ich sehr gut. Entschuldigung, wenn ich kurz einhake, weil ja vieles immer an Männern, vor allem jungen und gesunden Männern getestet wird und dann für alle genommen wird. Insofern mal wirklich die Frauenbedürfnisse da in den Mittelpunkt zu stellen, finde ich natürlich sehr gut. Entschuldigung.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Das ist ein wichtiger Einwurf. Sie müssen sehr vorsichtig umgehen mit Frauen, die auch gebären können, bis sie sehr lange Lebensspanne haben, in der sie gebären können. Und das Risiko einzugehen, auch bei solchen großen, angelegten Untersuchungen, dass eine Schwangerschaft vorliegt und man dann eventuell etwas untersucht, was diese Schwangerschaft beeinflussen könnte, das ist natürlich sehr zu berücksichtigen. Also insofern ...
Nicola: Das ist immer kritisch schwierig.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Ja, wir haben viele Untersuchungen an Männern, auch an Jungmännern. Und sind häufig andere Ergebnisse beim männlichen Geschlecht zu erwarten, im Vergleich zum weiblichen Geschlecht zu erwarten. Aber das hatte natürlich in der Vergangenheit auch ihre Gründe. Man muss da schon sehr vorsichtig vorgehen.
Nicola: Vielen Sehr gut. So, die dritte Gruppe, da hatte ich sie unterbrochen.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Die dritte Gruppe beschäftigt sich mit dem Verbraucherverhalten. Das heißt, hier wird untersucht, was möchte denn tatsächlich, wenn wir mit Digitalisierung arbeiten, die Endverbraucherin oder der Endverbraucher, wie möchte ein Mensch tatsächlich angestupst werden, sich gesünder zu ernähren? Soll das eine Challenge sein? Vielleicht ein Anstupsen durch verschiedene Farben, durch Gamification, also all diese spielerischen Dinge, die wir uns vorstellen könnten auf solchen digitalen Tools in Form von Apps oder eben auf Wearables. Und das Verbraucherinnen- und Verbraucherverhalten ist eben der dritte Bestandteil, an dem wir intensiv arbeiten und da läuft eben eine dritte Arbeit auch in Kooperation mit der TU München.
Nicola: Mhm. Das heißt, wenn ich das richtig verstehe, ist für sie ja auch dieses ganze Thema Langlebigkeit, was da mit reinspielt und was jetzt ein Riesentrend ist in allen Facetten. Da habe ich immer so das Gefühl, das ist so, naja, eine Luxuskomponente von Menschen, die sich das leisten können. Und ich frage mich dann immer, was ist eigentlich in der Breite? werden wir in der Breite immer übergewichtiger, wie es sich jedes Jahr irgendwie wieder verfestigt oder wie wird da eigentlich angesetzt und wenn ich Ihre Forschungsansätze richtig verstehe, wollen Sie genau diese Breite auch ansprechen.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Unser Themenansatz, mit dem wir arbeiten, ist vor allen Dingen auch die Prävention. Natürlich die Therapie da anknüpfen. Die ist aber auch schon sehr gut in der Erforschung. Wir haben da Beispiel Blutzucker-Anwendungen, die sehr gut erforscht sind, mit denen man auch heute schon gut arbeiten kann. Aber wichtig ist die Prävention. Und es geht hier nicht nur Langlebigkeit, sondern es geht darum, möglichst lange gesund zu erhalten. Diese Qualitätslebensjahre, die sich vor allen Dingen auf die letzten Jahre sehr stark beziehen sollten, müssen schon relativ früh angedacht werden. Dass Ernährung hier einen großen Bestandteil haben sollte, ist vielleicht bisschen aus dem Bewusstsein gerückt in den letzten Jahren. Wir haben hier eine extrem hohe Lebensmittelauswahl. Gott sei Dank, wir können mit ...
Nicola: Vielen Mmh.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: in unseren Supermärkten und Discountern mit sehr vielen Lebensmitteln auch umgehen. Vielleicht ist ein bisschen dabei verloren gegangen, was Menschen besonders gut tut. Und insofern arbeiten wir mit dem Konzept der Salutogenese. Das ist schon in der Mitte der 90er, des letzten Jahrhunderts entwickelt worden, in den 90er Jahren. Das ist ein Ansatz von Antonowski, der sich überlegt hat, wir müssen Menschen so abholen,
Nicola: Mhm. Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: dass sie immer das Gefühl haben, es lohnt sich, etwas zu verändern. Also nicht der pathogenetische Ansatz, wir handeln dann erst, wenn es schon zu spät ist, sondern der Ansatz, wir versuchen, Menschen an dem Punkt in ihrem Leben abzuholen, wo sie stehen. Und dieses Konzept bedeutet, dass sie erstens verstehen müssen. Sie müssen es wirklich verstehen, warum es wichtig ist. Verstehbarkeit. Sie müssen den Sinn für sich persönlich entdecken und der Sinn nicht erst dann, wenn man erkrankt ist, sondern der Sinn auch schon im Vorfeld. Und sie müssen es gut handhaben können. Und deshalb ist aus der Sicht auch unserer Forschungsgruppe heraus diese Handhabbarkeit auf Englisch Manageability ein Thema, bei dem man die Digitalisierung sehr gut integrieren kann.
Nicola: Wenn man jetzt in die sozialen Medien mal guckt, wo sich ja, sag ich mal, ihr jüngere Menschen oftmals auch austauschen oder zumindest sehr aktiv sind, Dann hat man ja das Gefühl in den letzten Jahren, dass Ernährungsweisen und Stile ja fast schon religiösen Charakter bekommen haben. Also so dieser Absolutismus, nur das oder nur das. Und naja, mit einer Vehemenz auch kommuniziert wird, dass man manchmal denkt so, wow, also woher kommt denn jetzt eigentlich die Weisheit und die Klugheit von ganz privaten Menschen wie mir auch und anderen? Sehen Sie das eher als Vorteil, dass eigentlich eine Generation nachwächst, die schon viel sensibler wieder auf Ernährung achtet und nicht wahllos alles nimmt, was das Marketing vorgibt.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Es muss man bisschen differenzieren. Ich würde mir wünschen, dass unsere ganzen Ernährungsexpertinnen und Experten, die tatsächlich eine unfassbare Kenntnis erworben haben durch ihre Ausbildung, durch ihr Studium, durch jahrelange Erfahrungen, hier ähnlich influencer und laut unterwegs sein würden im Vergleich zu Menschen, die das vielleicht sich über einen kurzen Kurs angeeignet haben, über eigene private Erfahrungen sich angeeignet haben.
Nicola: Ja! Ja.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Wobei auch diese Privatpersonen, denke ich, guten Einfluss manchmal nehmen können. Was sehr schwierig ist, sind die Tendenzen, dass man einzelne Lebensmittel hervorhebt. Beispiel, Avocado ist das Lebensmittel, das Gesundheit erhält. Oder dass man komplett auf Fleisch verzichtet. Also auf Rindfleisch zum Beispiel. Weil davon auszugehen sei angeblich, dass es
Nicola: Vielen Ja.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: bestimmtes Potenzial hätte Krebs zu erregnen, dass das Potenzial statistisch gesehen super gering ist und es immer auf die Menge auch ankommt. Alles in Maßen. Also die Fokussierung auf einzelne Lebensmittel macht keinen Sinn. Es macht aber Sinn immer stärker darüber aufzuklären, auch über Influencer, da wirklich auch ja auch ihre Marketing-Tricks anwenden, aber Influencer, die auch
Nicola: Genau, alles in Maßen ist...
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: korrekte wissenschaftlich fundierte Nachrichten verbreiten. Das würde mich sehr freuen. Mit Nutrition Hub, ist eine riesige Plattform, allein auf LinkedIn mit über 20.000 Followern, wenn ich es richtig im Kopf habe. Ich bin Teil dieser Expertenrunde auch. Die haben es wirklich geschafft, den letzten Jahren die Ernährungsexpertise viel stärker in den Vordergrund zu rücken.
Nicola: Mhm. Mh. Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: wirklich Experten befragt werden. Was haltet ihr denn davon? Immer mehr sind auch auf digitalen Medien unterwegs und klären damit auf. Deshalb ist es für mich wirklich wichtig, die wissenschaftliche Kompetenz dahinter zu sehen. Und unsere Influencerinnen und Influencer machen schon eine wichtige Arbeit, aber sie sollten zum Teil sich wesentlich stärker auf die Wissenschaftlichkeit berufen.
Nicola: Ja, dann machen wir doch genau auf diesem Weg weiter mit Ihnen als kompetente Wissenschaftlerin. ganz konkret in meinem Alltag. Also wenn ich mich beginne mit diesem Thema personalisierte Ernährung auseinanderzusetzen, bedeutet das, dass zum Beispiel, ich sag jetzt mal, Blutbilduntersuchung regelmäßig beim Hausarzt, aber auch DNA-Untersuchungen, die inzwischen angeboten werden, auch privatwirtschaftlich, glaube ich, kann sogar zu Manche Drogerie gehen und dort bisschen Blut abgeben und dann dort einschicken lassen. Also muss erstmal viel abgegeben und gemessen werden, um dann aufzusetzen. Und wer macht das für mich?
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Der erste Weg ist, wenn man sich mit seiner Ernährung beschäftigt ist, das Blutbild zu untersuchen. Das Blutbild kann man bei seiner Hausärztin sehr gut untersuchen lassen. Erst mal in Richtung allgemeine Spiegel. Also Blutzuckerspiegel, Blutfettwerte. Man kann sich als Frau bestimmte einzelne Nährstoffe noch mal anzuschauen. Beispielsweise die Folsäureanteile für
Nicola: Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Frauen, die im gebärfähigen Alter sind. Der Vitamin B12-Anteil, gerade für Menschen, die es eher vegan oder pflanzenbetont, ernähren. Wie hoch ist da der Eisenanteil bei Frauen, menstruieren? All das sind Themen, mit denen sollte man an den Hausarzt oder die Hausärztin herantreten und sich wirklich konkret beraten lassen, wo liegen hier Mängel vor. Und sollten dann Nahrungsergänzungsmittel beispielsweise nötig sein, immer in Rücksprache mit
Nicola: Ja. Mhm. Ja, mhm. Ja.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: mit einer ärztlichen Begleitung. das Wichtigste. Dann gibt es jetzt Tests auf dem Markt, das haben Sie richtig angesprochen, wie zum Beispiel Genom-Tests, die einen direkten Zusammenhang aufzeigen sollen, dass bestimmte Ernährungsweisen einen Einfluss auf, beziehungsweise dass das Genom einen bestimmten Einfluss auf die Ernährung nimmt.
Nicola: Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Da ist die wissenschaftliche Meinung relativ eindeutig, dass es Zusammenhänge gibt, aber es nicht einzelne Abschnitte auf dem Genom gibt, die unmittelbar beeinflusst werden können durch Ernährung. Sondern dass wir genetisch bedingte Erkrankungen haben, zum Beispiel eine Hyperorychemie, also ein erhöhter Harnsäurespiegel, der zu Gicht führen kann, das ist meistens vererbt. Oder es könnte eine bestimmte Prävalenz, also eine bestimmte
Nicola: Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: eine erblich bedingte Bedingung auch für Bluthochdruck geben oder für bestimmte Fettstoffwechselstörungen. Das im Vorfeld zu wissen, ist eine ganz wichtige Erkenntnis. Wir kennen das ja aus den USA, dass sich auch viele heute schon testen lassen, ob sie ein Risiko haben, an Brustkrebs zum Beispiel zu erkranken. Und wenn man das weiß, dass man ein Krebsrisiko hat, dann ist eine Ernährungsweise günstig, die Antikancerogen.
Nicola: Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: aufgebaut ist. Aber so eine Ernährung ist generell eine eher gesundheitsfördernde Ernährung. Bedeutet aber nicht, dass sie nur vegetarisch oder vegan ist, sondern vor allen Dingen auch eine Mischkost, eine ausgewogene Mischkost. Die Bewegung spielt eine Rolle, Entspannung spielt eine Rolle. das Schlafen spielt eine große Rolle. Das spielt also alles zusammen und
Nicola: Schlaf, guter Schlaf. Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Ja, man kann genetische Tests durchführen. Letztlich wissen wir aber, dass viele Themen, die als ernährungstherapeutische Empfehlungen gegeben werden, im Grunde auch ohne Gentest hätte gemacht werden können. Weil diese Ernährungsempfehlungen dementsprechend, was in den letzten Jahren schon immer empfohlen wurde, eine gemischte Vollkost. Also wenig Fleisch, relativ wenig Wurst, etwas Käse, wenig Milchprodukte.
Nicola: Hm. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Und ansonsten relativ pflanzenbasiert, ballaststoffreich, viel Gemüse, etwas Obst, keine zuckerhaltigen Getränke und vor allen Dingen weder Rauchen noch Alkohol. Ja, und das ist langweilig, wenn Sie mich fragen. Das wollen die Menschen nicht hören. Die Menschen wollen immer den Kick. Das muss ganz einfach sein. Jetzt esse ich nur noch das und das. Die Menschen ist eine Verallgemeinerung aber ...
Nicola: Mh mh mh mh mh mh mh mh mh mh mh mh Genau, und dann wird's.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Der Mensch isst halt einfach mal so. Er möchte einfache Lösungen, aber Ernährung ist nicht einfach. Ernährung muss man handeln können, Ernährung muss man zubereiten können, in den Alltag einbauen können. Die läuft nicht nebenbei. Und diese Erkenntnis ist eine ganz wichtige, die man auch bei der Personalisierung von Ernährung berücksichtigen sollte für die Zukunft. Ernährung ist Genuss. Es geht immer darum, es muss schmecken, es muss Spaß machen.
Nicola: Mh, mh, mh. Gut, dass Sie es erwähnen.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: und es muss in meinen Lebensalltag passen. Also wenn mich Ernährung anfängt zu stressen, neben meinem beruflichen Alltag, neben meiner Familie, neben Themen, die mich sonst noch beeinflussen, dann kann es auf Dauer auch nicht gesund sein.
Nicola: Hm? Sie haben schon was angesprochen, natürlich mit den Nahrungsergänzungsmitteln. Also wenn wir jetzt mal jemand nehmen, der in keiner besonderen Situation ist, also nicht schwanger, nicht wissentlich erkrankt, sondern so wie hoffentlich die Mehrzahl der deutschen Bevölkerung. Kann ich aus Ihrer Sicht über die normale, gesunde, ausgewogene Ernährung alle Nährstoffe aufnehmen, die mein Körper erstmal per se braucht? Oder wie ist Ihr Blick auf die ganze Nahrungsergänzung, für die ja sehr, sehr viel Geld ausgegeben wird, wo der Deutsche an sich doch am eigentlichen Essen sehr sparsam und geizig ist? welche Empfehlungen würden Sie da mit auf den Weg geben wollen?
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Mhm. Auf den Weg geben möchte ich immer die ärztliche Voruntersuchung. Das ist wirklich das Wichtigste. Erst mal zu gucken, inwiefern fehlen der Person bestimmte Nährstoffe. Der reine Fokus auf die Nährstoffe ist nicht sinnvoll. Wir sollten uns auch mal überlegen, wie viel Kalorien führen wir zu, wie viel Energieanteile. Weil ein großes Problem in unserer Bevölkerung ist auch, dass bestimmte Bevölkerungsteile
Nicola: Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: eventuell einen Mangel haben, zum Beispiel eben Eisen, Folsäure, B12 oder auch einen Jodmangel zum Beispiel, weil bestimmte Bevölkerungsteile eben nicht an dem Meer leben, im Inland, im Binnenland, da gibt es keine jodhaltige Luft. Das sollte schon immer gemessen werden, aber letztlich spielt auch der Energieanteil eine Rolle. Wie viel bewegt sich ein Mensch, wie viel sitzt ein Mensch, braucht er tatsächlich so viel Energie?
Nicola: Mh. Mhm. Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: wie zum Beispiel auf den Verpackungen häufig draufsteht, so 2000 bis 2200 Kilokalorien. Und das zu beachten, wäre schon mal ein wichtiger Aspekt der Energieanteil in der Ernährung. Schauen Sie sich eine Frau an, die mit 20 zum Beispiel einen Energieanteil hat von 2200 Kilokalorien und mit Mitte 50 noch von 1800 oder 1700, wenn sie den ganzen Tag sitzt.
Nicola: Ja.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Wenn ich mein ganzes Leben dasselbe essen würde, würde ich trotzdem zunehmen. Wenn ich mich nicht mehr bewege. Es ist ja auch die Betrachtung der Nährstoffe, aber es ist auch die Betrachtung der Energiezufuhr. Das ist der Rat, den ich an alle geben will. Das ist ein Stück der Personalisierung. Wie viel Energie benötige ich? Mit welchen Lebensmittelgruppen decke ich diese Energie ab? Ab einem bestimmten Alter habe ich Ansprüche an Eiweißanteile.
Nicola: Ja.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Bei einer Schwangerschaft habe ich einen erhöhten Eiweißbedarf. Je älter ein Mensch wird, Relation zu seiner Gesamtenergie steigt auch der Eiweißbedarf. Insofern, ja, die Personalisierung von Ernährung ist wichtiger denn je, weil wir alle älter werden, uns relativ wenig bewegen und wir können heute nicht mehr vom Durchschnitt einer Energiezufuhr von 2000 bis 2200 Kilokalorien ausgehen. Bei Männern wäre das zum Beispiel viel zu wenig zum Teil.
Nicola: Ja. Ja, das heißt aber, zusammengefasst, das Messen und Interpretieren würde im ersten Schritt auf jeden Fall unter ärztlicher Aussicht stattfinden. Wenn ich sie richtig verstehe, ist ein regelmäßiges Blutbild einmal im Jahr eigentlich schon Aufschluss genug. zu sagen, müsste man tätig werden, wo müsste man nachhalten? Ist denn der klassische Hausmediziner, ist er heutzutage schon auf das Thema Ernährung auch mit ausgebildet oder ist dann der nächste Schritt, sich einen Ernährungsexperten mit an Bord zu holen, der dann mit den Messungen und den Ergebnissen und Therapieansätzen dann weiterarbeiten.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Meine Empfehlung ist, wenn man sich an den Hausarzt wendet, jemanden dazu zu holen, der eine ernährungsmedizinische Kenntnis hat. gibt viele Hausärzte, die sich fortbilden, weil sehen, dass Ernährung hohen Einfluss hat. Und ergänzen aber dann den Rat suchen bei Ernährungsfachkräften, die dann zum Beispiel angebunden sind an eine ernährungsmedizinische Praxis oder eine Hausarztpraxis.
Nicola: Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. Mhm.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Oder man sucht sich selber diese Ernährungsfachkraft über die Verbände. Es gibt den Verband der Diätassistenten, den Verband der Diplom-Ökotrophologen beispielsweise. Da sind gelistete und zertifizierte Ernährungsberatungen, die kompetent beraten. dann eben, wenn man sich nicht nur mit Nahrungsergänzungsmitteln beschäftigen will, sondern auch mit einer gesunden Ernährung, hier kann man sich wirklich sehr gut beraten lassen. Allein die Betreuung durch die hausärztliche Praxis wird im Lebensalltag nicht ausreichen, weil ein Arzt ja auch nicht das Budget hat, Patientinnen und Patienten genauso intensiv zu beraten, er kann sagen, wir haben hier zum Beispiel Übergewicht, wir empfehlen abzunehmen. Dann kann man sich an eine Ernährungsfachkraft wenden. Da kann man auch Verschreibungen dazu bekommen. Oder wenn bestimmte Erkrankungen vorliegen.
Nicola: Genau, andere Aufgabe. Okay.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: auch hier kann man eine Verbesserung bekommen. Wenn man sich mal schlicht selber auch persönlich über Ernährung mal viel besser aufklären lassen möchte, empfehle ich unbedingt sich mal an ein Ernährungsfachkraft zu wenden. Das lohnt sich sehr dort mal sich ein Rat zu holen.
Nicola: Das heißt auch Sie haben die Verschreibung schon erwähnt. Also im dritten Schritt könnte man auch immer oder also mehr als nein kann es ja nicht geben, an seine Krankenkasse doch auch wenden, zu prüfen, was wird denn dort unterstützt. Ich glaube da passiert inzwischen auch sehr sehr viel. weil man erkennt, dass das präventiv natürlich viel weniger Kosten verursacht als die ganzen Akutmaßnahmen. Also erst Hausarzt, dann Fachkraft, Fachexpertise zum Thema Ernährung eben dann personalisiert auf mich, auf meine Personenbedürfnisse, Notwendigkeiten abgestimmt und immer prüfen, ob nicht die Krankenkasse da einen kleinen oder großen oder kompletten Teil auch bezahlt.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Das ist richtig und der nächste Schritt ist für die Zukunft. Deshalb bilden wir jetzt eben auch durch dieses duale Studium junge Menschen aus, die sich intensiv damit beschäftigen. Ja, wir haben sehr hohe wissenschaftliche Erkenntnisse und die bringen wir jetzt aber noch in den Lebensalltag in die Digitalisierung mit rein. Das heißt, Ernährungsfachkraft wird zukünftig viel stärker in die Interaktion auch gehen können durch digitalisierte Tools, indem sie zum Beispiel auch Sachen dann auslesen kann.
Nicola: Mhm. Mhm. Mhm. Ja, super. Ja, ja, sehr schön. Sehr schön. Also ich freue mich sehr, was da in Zukunft noch alles passiert, weil ich auch finde, also ich meine, der Genuss im Leben kommt doch zumindest täglich auch von der Ernährung. Und wenn man den nur vermisst und trackt, ist man irgendwann nur noch bei der Flüssignahrung oder Tabletten und Pülverchen. Also das wäre meine, mein Weg wäre das nicht. Aber auch die Art gibt es ja. Vielen Dank, dass Sie uns Einblick gegeben haben, was in der Forschung, was an den Hochschulen zu dem Thema schon alles passiert, wie auch Ausbildungsgänge da neu aufgesetzt werden mit anderem Fokus. Alles digital und schon mit künstlicher Intelligenz. Für heute ganz herzlichen Dank und ja, für zu Hause. Der Hausarzt ist eben die erste Anlaufstelle, die Show Notes. Da werde ich aufnehmen, Ihre Hinweise, wo man sich an Experten für Ernährung dann eben auch wenden kann, sich in der Region lokal jemanden suchen. Das macht meistens Sinn. Dann kann man sich auch mal gegenüber sitzen und nicht nur über digital kommunizieren. Herzlichen Dank, Frau Prof. Lotz.
Prof. Dr. Katja Lotz I DHBW HN: Herzlichen Dank, ich habe mich sehr gefreut über das Gespräch. Danke.
Nicola: Es lohnt sich zu ändern. Ich finde, in diesem Satz, der mir aus diesem Gespräch hängen geblieben ist, liegt so viel Wahres. Nicht so lange reden, einfach machen. Und wenn in Zukunft die künstliche Intelligenz uns dabei auch noch unterstützt, schneller aktiv zu werden, in diesem Fall Essgewohnheiten zu ändern, umso besser. Ich mache jedes Jahr ein großes Blutbild. Das habe ich, ja. in den letzten Jahren beim Gynäkologen machen lassen. Inzwischen bin ich aber beim Hausarzt damit gelandet, einmal im Jahr. Und aus der Podcastfolge Nummer zwei in meinem Gespräch mit dem Knochendichte-Experten habe ich gelernt, ich sollte jetzt auch damit beginnen, meine Knochendichte jährlich messen zu lassen. Und das habe ich tatsächlich auch schon getan. Also, lasst euch mit den Methoden, die es jetzt schon gibt, messen bei eurem Hausarzt und dann können nämlich ganz konkret auch von Experten Ernährungsveränderungen besprochen werden, die euch vielleicht gar nicht so schwerfallen, aber vielleicht einen Riesenpunkt machen, damit ihr euch besser fühlt und damit auch gesünder durchs Leben geht. Und nicht vergessen, einfach mal bei der Krankenkasse nachfragen, denn die sind ja daran interessiert, dass wir nicht erst krank werden und uns dann kümmern, sondern dass wir eigentlich davor schon tätig werden. Und das wird von denen inzwischen auch schon ganz schön belohnt. Also es lohnt sich da einmal anzuklopfen. Ernährung ist auch eins von fünf Säulen meiner nächsten Expertin, der TCM-Medizinerin Dr. Buerklin. Und da hören wir jetzt mal rein.
Nicola: Hallo Frau Dr. Buerklin
Dr. Sandra Bürklin: Hallo!
Nicola: Sie sind Fachärztin für Neurologie, aber auch seit über 18 Jahren Ärztin für TCM, die Abkürzung für traditionell chinesische Medizin und mittlerweile auch im Vorstand der Internationalen Gesellschaft für TCM. Also ein Riesenschatz, den ich heute bei Ihnen anzapfen möchte zu der Frage, was können uns denn so alte Heil lehren?
Dr. Sandra Bürklin: Ja.
Nicola: Was können uns in ihrem Fall die alten Chinesen eigentlich mitgeben für ein besseres Leben, ein gesunderes Leben und vielleicht auch sogar für ein längeres Leben? Das ist heute unser Thema.
Dr. Sandra Bürklin: Ja und ich freue mich sehr drauf. Vielen herzlichen Dank erstmal für die Einladung. Ich bin fest davon überzeugt, dass es sehr, sehr viel gibt, was uns diese ganz alten Medizinsysteme mitgeben können. Nicht nur für die, wie wir wissen, gut funktionierende Behandlung von jetzt akuten und chronischen Erkrankungen, sondern vor allem auch tatsächlich für präventive Ansätze. Also gerade die große Frage, die in unserer Zeit ja auch mit eine der
Nicola: Mhm.
Dr. Sandra Bürklin: wirklich wichtigen Fragen ist, was können wir denn tun, wirklich nachhaltig und effizient auch gesund zu bleiben.
Nicola: Absolut Vorsorge, ein Riesenthema, darauf wollen wir uns heute so ein bisschen fokussieren und hoffentlich auch gute Tipps und Empfehlungen für zu Hause geben an die ZuhörerInnen. Vielleicht meine Startfrage ist, was unterscheidet denn die traditionell chinesische Medizin, also TCM, von anderen Heil-Lehren, wie zum Beispiel Ayurveda, was ja auch sehr bekannt ist
Dr. Sandra Bürklin: Das stimmt. Zum Glück gibt es unterschiedliche Systeme. Das ergänzt sich auch ganz gut. Warum ich die chinesische Medizin so liebe, ist, weil es einfach mit das älteste Medizinsystem dieser Welt ist. Und ursprünglich gekommen ist aus diesem präventiven Ansatz, diesem Wie erhalte ich mich gesund Ansatz. Und dann aber auch übertragen wurde in einem sehr, sehr ausführlichen Maß tatsächlich auch zur Behandlung von Erkrankungen. Und ich finde diese Gesamtheit wunderbar. Zudem ist es auch noch eingekoppelt in sozusagen unseren Makrokosmos, also unsere Umgebung in die Jahreszeiten und so weiter. Und es gibt wahnsinnig viele tolle Ansätze, die die Menschen auch wirklich zu Hause in ihrem Alltag ganz einfach umsetzen können. Und ich finde immer Lösungen, die wirklich funktionieren sollen, die müssen einfach sein. Da muss ich wissen, was ich tun soll, was ich direkt machen kann. sozusagen Behandlungsteil von Erkrankungen, der ist dann therapeutisch-ärztlich. Aber dieses
Nicola: Ja.
Dr. Sandra Bürklin: wirklich ganz einfache, was kann ich umsetzen, das muss plastisch sein, das muss easy sein und das ist was, was ich persönlich einfach bei der TCM so liebe, dass es greifbar ist, einfach ist, in einem Alltag lebbar ist.
Nicola: Dann gehen wir direkt mal in den Alltag rein. nochmal, was kann die Schulmedizin, die jeder von uns kennt, mit Hausarzt und Facharztsystem, eigentlich von diesen alten Heillehren übernehmen oder integrieren oder auch lernen? Also für jemand, der noch gar keinen Zugang hatte für Heilwissen.
Dr. Sandra Bürklin: Ich finde, unser aktuelles Gesundheitssystem, wie wir es nennen, ist eigentlich ein Krankheitssystem. Warum? Weil es erst einschreitet in dem Augenblick, wo ich Beschwerden habe, die in irgendeiner Art Weise messbar sind. Sei es Laborwerte, MRT-Befunde, wie auch immer. Ich brauche irgendeinen Nachweis, dass irgendein System in meinem Körper nicht mehr funktioniert. Und dann kann ich sagen, okay, jetzt schauen wir hin als Ärzte, als Therapeuten. Aber das System greift erst eigentlich, wenn es zu spät ist. Und Gesundheit per se, auch nach der WHO-Definition, ist ein Zustand, wo es einem wirklich gut geht. Und was machen wir für diesen Zwischenbereich, wo wir uns denken, ich merke, so richtig gut ist es nicht, ich kann vielleicht schlechter schlafen, hab Kopfschmerzen, hab Magenbeschwerden. Aber zum Glück ist noch kein System ausgefallen, sondern ich merke einfach, ich hätte gerne, dass es mir besser geht.
Nicola: Okay.
Dr. Sandra Bürklin: Und dieser Teil wird aus meiner Sicht viel zu wenig abgedeckt. Ich glaube, das ist ein Teil, der extrem wichtig ist. Wir können einen sehr, sehr großen Anteil von Erkrankungen verzögern oder sogar verhindern, wenn wir mehr auf die Lebenspflege achten. Und das muss in Kombination auch weiter umgesetzt werden. Und ich sage immer, wir nehmen damit das Beste aus zwei Welten für unsere Patienten mit. Und ich glaube, da ist ein riesiger Bedarf. Was kann die Schulmedizin tatsächlich lernen? Prävention. Lebenspflege und die Behandlung von Symptomen, die vielleicht noch nicht gravierend geworden sind.
Nicola: Könnten wir da schon eine erste Empfehlung abgeben? für alle zu sagen, ja, bei der Arztauswahl oft ist ja so ein ganzheitlicher Ansatz ja durchaus auch bei Medizinern mit aufgenommen und wird auch mit aufs Schild gepackt. Also eine klassische Schulmediziner, der sich dahingehend schon ganzheitlich, wie sie auch integriert hat und die zwei Welten zusammenbringt. Darauf zu achten könnte schon mal ein erster Weg sein zu sagen, ich habe die Vorsorge inklusive, nicht nur wenn ich ein Wehwechen habe.
Dr. Sandra Bürklin: Genau, das kann auf jeden Fall ein sehr guter Ansatz sein. Ich empfehle auch immer, so bisschen hinzuschauen. Denn wie in sehr vielen anderen Sachen ist es auch so, wenn so aus jedem Garten eine Blume da ist und diese Schilder, diese ärztlichen Schilder dann überquellen an Zusatz-Weiterbildungen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass da sehr viel angefangenes Wissen, aber kein sozusagen Deep-Dive-Wissen da ist, die ist natürlich sehr hoch. Das heißt, ich... würde mir persönlich tatsächlich immer so bisschen anschauen, wo hat der Kollege seine Ausbildung gemacht, wie lange beschäftigt er sich damit und dann noch bisschen rumfragen. Denn wir kennen es alle, diese Bewertungen und so, die lesen sich manchmal sehr gut. Was dahintersteckt, muss nicht unbedingt das sein. Aber darauf zu achten, ist auf jeden Fall schon mal ein sehr guter Anfang und man kriegt meistens über die Homepages und so auch einen guten Überblick, ob sowas angeboten wird, in welchem Rahmen sowas angeboten wird und dann sollte auch darüber aufgeklärt werden.
Nicola: Also mein erster Kontakt zu der traditionellen chinesischen Medizin, ist schon seit über 20 Jahren her. Ich habe es tatsächlich in China selbst erst erfahren. Einmal zu dem Thema, inwieweit auch Teekultur Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin ist. Ich habe aber erst im Nachhinein verstanden, wenn man also eingeladen wird in China mit Geschäftspartnern und auch mit Freunden.
Dr. Sandra Bürklin: Ja toll!
Nicola: Essen und dann kennt man auch hier inzwischen die Bilder, das sind riesige große runde Tische und da sind gefühlt 50 Tellerchen drauf mit ganz unterschiedlichen Sachen und ich habe mich immer gewundert wie setzt sich das zusammen und habe erst danach verstanden, dass derjenige der einlädt, der hat meistens auch bestellt und das hat das System was der bestellt hat, also ganz unterschiedliche Konsistenzen, also immer dieses ying und yang, ich mal, diese Gegensätze, also Ist TCM schon mal eine Heil-Lehre, die auch viel mit Essen und Trinken zu tun hat?
Dr. Sandra Bürklin: Ja, ja, ja. Absolut. Also in China grundsätzlich ist es natürlich so, dass Essen einen immensen Stellenwert hat. Also allein die Frage, wie geht es dir, wird in China nicht gestellt, sondern es heißt, hast du gegessen? das zört dazu. Und diese großen sozusagen Tafeln, da ist es von der ungefähr Lösung so, dass es ein Gericht pro Gast am Tisch gibt. So kochen die auch zu Hause.
Nicola: Kl-
Dr. Sandra Bürklin: Und die Gerichte haben unterschiedliche, sozusagen therapeutische Wirkungen. Also die einen sind eher stärkend, die anderen sind eher ein bisschen kühlend, die nächsten sind ein bisschen wärmend. Und dann kann ich als derjenige, der mit am Tisch sitzt, mir anschauen, was brauche ich denn heute? Brauche ich eher bisschen Stärkung oder nicht? Und diese ganze Idee, Nahrungsmittel als mildwirksame Arzneimittel zu sehen, als Heilmittel, ja.
Nicola: Hm. Mhm.
Dr. Sandra Bürklin: Die finde ich persönlich wahnsinnig großartig, weil ich einfach denke, wir haben so viel und wir können es so gut einsetzen. Ganz simpel, jeder kennt das. Im Winter, was essen wir im Winter? Einen Eintopf, eine Suppe, Kartoffeln, Kürbis. Was essen wir im Sommer? Na ja, was haben wir im Gurke. Wenn man in diesen Dingen denkt, dann merkt man, da ist echt System dahinter. Und zwar ganz, ganz einfach nutzbar.
Nicola: Ja, ja,
Dr. Sandra Bürklin: chinesische Ernährungslehre, die Diätetik, eine von fünf Therapie-Säulen tatsächlich auch. Weil man sagt, mit der richtigen Ernährung können wir unseren Körper wirklich ganz stark, wie soll ich sagen, stärken in der Jahreszeit, stärken und wirklich unterstützen und Krankheiten auch vorbeugen zum Beispiel. Also Zimt ist sowas, zum Beispiel bei so beginnenden Erkältungen echt nochmal richtig raushauen kann und verhindern kann. diese Idee finde ich einfach
Nicola: und
Dr. Sandra Bürklin: wirklich sehr valide und auch sehr gut umsetzbar in einem Alltag.
Nicola: Da muss man natürlich das Wissen darüber auch haben. Genau. Und bevor ich jetzt noch mehr Hunger bekomme, weil ich an das gute chinesische Essen denke, weiß ich dort, Sie haben schon
Dr. Sandra Bürklin: Na ja!
Nicola: erwähnt fünf Säulen. Also eine Säule ist die Ernährung. Gehen wir doch kurz alle fünf Säulen durch. Die zweite wäre...
Dr. Sandra Bürklin: Also grundsätzlich sind die alle sozusagen gleichgewichtet. Das, was wir hier bei uns am meisten kennen, Akupunktur. Das ist die Behandlung mit Nadeln. Eine sehr große Therapiesäule ist die chinesische Arzneibehandlung. Also tatsächlich sozusagen ärztlicherseits auch. Also Akupunktur und Arzneibehandlung sind eher die therapeutisch-ärztlichen Domänen. Und dann haben wir eben die Dietetik- und Bewegungslehre.
Nicola: Sprint.
Dr. Sandra Bürklin: Also im Sinne von, dass der Körper wirklich nicht Sport, aber in Bewegung bleibt. Da gibt es zum Beispiel Qigong, Taiji. Und das dritte ist eine bestimmte Massagetechnik, die nennt sich Tuina, die in China wirklich so bisschen weitergegeben wird über Generationen und die auch die Idee hat, den Körper einfach im Fluss zu halten, die Energien fließen zu lassen und super auch angewendet wird für Orthopädie, Gynäkologie.
Nicola: Mhm. Mhm. Ja, ja, sehr schön. Also noch mal ganz kurz, also wir haben die Ernährung, wir haben die Akkupunktur die medizinische Komponente davon, dann die Bewegung.
Dr. Sandra Bürklin: Ja. Ja. Genau, die Pharmakologie, richtig Bewegungstherapie und Massagetherapie.
Nicola: und Massagetherapie. Die kennen wahrscheinlich viele, das sind aber dann nicht die Wellnessmassagen, sondern tun die auch weh.
Dr. Sandra Bürklin: Genau, das sind spezielle sozusagen chinesische Massagen, wo man ein bisschen auch schaut über Akkupressurpunkte, also Akkupunkturpunkte, die man drückt, Beispiel den Körper zu aktivieren, Krankheiten vielleicht auch zu lindern, Bewegungen reinzukriegen, Stasen aufzulösen, funktioniert super bei sowas wie Spannungskopfschmerz oder Magenbeschwerden, orthopädischen Geschichten, wie gesagt. Also das sind die fünf Säulen der TCM und ich glaube, damit merkt man auch, dass
Nicola: Ja. Mh.
Dr. Sandra Bürklin: deckt ein ganz schön großes Spektrum auch schon ab des ganzen Wissens der TCM und dieses ganze Wissen vor allem auch für Ernährungstherapie, Bewegung, Tuiner wird auch noch mal weitergegeben in so einer Art, wie soll ich sagen, so einer Art Ratgeber für ein langes Leben. Also das nennt sich Yang Sheng und das hat damals schon, das Ganze ist ganz, ganz alt, damals schon ganz viele Tipps gehabt, was wir tun müssen.
Nicola: Ja.
Dr. Sandra Bürklin: ein gutes und langes Leben zu führen. Und da wird das alles ganz gut inkludiert.
Nicola: Genau, diese Langlebigkeit ist wirklich für die Asiaten generell ja einen hohen Stellenwert. Also bevor jetzt dieser Trend mit Longevity bei uns eigentlich Einzug hält auf zellularer Ebene, sag ich mal, Hightech-Medizin, ist das schon seit 5000 Jahren eigentlich das Ziel zu sagen, gut alt zu werden. und dann eben möglichst lange zu leben. Wie sieht das denn konkret aus? Also wenn ich zu einem TCM-Arzt, Ärztin zu Ihnen komme, was für eine Bestandsaufnahme gibt es? Weil idealerweise, wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, komme ich nicht erst zu Ihnen, wenn ich schon Wehwehchen habe, sondern schon vorsorglich und sage, was kann ich ändern, was kann ich besser machen, was sind die Motivationen?
Dr. Sandra Bürklin: Genau, das wäre natürlich die Idealvorstellung. So würde ich mir das wünschen. Die Realität sieht natürlich schon so aus, dass die Leute meistens kommen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und sie irgendwas schon haben und dann im Weg merken, sie können die TCM für viele Sachen nehmen.
Nicola: Ja. Erst wenn es weh tut, geht es weiter.
Dr. Sandra Bürklin: Ein guter und ausgebildeter TCM-Arzt, Ärzte nimmt sich meiner Meinung nach wirklich bisschen Zeit für ein Erstgespräch. Wir schauen uns den Patienten an, es gibt eine Anamnese, wir machen eine Pulsdiagnostik, gegebenenfalls Zungendiagnostik untersuchen und dann wird ein Therapiekonzept mit dem Patienten besprochen. Bei mir ist das viel Akupunktur, viel, viel.
Nicola: Da gleich mal einhaken, was kann man denn an der Zunge erkennen? Genau, jetzt bin ich kurz rangegrätscht, aber Zunge, genau, also das mit dem Puls und das kennen wir alles, aber was kann ich an der Zunge ablesen?
Dr. Sandra Bürklin: Die Idee dahinter ist, dass sich an der Zunge die einzelnen Organsysteme des Körpers widerspiegeln. Das heißt, Bereich der Zunge wird einem bestimmten Organ zugeordnet. Und ich kann mir dann anschauen, zum Beispiel, welche Farbe hat der? Ist der feucht? Ist der trocken? Ist da Zungenbelag da? Ja, nein. Sind da kleine Pünktchen, wie auch immer? Das kann man lernen und testen und so. Und dann kriege ich über den Zustand eine der Zunge eine relativ gute sozusagen Ableitung, wo meine einzelnen Organsysteme stehen. Das Gleiche geht über die Pulsdiagnostik. Da ist es natürlich deutlich diffiziler auch, braucht es noch mal deutlich mehr Erfahrung, das zu lernen. Aber letzten Endes, also ich sag meinen Patienten immer, das so ein bisschen der Check, ob das, was sie mir alles so erzählt haben, auch wirklich alles ist oder auch da noch was dahinter steckt.
Nicola: Okay, man kann nicht schwindeln. Also mit Pulsdiagnose und mit Zunge kann man...
Dr. Sandra Bürklin: Der Puls lüglich.
Nicola: das war von der Business.
Dr. Sandra Bürklin: Nein, aber das kennen wir alle selber. Wir Beispiel leiden unter Schlafstörungen, dann gehen wir zum Arzt und sagen, also hier meine Schlafstörungen. So. Und dann sitzt eine TCM-Arzt vielleicht da und sagt, na gut, aber wie schaut's mit dem Magen aus? Wie schaut's mit Kopfschmerzen aus? Wie schaut's dann mit Bluthochdruck aus? Also ich baue jetzt irgendwas, Und dann merkt man... Stimmt, eigentlich Kopfschmerzen habe ich seit drei Jahren schon. Eigentlich nehme ich ja auch die ganze Zeit schon was gegen meine Magensäure. habe ich jetzt nur vergessen aufzuschreiben und so weiter und so weiter. Also so sind wir Menschen einfach. Wir haben dieses Schlafproblem und dann stellen wir das in den Fokus und dass es da aber eine Kette gab, das vernachlässigen viele einfach gar nicht in böser Absicht. Aber wenn man dann den Puls nimmt und sagt, ja, aber
Nicola: Ja. Mh.
Dr. Sandra Bürklin: Also Magenschmerzen haben sie, glaube ich, auch. Dann sind die meistens so, aha, okay, ja, stimmt. Genau, und das wäre so ein bisschen natürlich die Idee. in real ist es schon so, dass, wenn viele Menschen dann begreifen, sie können das auch nutzen, wirklich danach dann dauerhaft gesund zu bleiben, dann, finde ich, sind wir einen Riesenschritt weiter. Weil das erzählen die ja dann auch und sagen dann, hey, es gibt ein System.
Nicola: Ja,
Dr. Sandra Bürklin: was dich gesund erhalten kann und was du selber wirklich umsetzen und lernen kannst. Und das ist so bisschen ehrlicherweise der Weg, wie es geht. Schöner wäre es andersrum.
Nicola: ja, ja, ja, verstehe. Aber naja, es hat eine Anamnese, das kennt man aus einer Bestandsaufnahme. Und wenn die erfolgt ist, was ist dann der nächste Schritt?
Dr. Sandra Bürklin: Ich bespreche dann mit dem Patienten immer einen Therapieschema im Sinne von was tun wir, was ist gut, Akkupunktur, ja, nein, Pharmakologie. Und was mir wichtig ist, ist, Patienten schon auch einfach in klarer Sprache zu erklären, wo das Problem liegt, wie ich denke, dass es gut zu behandeln ist und ihn vor allem aber dann auch im Laufe der Therapien mitzunehmen auf dieser Reise, dass er auch selbstverantwortlich für seine Gesundheit ist.
Nicola: Mhm. Aja.
Dr. Sandra Bürklin: Das eine ist bisschen weiss ich nicht ein Knieschaden beim Skifahren. Das ist halt blöd. Das ist so bisschen Pech. Aber ganz, ganz viele Sachen haben eine Geschichte. Und viele Menschen wissen gar nicht, dass sie diese Geschichte beeinflussen können eigentlich. Und da finde ich schon wichtig, auch wirklich darauf hinzuweisen, wenn du die Ernährung an der und der Stelle ein bisschen ändern könntest, wenn du dich mehr bewegen würdest, wenn so, dann würde dein Schlaf besser werden, deine Magenprobleme.
Nicola: Ja. Mhm. Vielen Dank.
Dr. Sandra Bürklin: für diese Aufklärung. Also ich für mich habe das Gefühl, wir machen das einfach nicht wirklich sexy. Ja, also wir sagen nicht so Longevity, was es jetzt überall gibt. Longevity gibt es seit 3000 Jahren. Ich muss immer sehr schmunzeln, wenn da neue Studien rauskommen, die dann sagen, jetzt wissen wir, wie Schlaf funktioniert. Und ich denke, nein, das wissen wir seit 3000 Jahren, dass das so ist. Ja, jetzt gibt es irgendeine Studie, die das beweist. Aber es ist im Moment leider noch nicht so richtig.
Nicola: Ja.
Dr. Sandra Bürklin: Cool, das ist noch nicht so richtig sexy und ich glaube da müssen wir hinkommen, dass wir sagen Mensch, schau mal, es geht ja nicht nur darum, dass wir alle 90 werden, es geht ja darum, wie geht es uns zwischen 60 und 90. Wenn mein Kopf dann weg ist und ich einfach so bisschen dahin vegetiere, weiß ich nicht, das so ein Ziel ist.
Nicola: Genau. wollen wir alle nicht. Genau. Genau. Also wir haben jetzt schon, ich verstehe, also Ernährung. Ich kann da nur aus eigener Erfahrung sagen, das ist richtig lecker, dieses Thema. Zumindest wenn man es aus dem chinesischen Blickwinkel ansieht. Wir haben körperliche Gesundheit schon angesprochen. Ist auch die Mentale Gesundheit ein wichtiger Faktor bei der TCM?
Dr. Sandra Bürklin: Absolut, wobei es ganz originär aus der TCM diese für mich bisschen künstlich wirkende Spaltung in Körper und Geist gar nicht so richtig gab. das war einfach eins zusammen. Also ein Körper hätte nicht funktionieren können, wenn der Geist nicht ruhig ist, wenn die Seele nicht ruhig ist. Deswegen gibt es diesen Schwerpunkt mentale Gesundheit mittlerweile auch.
Nicola: Mmh.
Dr. Sandra Bürklin: Aber so bisschen aufgesetzt, weil auch viele Organsysteme zum Beispiel eine Emotion dabei haben. Also die Leber zum Beispiel ist dafür zuständig, wenn ich wütend werde. Ja, so wurde es eher erklärt. Das heißt, ich habe
Nicola: Okay.
Dr. Sandra Bürklin: gar nicht an der Wut gearbeitet per se, sondern ich, oder ich, also machen wir bis jetzt, ja, sondern ich schaue, wie kann ich das ganze Organsystem Leber dahin bringen, dass es wieder besser fließt, dass es nicht so stagniert, damit ich nicht so reizbar und wütend werde.
Nicola: Vielen Ja? Vielen Dank.
Dr. Sandra Bürklin: Und so wurde es eher erklärt. Für mich jetzt aus der Neurologie kommend macht es auch wahnsinnig viel Sinn. Wir erleben immer mehr. Es gibt ganz viele psychosomatische Erkrankungen. Natürlich, was ist das denn im Endeffekt? Das ist Kopf und Körper zusammen. Und ganz viele mentale Trends gehen einher, dass man sagt, der Geist muss ruhig sein. Ich muss in mir gesettelt sein. Und da kann ich viel über Organsysteme machen und gleichzeitig natürlich aber auch mir das antrainieren, auch bei diesen Bewegungsformen, ist ganz oft nicht nur das physische Training des Körpers im Vordergrund, sondern auch der Geist, der zentriert ist, der mitmacht, der flexibel bleibt, auch ein Punkt, der bei uns wenig beachtet wird. Diese Flexibilität im Körper, im Geist, die aber extrem wichtig ist.
Nicola: Ist denn dieser Trend Dieser Achtsamkeitstrend, den es seit ein paar Jahren ja auch in den sozialen Medien zu verfolgen ist, das hat ja mit mentaler Gesundheit zu tun. Dieser Achtsamkeitstrend, sich dann ja nur auf sich selbst und seinen eigenen Körper richtet. Ist das für den Ansatz aus den Heil-Lehren aus der TCM eigentlich ein richtiger Trend, so wie er gehandhabt wird, oder hat das aus Sicht der TCM eigentlich gar nicht so viel damit zu tun?
Dr. Sandra Bürklin: Es ist nicht unbedingt, also aus meiner Meinung nach ist es nicht unbedingt direkt gekoppelt mit der TCM und ich selber finde auch, dass wir dieses Wort mittlerweile deutlich zu viel benutzen und im falschen Kontext benutzen. Ja, ich finde, also ich persönlich finde das, ich finde die Grundidee, Dinge achtsam zu tun, in mir zu sein, nicht ständig überall mit meinem Kopf abgelenkt zu sein und tausend Tabs offen zu haben und sonst was.
Nicola: Zeit.
Dr. Sandra Bürklin: finde ich sensationell. Was mir persönlich, und ich glaube auch, dass es nicht so die chinesische Idee nicht taugt, ist dieses extreme Zentrieren auf die eigene Person, weil ich ja auch einen sehr achtsamen Umgang mit meinen Mitmenschen oder in meinem Fall jetzt auch Patienten oder Kunden oder sonst was haben kann, ohne dass ich mich selber verrate. Und ich finde, das geht in unserer Gesellschaft grundsätzlich sehr verloren. Ja, also ich finde, wir werden sehr
Nicola: Mhm. Mhm. Und
Dr. Sandra Bürklin: egozentriert und das finde ich wahnsinnig schade und aus Sicht sozusagen der Forschung kommend gibt es ja mittlerweile ganz tolle Studien ist es auch nicht hilfreich weil der Nummer eins Faktor für ein glückliches Leben sind unsere sozialen Beziehungen das heißt wir merken auch gerade das das shifted ja komplett an allen Ebenen auseinander jeder wird zentriert die Leute werden immer unglücklich ja wir haben
Nicola: Ja. Vielen
Dr. Sandra Bürklin: psychische Erkrankungen, hochgehen ohne Ende. Ja, Burnout, Depressionen, Suizidalität, alles kracht gerade. Und ich glaube, Achtsamkeit richtig verstanden, super, aber es wird total überstrapaziert und egozentriert ist aus meiner Sicht nicht. Lange Antwort für eine kurze Frage.
Nicola: Nein, nein, sehr viele ganz wichtige Aspekte. Ich kann eigentlich nur noch nicken, nicken, nicken. Mir ist aber spontan auch das Bild dabei in den Kopf gekommen, den es zum Teil auch hier schon im Westen gibt, wenn sich Asiaten und Chinesen treffen. Man sieht ja, gerade in China überall, wo es dann ein bisschen grün ist, in den Parks die älteren Menschen. sich ganz langsam bewegen und meistens in Gruppen. Also man trifft sich dann auch und die einen spielen Brettspiele, wie auch immer. Aber dieses langsam bewegen, Qigong und das finde ich für mich als Bild eigentlich, wo beides zusammen ist. Also ich konzentriere mich auf mich natürlich in der Übung, ist ja auch sehr meditativ, aber ich mache es sozusagen in Gesellschaft.
Dr. Sandra Bürklin: Genau.
Nicola: und mit anderen zusammen und in dem Fall noch in der freien Natur. Das finde ich so ein schönes Gegenbild. Meistens sind es aber die Älteren, weil die mehr Zeit haben und die Jüngeren sind ja noch in ihrem Leben mit drin. da gibt es ja auch viele Bilder von Asienreisen, die da wieder zurückkommen und sich da ein bisschen drüber lustig machen. Dann sage ich, schau mal, also ja.
Dr. Sandra Bürklin: Ja, richtig. Es ist tatsächlich so, man sieht die morgens 5 oder 6 Uhr in den Parks, also gerne auch so Batman spielen. wir auch ganz, ganz viel. Deswegen meinte ich, finde das eine muss das andere nicht ausschließen. Ich finde wir dürfen auf uns zentriert sein, so wie gesagt, aber das auch als Gruppe, als Kollektiv machen. Und gerade im Alter ist es jetzt zumindest in unserer Region schon auch so, dass ganz viele Menschen einfach über extreme Einsamkeit berichten. Und das finde ich...
Nicola: Ja, ja, ja. Ja. Ja.
Dr. Sandra Bürklin: persönlich unfassbar fatal und wissen wir auch, ist nicht gut für die Gesundheit. Davon ab.
Nicola: Ganz abgesehen, ob Schulmedizin, TCM oder was man auch immer macht. Ich komme schon zur letzten Frage und das ist jetzt mal gucken.
Dr. Sandra Bürklin: Denna. Denna.
Nicola: wenn es noch nicht um das Individuelle geht. Aber per se können sie uns zwei, drei, vier, fünf Punkte mit an die Hand geben, was aus TCM-Sicht schon in den Alltag von jedem von uns integriert werden könnte, um zu sagen, nach einer Zeit lang wirst du vielleicht auch eine Veränderung spüren.
Dr. Sandra Bürklin: Ja klar, da gibt es eine ganze Menge Sachen. Also eins meiner Highlights und mein Gamechanger in meinem Leben, also so bunt wie es ist, war ein warmes Frühstück. Und das ist tatsächlich was, was ich jedem unbedingt mal raten würde auszuprobieren. Und ich weiß ganz viel nicht, frühstücke nicht, ich habe da keinen Hunger, da da da. Warum? Weil wir in der Früh einfach unser Organsystem richtig gut stärken können und weil wir da ganz viel Energie für den Tag mitnehmen. Also das wäre so was wirklich.
Nicola: Und
Dr. Sandra Bürklin: Einfach mal ausprobieren für vier Wochen und wirklich schauen. Das zweite, was ich sehr wichtig finde, ist, regelmäßige Bewegungen in den Alltag einzubauen. Und zwar nicht im Sinne von, ich gehe einmal die Woche zwei Stunden zum Yoga, sondern wirklich jeden Tag 20 bis 30 Minuten. Das ist eine gute Baseline, von der man starten kann. Und beim Sport ein bisschen darauf zu achten, dass man flexibel bleibt.
Nicola: Mh. Ja.
Dr. Sandra Bürklin: Und als konkret umsetzbaren Tipp, was ich liebe aus dem Bereich Pharma und Ernährung, ist Chrysanthemenblüten-Tee. Wie ich vorhin schon gesagt habe, das ist echt so ein Ding, was gegen Angespanntheit, gegen Nervosität, gegen diesen Ärger und so super gut hilft. Also das kann man gerne alles mal austesten. Und ansonsten kann man sich ja auch bei mir, bei Qi Now tatsächlich ganz viel informieren, was alles noch gemacht wird. Nicola (1:00:13) Ja, das stimmt so. Mmh. Mmh. Und auf! Dr. Sandra Bürklin (1:00:29) Wir haben viele Akkupressurpunkte und und und also da einfach rein. Nicola (1:00:32) Ja, genau. Wir konnten jetzt über vieles gar nicht in die Tiefe gehen. Das ist klar. Aber das fand ich einen sehr schönen Einblick, hoffentlich für alle auch, die bislang mit Heillehren oder speziell traditioneller chinesischer Medizin noch nicht zu tun hatten. Vielen, vielen Dank dafür. Und diese drei Tipps finde ich sensationell. Reicht bei dem warmen Frühstück auch erst mal ein warmes Glas Wasser, was ja viele auch schon trinken oder muss es wirklich essen sein. Dr. Sandra Bürklin (1:01:03) Also bevor man nichts macht, ist ein warmes Glas Wasser auch gut. Aber ich würde es als Steps sehen. Nicola (1:01:05) Okay, sehr, sehr, sehr gute Antwort, genau. Genau. Und so viel Wissen, was bei Ihnen angesammelt ist, in den Show Notes werde ich natürlich den Link zu Qi Now zu Ihnen schreiben. ist schon ganz viel auch sehr schön strukturiert aufbereitet. Und wenn man Lust hat, kann man auch mit Ihnen persönlich in Kontakt kommen und auch über die Ferne schon das ein oder andere angehen. Für heute erst mal herzlichen Dank für die. Ja. sehr lebensnahe Einführung in eine sehr sehr alte ja Heiltradition Dr. Sandra Bürklin (1:01:47) Ja, herzlichen Dank für die Einladung. Ich habe mich sehr gefreut, da zu sein. Nicola (1:01:51) Sehr gerne. Alles Gute! Dr. Sandra Bürklin (1:01:54) Danke schön! Nicola (1:01:56) Lebenspflege. Ist das nicht ein wunderbarer Begriff? Da können doch Langlebigkeit, Longevity, die können doch dagegen echt abkacken. Die Pflege unseres Lebens, darum geht es eigentlich. Und die Top 3 Empfehlung von Frau Dr. Birklin, da könnt ihr euch vorstellen, die mich kennen, ich als Tee-Tante fand natürlich den Chrysanthemen Tee. Ja, da ging mir das Herz auf. Ich liebe diesen Tee wirklich. Chrysanthemen, das sind wirklich diese kleinen Blüten, die im Aufguss wunderbar aufgehen, vom Duft her wirklich schon süßlich, moschusartig betören und genauso ist dann auch der Geschmack. Und was sie für den Körper tun, ist sie kühlen uns runter. Also es ist ein Ying-Element, ein kühlendes Element. Also es bringt wunderbar durch den Tag, weil man sich viel klarer und fokussierter auf seine Aufgaben konzentrieren kann. Und Top 2, das mit der Bewegung. Ich finde, das kann man doch echt einfach in seinen Alltag integrieren. Also was ich schon seit langer Zeit mache, ich nehme keine Rolltreppe, keinen Aufzug, sondern gehe wirklich alle Treppen zu Fuß. Und da ich gar kein Auto mehr habe, radle ich auch sehr viel. Und das in Summe ist jeden Tag eigentlich schon ein großer Anteil von diesen 20 Minuten, in der wir eigentlich in Bewegung sein sollen. Und wenn du dann noch Sport und Top machst, ich meine umso besser, aber es geht um dieses alltägliche, permanente, sich bewusst bewegen, damit wir nicht so viel sitzen, sondern da wieder einen Ausgleich finden. Und Top 1, das mit dem warmen Frühstück. Also ich muss schon sagen, auf meiner Asienreise habe ich ja anfangs immer versucht, so Kontinentalfrühstück zu bekommen. Also irgendein Brot. Honig oder Marmelade und Butter ist natürlich absurd in Asien. Und irgendwann habe ich diese Suppen auf der Straße entdeckt. Da werden die an jeder Ecke verkauft von Hausfrauen oder anderen Menschen. Die schmecken nicht nur so lecker, sondern ich habe auch gemerkt, wie ich viel besser und viel kraftvoller durch den Tag gekommen bin. Natürlich habe ich es auch nicht so hinbekommen, als ich wieder zurück war, mir jeden Tag eine Suppe zu machen. Aber was ich schon regelmäßig mache, einfach mit Knochen vom Metzger und ein bisschen Gemüse rein, koche ich mir einen großen Topf für die Woche vor und freue mich dann, dass ich jeden Tag da einfach eine Tasse Brühe im Zweifel oder mit Nudeln mir morgens eine Nudelsuppe machen kann. Also da kann ich voll zustimmen. Dieses Wärmende am Morgen ist ein ganz anderes Gefühl für den ganzen Tag. Und jetzt habe ich euch ja noch eine Entspannungstechnik versprochen. Und die möchte ich euch mal direkt ganz einfach Nicola (1:04:59) Die Atemübung heißt 36 Atemzüge. Und ich habe diese Übung von einer Freundin mit auf den Weg bekommen, als es mir mal nicht so gut ging in den letzten Wochen. Und seitdem praktiziere ich sie wirklich jeden Tag, weil sie ist ganz einfach. Also, du setzt dich auf den Hocker, wie ich hier, auf den Stuhl, vielleicht eher vorne, also nicht zurückgelehnt. So, und das erste ist, du umarmst dich selbst. Und dann atmest du bewusst 36 Züge. Also ein, Und aus. Ein. und aus. Und es kommt erstmal gar nicht darauf an, dass du richtig atmest oder ob du falsch atmest, sondern einfach du atmest. Und du wirst über die Zeit merken, wie sich deine Atemzüge auch verändern. Also du kommst automatisch in das richtige Atmen rein. Und das zweite ist, wenn ihr beim Atmen So wie mir nach den ersten Atemzügen meistens schon dann irgendwie so ein Gedanke aus dem Alltag reinkommt, dann schiebst du den einfach gedanklich liebevoll wieder beiseite. Nicht drüber ärgern, einfach weiteratmen. Und 36 Atemzüge, das hört sich jetzt so kurz an, reicht aber wirklich mit einer täglichen Übung dazu aus, dich nicht nur entspannter werden zu lassen über die Zeit, sondern was ich merke ist, wenn eine stressvolle Situation auf einmal auftaucht, entweder privat oder auch beruflich, und wenn ich direkt schon an die 36 Atemzüge denke und damit beginnen will, merke ich schon, wie ich bisschen runterkommen und in die konkrete Stresssituation viel entspannter reingehen kann. Also, mir hat es in meinem Selbsttest sehr, sehr geholfen. Es basiert auf einer japanischen Philosophie, Jiu-Jitsu. Manche von euch kennen die vielleicht schon, aber letztendlich egal, woher sie stammt. Ich finde wichtig ist es, in seinen Alltag integrieren zu können. Das dauert nicht lange, aber wenn du es jeden Tag machst, Dann profitierst du davon nicht nur täglich, sondern du kannst auch viel souveräner und gelassener in Stresssituationen dann auch wieder reagieren. Also, war das nicht heute ein Füllhorn von konkreten Tipps, mit denen du direkt schon starten kannst, besser, gesünder, aber vor allem erfüllter durchs Leben zu gehen? Fang! mit was auch immer direkt an, denn du weißt mein Motto ist ja nicht so lange reden, sondern direkt ins Machen kommen. Wenn du Ideen hast, Kommentare zu dem, was du hier von mir hörst, wenn du ja bestimmte Experten gerne hier auch mal hören würdest, schlag sie mir einfach vor. Ich kümmere mich sehr gern darum und wenn du Freunde, Familie hast, die auch gern ein erfülltes, längeres Leben anstreben, dann empfehle ihnen doch diesen Podcast. Ich hoffe, du hast ihn inzwischen schon abonniert und ich freue mich auf die nächste Folge. Eure Nicola.
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